Wird "Empathie" oft missverstanden und eher simuliert durch stereotype Verhaltensweisen in Einbildung etwas zu fühlen?

6 Antworten

Erfahrungsgemäß halten sich viele Leute in Deutschland für empathisch aber nur die wenigsten sind es tatsächlich.

Empathie wird hierzulande gerne geheuchelt um selber besser da zu stehen vor anderen und das ist ganz klar keine Empathie weil hier der eigene Vorteil im Vordergrund steht.

LG

Juli

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – War bereits selbst in Behandlung

Missverstanden wird Empathie definitiv. Auch in deiner Frage, schreibst du von Mitgefühl. Mitgefühl ist aber nicht gleich Empathie, sondern nur ein Aspekt davon.

Das zwar nur am Rande, aber in Anbetracht dessen, kann man davon ausgehen, dass viele Menschen, die behaupten viel Empathie zu besitzen, oft kaum tatsächliche Empathie haben.

LG

Ich hab viele sehr kritische Einschätzungen zum Thema Empathie. Aber ich glaube nicht, dass geschauspielerte Empathie oder Empathie Handlungen (whatever that is?!?!) ein Problem sind. Eher habe ich den Eindruck, dass immer mehr Menschen völlig normale soziale Situationen immer schlechter lesen und sich entsprechend verhalten können, sprich: ich erlebe Menschen als sozial immer untalentierter.


gufrastella  23.04.2025, 18:10

Ist die soziale Kompetenz denn ein angeborenes Talent?

Weltwunderling  24.04.2025, 17:27
@gufrastella

Ein bisschen wie ein muskel. Einerseits braucht es gewisse Grundlagen/ Veranlagungen, aber mit Übung kann jeder und jede das gut trainieren.

gufrastella  24.04.2025, 18:51
@Weltwunderling

Mir kommt der Begriff Talent in diesem Zusammenhang seltsam vor. Talent ist für mich eine besonders vielversprechende Fähigkeit, die aber nicht zwingend zum Überleben notwendig ist, so wie das soziale Fähigkeiten evolutionär und auch noch in der modernen Gesellschaft sind.

Weltwunderling  24.04.2025, 19:08
@gufrastella

Und weil ich „untalentiert“ gesagt habe, möchtest du daran jetzt eine wortklauberei austanzen?

Hallo

So gut wie jeder Mensch, hält sich heutzutage für empathisch. Dabei ist es nur ein kleiner Teil der Menschheit.

Denn ...

Empathie setzt Verständnis voraus und da beginnt schon das Dilemma. Wofür man kein Verständnis hat, das kann man auch nicht bedauern, geschweige sich einfühlen.

Um völlig empathisch zu sein, muss man frei von Vorurteilen gegenüber anderen Menschen sein und Verständnis, sowie Einfühlung für jegliche Dinge und Situationen besitzen. Das bekommen die wenigsten Menschen hin.

Deshalb halte ich Empathie für ein heutzutage überstrapaziertes Modewort.

LG

Pauschal kann man das sicher nicht mit Ja oder Nein beantworten. Das Bewusstsein, dass zB ich einem Hilferuf, einer Bitte um Unterstützung (sei es, mein Ohr zu leihen oder aktiv zu helfen) folgen möchte, weil ich den Drang dazu spüre, wird mich wohl schon mal als eine empathische Person auszeichnen. Würde mich der Hilferuf zB nerven und ich würde nur (widerstrebend) helfen, weil ich die Person halt sympathisch finde, würde ich zwar etwas tun, weil es eben "normal" ist und erwartet wird, aber sicher nicht mit allem, was mir zur Verfügung steht. Ich selber "sehe" aber, wenn mein Umfeld Hilfe braucht. Ich kommuniziere das auch glaubhaft, so dass sich schon viele mit der Bitte um Hilfe an mich gewandt haben. Weil sie wissen, dass es ehrliche Anteilnahme, ehrliche Unterstützung ist, die ich zu geben versuche. Ich mache manchmal sogar innerhalb der Familie und des engen Freundeskreises das Problem anderer zu meinem Problem und suche Lösungen bzw helfe bei der Lösungsfindung, wenn anderen die Ideen ausgehen oder springe auch finanziell ein. Ein kleines Dankeschön ist da für mich schon die Welt, über die ich mich freue. Aber ich erwarte keinen Kniefall. Sowas solls auch geben. Dass andere helfen, um sich das Dankeschön zu verdienen, um es unbedingt zu bekommen, damit sie sich darin suhlen können. Als Empath brauche ich das nicht. Und ich simuliere auch nicht, eben einfach "da" zu sein, falls man mich braucht. Ich bin für wichtige Personen immer da! Freiwillig, gerne, aus Überzeugung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.