Wieviel Nazismus steckt in der AfD-Kritik an Bauhaus?

5 Antworten

Da befindet sich die AfD mit ihrem provinziellen Kunstverständnis wohl ganz in der Tradition der Nazis. Mich wundert nur, dass man das so offen ausspricht.

Man kann erahnen, welche Folgen es für den Kunst- und Kulturbetrieb in Deutschland hätte, wenn eine AfD in Regierungsverantwortung käme.


xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 08:31

Ja. Es dürfte Verbote hageln.

Das AfD Kunstverständnis reicht man gerade für den röhrenden Hirsch im Wohnzimmer.

Das ist ungefähr so als ob man im Bezug auf eine Herztransplantation einen Gibbon um Rat fragt.

Aber was soll man von primitiven Faschisten schon erwarten.

Eine erschreckende Parallele.

-> Zur Verhinderung einer Wiederholung empfehle ich bei Bedarf die konsequente Anwendung von Artikel 20 Absatz 4 GG.


Nofear20  23.10.2024, 08:38
Das AfD Kunstverständnis reicht man gerade für den röhrenden Hirsch im Wohnzimmer.

Würde wohl ganz den Kunstgeschmack des Intellektuellen Chrupalla treffen.🤣

xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 08:35

Der aktive Widerstand.

Mir gefällt Bauhaus jetzt auch nicht unbedingt, ist mir in den meisten Fällen zu Klötzchenhaft und zusammengewürfelt. Ich zweifle aber daran das ich deswegen ein Nazi bin. (BTW, was ist "Nazismus"?) Bauhaus Möbel widerrum mag ich.

Muss man so einen Vergleich bringen? Ich denke nicht, immerhin hat jeder Stil seine Berechtigung und Walter Gropius war ein fantastischer Architekt.

Das die Nazis gegen eine damals hochmoderne Strömung waren wo sie doch das konservative "Altedeutsche" vertreten haben ist denke ich nachvollziehbar, vor allem waren sie gegen die Weimarer Republik und dementsprechend war das ein wohlwollendes Angriffsziel da es in dieser entwickelt, oft angewand und ein prägender Stil wurde. Man war halt kategorisch gegen alles moderne. Aber so ging das einer Menge Kunstrichtungen (Rockmusik, Punk etc) davor und danach so auch ohne NS-Hintergrund.

Das die AfD jetzt sowas bringt ist weder nachvollziehbar noch sinnvoll. Klar schafft man damit erneut einen Bezug zum Nationalsozialismus und einen Architekturstil 100 Jahre nach dessen Entwicklung und 70 Jahre nach dessen Ausklang kritisieren muss ist einfach nutzlos und bring wie gesagt mal wieder entsprechende Assoziationen mit sich. Hat man sich keinen Gefallen getan.


steefi  23.10.2024, 09:45
Das die AfD jetzt sowas bringt ist weder nachvollziehbar noch sinnvoll

Aber Du hast das Denken der AfD doch richtig nachvollzogen, in Deinem Beitrag.

xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 08:51

Die AfD sagt ja nicht nur "doof". Sie schieben es auch in Richtung Kommunismus u.ä.

DerSebbi  23.10.2024, 09:00
@xubjan

Ist genau so dämlich wie im Kommunismus westlicher Luxus (aka Massenkonsum) als kaptitalistische Dekadenz bezeichnet wurde.

Der Bauhaus-Stil wurde und wird von linksliberaler Seite extrem hochgejubelt. Dass die AfD ihn jetzt kritisiert ist Teil des Kulturkampfes. Die AfD stellt sich, zumindest rethorisch, gegen alles was Mainstream ist.

Auch gegen das Bauhaus zu sein gehört für mich in die selbe Richtung wie Forderungen Frauen sollten zurück an den Herd und seine Kinder soll man wieder schlagen dürfen. Es passt halt zu Wutbürgern und deren Gefühlen: "Früher war alles besser.", "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.", "Die modernen Zeiten kotzen mich an.".

Das ist für mich eindeutig Populismus, denn die AfD dürfte nicht (wie Hitler) wirklich an Architektur interessiert sein.

Zudem haben die diesbezüglich konservativen Menschen in der jüngeren Vergangenheit doch auch zwei Disneyland-mäßige Prestigeprojekte bekommen, die so absolut nicht Bauhaus sind: Das Adlon und das neue Stadtschloss in Berlin-Mitte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 11:08

Wobei sich dieses "früher" ja immer öfter auf die 1930er bzw. das 19. Jhd bezieht. Sas ist die Erkenntnis oder?

vanOoijen  23.10.2024, 11:36
@xubjan

Ich denke richtige Nazi-Ideologen sind auch in der AfD die Ausnahme.

Wie gesagt halte ich das für das übliche Getöse ohne wirklichen Plan dahinter. Es greift eine Stimmung auf und hat jetzt eben eine neue Sau entdeckt, die durchs Dorf getrieben wird. Was letztendlich dahinter steht ist alles zu verdammen was die zeitgenössische Gesellschaft als gut empfindet.

Würde Christo noch leben und mal wieder ein Großprojekt verwirklichen würde die AfD vermutlich auch dagegen hetzen, wenn sie vermuten würde das käme bei ihrer Wählerschaft an.

Bei Corona hat man es ganz deutlich gesehen. Erst war die AfD für noch schärfere Maßnahmen, dann machte sie auf Querdenker.

Weidel ist lesbisch, aber die AfD gegen LGBTIQ. Ich bin mir sicher einige AfDler sind auch Bauhaus-mäßig eingerichtet. Die wohnen nicht alle wie Prinz Reuß.

Das ist eben Populismus. Später etwas anderes machen als was man vorher gesagt hat.

xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 11:39
@vanOoijen

Corona ist ein gutes Beispiel. Ja.

Ich kann da keine „erschreckende Parallele“ entdecken. Und den Bauhausstil muss man auch erst mal mögen. Ich mag ihn übrigens auch nicht. Und das hat mit meinem Kreuzchen bei AfD rein gar nichts zu tun.

"kalt, abweisend und unattraktiv" finde ich das Zeug ebenfalls! D.h. aber noch lange nicht, dass ich den „Röhrenden Hirsch im Unterholz“ gut fände. „Die Brücke“- und „blaue Reiter-Periode“ oder Picasso-Stil und Expressionismus ist ja auch cool. Das finde ich überragend zum Beispiel — ganz im Gegensatz zu den Nazis der 30er


xubjan 
Beitragsersteller
 23.10.2024, 08:45

Wenn deine AfD das in Richtung Kommunismus schiebt, ist das für dich total normal?

Hinterfrager1  23.10.2024, 10:52
@xubjan

Es gibt nicht „meine“ AfD. Ich wähle sie, weil es im Moment nichts anderes gibt als Opposition, was wählbar wäre.

Warum zum Henker bezeichnet man mich als AfD-Liebhaber oder Putin-Fan?! Ich bin weit davon entfernt, ein Fan derselben zu sein