Wieso redet keiner über lookism?

6 Antworten

Leider ist das so, genauso wie dass allermeistens die körperlich unterlegenen (kleineren, schwächeren, kränkeren, behinderten, zu dünnen, zu dicken) gemeinschaftlich gemobbt werden.

Man könnte fast meinen, dass das ein Auslese Prinzip der Natur ist.

Bei so etwas besonders in der Schulzeit sind viele Faktoren entscheidend, warum und wie das stattfindet:

Die Stärkeren suchen sich gemeinsam ein schwächeres Opfer, damit es sich nicht wehren kann - auch wenn sie diesem Opfer mal allein begegnen. Sie wollen (oder müssen) instinktiv sicher sein, dass sie absolute Überlegenheit haben und es keinen Widerstand und keine Hilfe gibt.

Die Meisten die es mitbekommen, schweigen, da sie Angst haben selbst zum Opfer zu werden. Menschlich ist das leider vollkommen verständlich.

Erwachsene (Lehrer) schweigen oder reagieren nicht, weil sie oftmals selbst genug Probleme mit Schülern haben, die sich nicht an Regeln halten.

Solche Schüler setzen soziale Regeln durch (Mobbing, Recht des Stärkeren), die zum Teil mit der Gesellschaft und der Natur übereinstimmen. Selbst in Gefängnissen herrschen die Stärksten Gruppen - und man kann und möchte es nicht verhindern.

Es gibt Lehrkräfte die eine andere, ungewöhnlich ehrliche Meinung dazu haben. Es ist wie in der Gesellschaft später - es kommt nicht jeder durch. Das ist eine natürliche Auslese - Darwinismus. Die Schwächsten gehen eben unter - einige begehen Suizid. Sie können nicht jeden beschützen.

Gesellschaften sind ähnlich wie manche Familienstrukturen (früher viel mehr) hierarchisch. Menschen weiter unten müssen den Druck der von oben kommt teilweise manchmal wieder an anderen auslassen um zurechtzukommen. Besonders in der Jugend ist das so, wo Jungen sich messen. Die größeren, stärkeren und aggressiveren dann teils eben körperlich.

Fast alle Gesellschaften der Welt präferieren dieses hierarchische Modell der Auslese, da es der Natur entspricht. Nur auf dem Papier sind alle gleich - was aber NIEMALS so funktioniert. Es geht dabei vorrangig darum den Eindruck (Schein) zu erwecken, dass alle gleich wären. Das beruhigt viele Menschen - vor allem nicht Handeln zu müssen und die Dinge so weiterlaufen zu lassen.

Es geht im Leben leider NICHT um Gerechtigkeit, sondern um das Überleben - auch wenn es fast Niemand wirklich begreift. Diejenigen ganz oben mögen keine Konkurrenz und machen es denen unten absichtlich schwer. Der Weg in eine sicherere Lebensposition ist daher in allen Gesellschaften schwierig - auch wenn in unserer sozialen Gesellschaft schon wesentlich einfacher und vor allem moralischer als woanders. Grundsätzlich aber geht es darum, um seine Position auch zu "kämpfen". Solch gesellschaftlicher Konkurrenzkampf bedeutet IMMER, dass es auch viele Verlierer gibt - und zwar auf verschiedenste Arten und Weisen - man wird gemobbt, Alkoholiker oder Drogenabhängig, psychisch schwer Krank, kriminell und landet im Gefängnis, verschuldet sich und lebt als Aussenseiter, bleibt arbeitslos und arm, usw...

Das alles ist, wenn man es ganz genau betrachtet, unfair - weil diejenigen die bereits Probleme haben, immer weiter hinuntergezogen und somit bestraft werden. Selbst in sozialen Gesellschaften gibt es all diese Probleme, die in anderen Gesellschaften aber noch viel schlimmer sind.

Man könnte es auch vergleichen wie mit einem verletztes Tier in der Wildnis, dass fortan wesentlich mehr um seine Existenz streiten muss und im Durchschnitt wesentlich früher verstirbt. Oder ein schwaches und krankes Junges, das als erstes von anderen Tieren angegriffen und gefressen wird - weil es am langsamsten ist.

Wir könnten einiges davon theoretisch ändern - aber es gibt gar keinen wirklichen Willen dazu. Für die Mehrheit funktioniert es irgendwie (man kommt so durch) - und damit ist es gut. Wer es nicht schafft, der hat Pech gehabt. Für die ganz oben ist es das System der Wahl - und die haben die Macht es zu erhalten.

Alles was man oft nur tun kann ist sich über seine eigenen Erfahrungen auszutauschen, sich Hilfe zu suchen oder Selbsthilfegruppen anzuschließen. Wenn man sehr gut ist schafft man es noch sich dafür einzusetzen, dass bestimmte Dinge die man erlebt hat sich ändern. Generell aber bekommt man dieses Prinzip nicht abgeschafft, dafür gibt es zu viele gesellschaftliche Problemstellen, Ursachen usw. - sowie komplexe Verknüpfungen dieser untereinander. Wer ist wirklich ursächlich schuld, warum sind Gesellschaften so, usw.?

Letztendlich wird man sich irgendwann eingestehen, dass fast alles so bleibt wie es ist - aber das man selbst "gekämpft" hat, nicht daran unterzugehen. Das ist der große Unterschied zu den Anderen, die aufgegeben haben - oder mussten weil sie keine Kraft mehr hatten.

Genau das ist auch das unfaire und ungerechte, oft grausame Prinzip der Natur. Überall um uns herum funktioniert es exakt so. Es hat NICHTS mit Gerechtigkeit oder Fairness zu tun. Man kämpft und lernt dazu und macht seine Erfahrungen zu Stärken - oder man geht unter. Und zwar gleichgültig wie die Startbedingungen sind.

Versuche es zu verarbeiten und zu kämpfen - Dir die "Survivor" Mentalität zuzulegen. Du tust es bereits dadurch, dass Du hier offen darüber sprichst.


JohannDoukas  21.06.2025, 11:57

Die Starken kämpfen nicht in Rudeln. Das sind die Wannabes, die Feigen. Die Starken hingegen sind einsame Wölfe, die ihren Weg gehen, unabhängig davon, was Krethi und Plethi sagen. -

gluchjeiser  21.06.2025, 23:01
@JohannDoukas

Ich meinte übrigens körperliche Stärke - nicht Geistige.

Das sind aber Definitionsfragen.

Gutaussehende werden ebenfalls gemobbt und negativ diskriminiert, z. B. Frauen in Form von Blondinenwitzen und verwandter Propaganda.

Das sollte das Rumjammern der Missratenen und Zu-Kurz-Gekommenen über "Lookismus" wohl etwas relativieren. –


dreckigerbill 
Beitragsersteller
 21.06.2025, 11:57

Blondinenwitze sind harmlos im Vergleich zu dem, was ein als „subhuman“ abgestempelter Mensch erleiden muss.

Auf der Schultoilette zusammengeschlagen zu werden, den Kopf in die Toilette gedrückt zu bekommen, Brandmale von Zigaretten das ist die Realität, die manche erleben.

JohannDoukas  21.06.2025, 12:24
@dreckigerbill

Ähnliches und Schlimmeres (bis hin zu Vergewaltigung und Mord) haben blonde Europäerinnen heute auch in den westeuropäischen Großstädten mit hohem Prozentsatz mohammedanischer „Bereicherer“ zu erleiden. Es gibt einen nicht zu unterschätzenden Rassenhass nicht weniger Farbiger und Nahöstler gegen nordwesteuropäische Menschen. Auch Rothaarige sind von diesem auf Neid basierenden Hass betroffen und werden oft diskriminiert („Gingerism“). Im Mittelalter wurden sie sogar als Hexen verfolgt. Und Blonde wurden aufgrund ihrer Haarfarbe z. B. zur Zeit der französischen Revolution verfolgt.

Somit ist Unattraktivität sicher nicht das einzige Kriterium, das Diskriminierung und Verfolgung bedeuten kann, ganz im Gegenteil.

Natürliche Selektion


dreckigerbill 
Beitragsersteller
 21.06.2025, 01:40

Eher soziale Selektion

Sehr wichtiges Thema was Du da ansprichst. Und ja, stimmt komplett. Selbst so jahrelang erlebt und dadurch jede Menge Narben auf meiner Seele.

Jeder Mensch kann mit der richtigen Ernährung, dem richtigen Körpefettanteil, dem richtigen Haarschnitt und Kleidungstil, täglicher Pflege und dem erlernen von expressiver Gestik und Mimik sehr viel attraktiver werden.

Das ist nicht zwangsläufig genetisch vorgegeben. Es ist ein Lifestyle.