Wieso ist die die Wirtschaft (Kapitalismus eben) in den 50er, 60ern nicht den Bach runtergegangen?
Wenn man sich die heutigen Werbungen & Industrieforderungen anschaut, klingt es ja regelrecht so: "Kauf' dir jeden Tag eine neue Waschmaschine oder die Wirtschaft ist am Arsch."
Früher hatten die Geräte, ohne Reparatur, locker 50 Jahre gehalten und selbst dann, konnte man sie noch problemlos reparieren und haben wieder 40 Jahre gehalten.
Und heute: Ein Irrsinn, wenn ich an den neuen E-Herd meiner Eltern denk', weil wir von Erdgas auf Strom umgestiegen sind.
- Der 1. E-Herd (war Fabrikneu) hatte überhaupt keinen Strom bekommen. Wurde zurückgeschickt und neuer geliefert.
- Der 2. E-Herd hatte zwar Strom, dafür funktionierte er nur knapp 1 Woche, bis die linke Platte vorne durchgebrannt war. Mit "Platte" mein' ich das Kochfeld, weil's ein Ceranfeld war. Und der Drehschalter war innen schwarz wie'n Afrikaner verschmort!
- Der 2. Herd wurde natürlich ebenso reklamiert und wurde ersetzt, weil's als Fabrikationsfehler erkannt wurde.
- Der 3. Herd brachte nur halbe Leistung, weswegen es meinen Eltern gereicht hat ab hier. Sie haben ihn zurückgegeben und bekamen den Mammon zurück. Hatte meines Wissens über 800 € gekostet (im Grunde nur Zahlen auf Papier, aber immerhin, was meine Eltern da erlebt hatten)
- Der 4. Herd funzt deswegen so gut, weil's ein Qualitätsgerät (inkl. Ceranfeld) von Elektra Bregenz ist, welchen wir Gebraucht um 100 € bei Willhaben gekauft haben.
Sohin der langen Rede, kurzer Unsinn: Wie hat man das früher gemacht, wo man sich einen E-Herd einmal gekauft hat?
Heute soll man jeden Tag einen ganzen Hausstand kaufen und noch kommt die Wirtschaft nicht in Gang.
8 Antworten
kein elektrogerät hat 90 jahre gehalten. sowas wäre auch unlogisch - es sei denn, du hast ein gerät, mit dem du die zeit komprimieren kannst.
wobei natürlich ein stinknormaler allesbrenner oder eine kochmaschine ganz ohne stromanschluss gut 200 jahre halten können, wenn der schamott nicht schlappmacht.
merke - man kann auch ganz ohne strom die umwelt verpesten ;))
das wäre insofern unlogisch, als dass für "früher" bei mir so die 70er jahre massgeblich sind.
90 jahre zurückgerechnet wären wir bei 1880.
zeig mir bitte irgendwo ein elektrogerät von 1880, das in den 70ern noch funktioniert hat.
insofern UNLOGISCH.
das känguruh hüpft im kreis und mal wieder ein bisschen zu hoch😂😂😂
Das Wirtschaftssystem ist auf ständiges Wachstum ausgelegt.
Aber damals waren im Gegensatz zu Heute noch viele Wünsche zu erfüllen die heute schon längst selbstverständlich sind.
Nicht jeder hatte eine Waschmaschine
Nicht jeder hatte ein Auto
Früher, deutsche Wertarbeit
Heute Billigschrott
Und im Grunde haben wir mit Schuld dran, weil wir diesen Schrott auch noch kaufen.
Und dann noch diese Leute, die schwafeln: "Wenn's nicht teuer ist, kann's keine Qualität geben" oder "Marke sowieso MUSS so viel kosten".
Soweit ich Linke verstanden habe, lebt Kapitalismus von immer mehr, aber irgendwann gibt es nicht mehr mehr, weil sich das Geld ungleichmäßig verteilt. Er funktioniert halt nur, solange das nicht eintritt... China guckt in 100 Jahren vielleicht genauso doof wie wir, wir halt nur früher...
Und deswegen ein sehr guter Grund, den Konsumwahn zu überdenken, oder?
Und genauso unmöglich find' ich's, dass man's immer unmöglicher macht, die Geräte reparieren zu lassen. Und so bald man überhupt "Reparatur" ausspricht, wird man schon als asozialer, schäbiger, der letzten Gruppe betrachtet.
Leider wahr. Ich denke, es funktioniert nur, wenn jeder für sich so gut macht, wie er kann, oder eben alle im Sozialismus/Kommunismus
Definitiv. Und wir uns nicht ununterbrochen nur von diesem Monetären Mittel zu allem motivieren lassen, egal, worum's geht.
Tatsächlich hat man in den Anfangsjahren der Bundesrepublik Deutschland Geräte produziert, welche "ein Leben lang" halten sollten. Das höchstmögliche Qualitätsziel der Produktion war schlicht und ergreifend: "fehlerfreie Langlebigkeit". Ein Produkt, welches nach kurzem Gebrauch - oder gar ab Werk - defekt war, war eine Schande und hochnotpeinliche Angelegenheit für den Hersteller.
Irgendwann haben dann (vermutlich) Wirtschaftsberater damit begonnen, den UNternehmen zu erzählen, dass die Verbraucher mehr konsumieren müssten - dass ihre Geräte und Systeme zu langlebig seien. Man hat ihnen vorgegeben: Die Geräte sollen die garantiezeit überstehen (früher 6 Monate, jetzt 2 Jahre) und danach möglichst sofort kaputt gehen - damit der Nutzer sich ein neues Gerät kauft, dies aber nicht zu Lasten des Herstellers gehe.
Und dann kam die "Geiz-ist-Geil"-Mentalität, welche man den Verbrauchern vermittelte durch die großen Elektronik-Discounter. Das gerät konnte einfach nicht billig genug sein. Darauf folgte eine massive Abwanderung der Produktionen zuerst nach Osteuropa. Das fing schon zu DDR-Zeiten an. Privileg war eine DDR-Marke, wurde in der DDR produziert aber ausschliesslich im Westen verkauft.
Später in die noch weiter östlich gelegenen Europäischen Länder - und ganz viel später dann nach Fernost - zuerst nach Taiwan und dann eben in die Volksrepublik China.
Für Profitgierige Kapitalisten :-))
Definitiv :-D indem man seinen Ofen für Müllverbrennung verwendet und jeden alten Schuh verheizt, der nimmer gebraucht wird, dass die Rohre glühen, es schwarz aus'm Kamin nebelt, die Nachbarn glauben, man hat einen Haschmich und im Haus (Zentralheizung bei uns eben) es heiß ist, wie in der Sauna von Lucas Fürst Jr. bei 12.000°
Wer Fürst Jr. ist und wo er wohnt, sollte klar sein, oder? Lediglich 12 km unter uns (lacht)