Wie kann man die Liebe bewahren, wenn man die Hoffnung verliert?
Guten Abend.
Ich bin völlig verzweifelt und verliere langsam die Hoffnung, dass sich etwas ändern kann. Da ich meinen Freund nicht verlieren möchte, möchte ich meine Situation schildern und einen hilfreichen Rat bekommen – vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Mein Freund und ich sind seit fast drei Jahren in einer Beziehung. Natürlich streiten wir uns manchmal und haben Meinungsverschiedenheiten, aber immer öfter fühle ich mich in dieser Beziehung einsam und nicht gebraucht. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.
Wir kommen aus verschiedenen Ländern, und unsere Kulturen sind sehr unterschiedlich. Ich versuche, vieles zu verstehen, was mir nicht leicht fällt. Mein Freund ist Deutscher, ich bin Ukrainerin. Sprachbarrieren haben wir nicht, da ich gut Deutsch spreche, aber ich kann ihn als Mensch oft einfach nicht verstehen. Manchmal fällt es mir unglaublich schwer.
Leider konsumiert mein Freund Cannabis, was unsere Situation noch schwieriger macht. Er konsumiert es wirklich sehr häufig, was zu ständigen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und manchmal sogar zu grobem Verhalten mir gegenüber führt, was mir sehr weh tut.
Er ist eigentlich ein guter und liebevoller Mensch, und ich habe noch nie so starke Gefühle für jemanden empfunden wie für ihn. Aber in letzter Zeit ist er oft einfach weg, verbringt kaum Zeit mit mir, und ich habe das Gefühl, dass ich ihm egal bin – auch wenn er das Gegenteil behauptet.
Ich wünsche mir, dass wir zusammenbleiben, eine Familie gründen und Kinder haben, aber das scheint unmöglich, weil seine Abhängigkeit ihn völlig kontrolliert.
Was soll ich tun?
6 Antworten
Frag dich als erstes, warum du die Beziehung weiterführen willst. Mach eine Liste, was dafür und was dagegen spricht, rede darüber auch mit ein oder zwei Personen, denen du vertraust.
Wenn du dann wirklich zu einem "ja" kommen solltest, dann sprich mit ihm und stelle Bedingungen (zB aufhören mit kiffen) und mach deutlich, dass es so nicht weitergeht.
Aber ehrlich gesagt, wenn ich deinen Text lese und da es zum Glück noch keine gemeinsamen Kinder gibt, klingt das für mich so, als sei eine Trennung besser für dich. Als Vater deiner Kinder ist er jedenfalls nicht zu gebrauchen, so wie er im Moment zu sein scheint.
Hallo
wie bei jeder anderen Sucht, ist der/die PartnerIn automatisch in einer Co Abhängigkeit.
Es gibt nur einen Weg, wenn du dich vernachlässigt und ungeliebt fühlst. Er oder Du müssen aus der Sucht heraus finden!
Er muss zuerst einsehen, dass seine Sucht eure Beziehung belastet und er es verändern kann! Nach dieser Einsicht, braucht er Hilfe, um es aus der Sucht heraus zu schaffen.
Gelingt ihm dieser Ausstieg nicht, oder fehlt die Einsicht, musst Du aussteigen.
Du kannst nur so deine Co Abhängigkeit beenden. Lege deinem Partner ganz offen deine Karten auf den Tisch. Du kannst ihm einen Zeitpunkt vorschlagen, wie lange du ihm beim Ausstieg zur Seite stehen kannst. Ist dieser Punkt überschritten, kannst du dich zurückziehen.
Es braucht immer gegenseitige Liebe und Respekt dem/der Partnerin gegenüber, damit eine Beziehung in die Zukunft bestehen kann.
Alles Gute!
LG
Nach allem was ich hier gelesen habe, braucht ihr Hilfe von außen. Eine Entwöhnungstherapie für ihn und möglicherweise auch eine Paarberatung für euch beide. Ich befürchte, dass du sonst aus lauter Liebe zu ihm trotzdem weiter bei ihm bleibst, obwohl es dir je länger je schlechter geht. Wo das dann hinausläuft ist schwierig zu sagen. Manchmal ist dann ein Ende mit Schrecken besser, als ein Schrecken ohne Ende. Auch wenn es jetzt gerade hart klingt, aber er ist nicht der einzige Mensch auf dieser Welt, den du lieben kannst.
Ich wünsche euch alles Gute!
Eine schwierige Situation. Vielleicht hält der dich für selbstverständlich und hält es nach so langer Zeit nicht für möglich, dass du ihn verlassen könntest. Wohnt ihr zusammen? Wenn ja könntest du ausziehen oder zumindest damit drohen oder eine Beziehungspause einlegen einfach um zu schauen ob er dich vermisst und so seine Fehler erkennt. Wenn du ihn noch genug liebst um mit ihm zusammen bleiben zu wollen.
dann muss vielleicht ein noch drastischerer Schritt wie Beziehungspause her. aber wenn es zu sehr weh tut hilft vielleicht nur noch eine Trennnung. Manchmal ist es schmerzhafter an etwas festzuhalten als loszulassen... aber ich weiß sehr genau wie du dich fühlst. Meine Ex und ich haben uns vor 6 Monaten getrennt und ich frage mich nach wie vor täglich, ob es nicht anders gegangen wäre.
Es wird mir sehr weh tun, ihn zu verlieren. Ich weiß nicht warum, aber ich liebe ihn so sehr, dass es einfach mit Worten nicht zu beschreiben ist. Ich möchte ihm wirklich helfen und unsere Beziehung retten, aber er möchte einfach nicht aufhören
hast du mal an eine Suchttherapie mit ihm gedacht? ihn dazu zu überzeugen wird aber sicher schwer
Mit Süchtigen eine Beziehung zu führen ist generell äußerst schwierig. Denn nicht Du bist der Mittelpunkt seines Lebens, sondern der Stoff. Es ist Deine Entscheidung, ob Du das so weiterführen möchtest oder nicht. Es wird sich nichts ändern, solange er konsumiert, eher wird es noch schlimmer werden. Entweder er hört auf oder Du verschwendest Deine kostbare Zeit, wenn Du bei ihm bleibst. Er soll sich überlegen, was ihm lieber ist. Lange fackeln würde ich nicht!
Jedes Mal, wenn ich versuche, mit ihm zu sprechen, kommt seine Abwehrreaktion, und er fängt einfach an, mich zu beleidigen, damit ich gehe und ihm nicht im Weg stehe, wenn er raucht.
Dann steckt er bereits sehr tief in der Sucht! Das ist ein typisches Verhalten dafür. Du solltest wirklich die Reissleine ziehen! Du bist nicht seine Therapeutin! Er muss von selbst aufhören wollen, aber das will er ja nicht. Es gibt für Dich einen Besseren! Vergeude nicht Deine Zeit, niemand dankt Dir das jemals und ER am allerwenigsten!!
Wir wohnen zusammen, aber vor einem Jahr habe ich eine Wohnung gemietet und bin von ihm ausgezogen, weil es einfach unerträglich schmerzhaft war, das zu sehen. Danach haben wir wieder angefangen, miteinander zu reden, und er hat viel Zeit mit mir verbracht und für eine Weile aufgehört, Gras zu rauchen. Aber jetzt kehrt alles wieder zurück…