Wie geht ihr damit um, dass vieles subjektiv, also relativ und damit nicht objektiv/absolut ist, wie: Sinn, Moral, Werte, Geschmack, Meinung?
5 Antworten
Vorsicht: In deiner Frage ist eine Behauptung versteckt.
Mit deiner Frage behauptest du, dass alles subjektiv und relativ ist. Kannst du das auch beweisen?
Denn das ist noch nicht geklärt, noch gibt es darüber einen Konsens.
Erstmal müssen wir uns fragen, ob wirklich alles relativ ist oder nicht. Und das Thema ist ein heißes Eisen.
Ein Naturrecht ist aber nicht subjektiv sondern objektiv.
Naturrechte hat man „von Natur aus“ und nicht „von individueller Kultur aus“. Soll heißen, dass sie natürlicherweise gegeben sind und nicht erst vom Menschen gesetzt sind.
Wenn du die Idee des Naturrechts bejahst, dann stehst du dir mit deinem Kulturrelativismus selbst im Wege.
Jedenfalls müssen nur positive Behauptungen bewiesen werden, ansonsten greift die Nullhypothese. Wie kommst du also darauf, dass es auch nur Indizien dafür gäbe, dass Moral oder Naturrecht aus der Realität abgeleitet werden könnten? Wo findet dieser Diskurs statt?
Zur Beweislast:
Das kann ich so nicht ganz unterschreiben. Behauptungen sind Aussagen mit einen Wahrheitsanspruch. Wer einen Anspruch auf Wahrheit hat, muss auch Argumente/Belege liefern können. Das gilt auch für negative Behauptungen. Außerdem kann ich - in diesem Fall - die negative Behauptung auch als positive formulieren.
Zum Diskurs:
Das ist in der Philosophie der sogenannte Universalienstreit. In der Ethik wird seit eh und je diskutiert, ob Moral relativ/subjektiv oder universell/objektiv ist.
Der aktuelle Trend geht jedoch in Richtung Universalität.
Nur als kleines Beispiel: Art. 1 GG beruht auf der universalistischen Ethik von Kant. Auch zeitgenössisch-lebende Philosophen wie Markus Gabriel oder Vittorio Hösle argumentieren für die Objektivität der Moral. Gibt natürlich auch genügend einflussreiche Gegenpositionen.
Ich will jetzt auch nicht mit dir durchdiskutieren ob der Relativismus oder Universalismus stimmt. Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, dass deine Frage etwas voreingenommen ist, indem du den Relativismus als selbstverständlich behauptest obwohl es darüber absolut gar keinen Konsens gibt.
Damit geht man um, indem man seinen Standort findet - das dauert etwas, hilft aber ungemein...
Es nichts Subjektives. Ob einem Eis schmeckt oder nicht, hängt am Wesen ab, dieses ist fest unnd sich selbst setztend.
Damit gehe ich gar nicht um bzw. bemühe ich mich immer, das Interesse dahinter zu verstehen ...
Die Moral in einer Kultur ist ziemlich objektiv. Kannst gern der Meinung sein dass es OK sei andere Leute zu erschlagen. Dann wirst du flott lernen wie wenig flexibel diese Moral ist.
Manche finden, absolute Ehrlichkeit ist richtig, andere nicht. Manche finden Fremdgehen ok, andere nicht. usw.
Lügen ist falsch weil es Kommunikation ausnutzt, diese also entfremdet, und nicht in ihrem Zwecke sieht. (man hat aber alles als das was es ist zu sehen)
Fremdgehen ist auss ähnlichem Grund falsch, es ist ein Lügen.
Das Grundgesetz basiert z.B. auf Naturrecht, ohne dass Naturrecht bewiesen wurde, weil es keinen Beweis gibt, dass Gerechtigkeit aus der Realität abgeleitet werden kann. Daher basieren die meisten Gesetze auf dem Rechtspositivismus.