Warum werden in der heutigen Zeit wieder so viele Kriege geführt?
Warum gibt es in der heutigen Zeit wieder so viele Kriege? Erst der Ukrainekrieg, dann Israel und Iran. In den 2000er und Angang 2010er Jahren war die Welt viel friedlicher. Was ist mit den Staatsoberhäuptern in der heutigen Zeit los? Warum sind die wieder so kriegerisch geworden?
8 Antworten
Es war nicht friedlicher, nur weiter von uns weg.
Zweiter Tschetschenienkrieg (1999–2009)
Somalischer Bürgerkrieg (seit 1991, aber intensiv in den 2000ern)
Algerischer Bürgerkrieg (1991–2002, Nachwirkungen in den 2000ern)
Nepalesischer Bürgerkrieg (1996–2006)
Zweiter Kongokrieg und Folgekonflikte (1998–2003, Folgegewalt bis ca. 2008)
Tschadischer Bürgerkrieg (1998–2002 und 2005–2010)
Afghanistan-Krieg (2001–2021)
Irak-Krieg / US-Invasion (2003–2011)
Darfur-Konflikt (2003–heute, hohe Intensität ab 2003)
Niger-Delta-Konflikt (ab 2004)
Libanonkrieg (Israel vs. Hisbollah, 2006)
Russisch-georgischer Krieg (August 2008)
Boko-Haram-Aufstand (ab 2009)
Arabischer Frühling (ab Ende 2010, verschiedene Folgekonflikte)
Bürgerkrieg in Libyen (2011, erneuter Ausbruch 2014–2020)
Bürgerkrieg in Syrien (seit 2011)
Mali-Konflikt / Tuareg-Rebellion und französische Intervention (ab 2012)
Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik (seit 2012)
Irakischer Bürgerkrieg / Kampf gegen den IS (2013–2017)
Bürgerkrieg im Südsudan (2013–2020)
Ukraine-Konflikt / Krim-Annexion / Krieg im Donbas (ab 2014)
Libyscher Bürgerkrieg (zweite Phase ab 2014)
Jemenitischer Bürgerkrieg (ab 2014)
Türkisch-kurdischer Konflikt (neue Eskalation ab 2015)
Philippinischer Drogenkrieg (ab 2016)
Tigray-Konflikt in Äthiopien (Beginn Ende 2020)
Und? Die Aussage war ja, dass die Welt in den 2000er und 2010er Jahren friedlicher war - und das war sie nicht. Wir haben nur weniger davon mitbekommen, weil es uns nicht direkt betraf.
Ich glaube lediglich, dass der Ukrainekrieg viele Menschen erschrocken hat und viele jetzt noch genauer hinhören beim Wort Krieg.
Aber Kriege hat es auch in den 2000er und 2010er in Massen gegeben.
Denken wir da an die Kriege, die nach dem Anschlag auf das World Trade Center folgten in Afghanistan und Irak. Oder den Syrienkrieg.
In Afrika gibt es lauter Kriege, über die selten berichtet wird. Hier beispielsweise der Eritreisch-Äthiopischer Krieg.
Dazu kommen noch zahlreiche Bürgerkriege und Drogenkriegen.
Der Mensch ist von Natur aus leider eine Bestie. Es ist vergebliche Liebesmüh, da etwas ändern zu wollen. Die Genstruktur lässt ewigen Frieden nicht zu. Jeder Mensch kann sich glücklich schätzen, wenn sein gesamtes Leben in eine Friedensepoche fällt.
Eine sehr gute Frage:
Meine Erklärung dafür ist, dass mit dem Aufstieg des Nationalismus (neue Rechte etc) auch wenig Interesse an stabilen Bündnissen besteht. (Siehe Brexit etc)
Und Russland hat mit der Ukraine einen gewissen Dammbruch geschaffen.
Es zeigt gerade auf, dass klassische Kriege, sprich territorial Konflikte wieder mit militärischen Mitteln führbar sind.
Der Aufstieg der Rechten oder der Brexit hatte keinen Einfluss auf den Ukrainekrieg und erst recht keinen Einfluss auf den Krieg in Israel.
Es gab auch militärisches Verteidigungsbündnis zwischen der Ukraine und der EU.
Das sind schon alles sehr verschiedene Dinge.
Man hat Putin immer unterschätzt und seinen Reden keinen Glauben geschenkt, sonst hätte man den Angriff antizipieren können.
Das ist auch dem Kriegsverbrecher Putin geschuldet, der die Nachkriegsfriedensordnung aufgekündigt hat. Es werden wieder imperialistische Kriege geführt, um Grenzen zu verschieben und sich fremde Territorien einzuverleiben. Ein Rückfall ins 20. oder gar 19. Jahrhundert. Und ein fatales Signal an alle Diktatoren dieser Welt.
Das sind aber zum Teil sehr sehr verschiedene Kriege.