Warum wandern 210.000 junge Deutsche [gut ausgebildete] jährlich aus, wenn es angeblich einen "Fachkräftemangel" gibt?

10 Antworten

Es gibt keinen Fachkräftemangel bzw. ist er selbst verschuldet. Keiner will ausbilden. Alle wollen nur mehr fertig studierte Leute mit 20 Jahren Berufserfahrung die möglichst noch keine 30 sind und auch kein Geld verlangen. Sowas gibts nicht. Also heult man rum es gibt keine Fachkräfte - und keiner bildet sie aus. Ist halt einfacher Fachkräfte zu importieren und die dann schlecht zu bezahlen.
Und nein die Klein- und MIttelbetriebe können da nichts dafür. Die bilden noch gut aus. Sind aber zu wenige um gegen die Großkonzerne anzukommen und genug Leute zu liefern.


treppensteiger  19.10.2024, 15:00

berufliche Ausbildung: Sehr kleine Firmen haben oft nicht die nötigen Strukturen für Ausbildung, es gibt auch mittelgroße Firmen, die nicht ausbilden, wie es große Firmen gibt, die ausbilden. So schwarz weiß ist das nicht. Allerdings gibt es auch sehr viel schlechte, viel zu einseitige, betriebsangepasste, arbeitskraftausnutzende Ausbildung, die Leute sind dann für andere Betriebe auch wie "unausgebildet".

Kitharea  19.10.2024, 15:03
@treppensteiger

Ich hab extra erwähnt, dass ich Klein- und MIttelbetriebe hier NICHT damit meine.

treppensteiger  19.10.2024, 15:20
@Kitharea

und ich meine halt, die kl. und mittl. Betriebe gehören teilweise auch dazu, also kein Schwarz/Weiß

Da unterscheiden sich unsere Meinungen. Was ich aber nicht so schlimm finde, und akzeptieren kann.

Kitharea  19.10.2024, 15:26
@treppensteiger

Ich kenn nicht jeden Kleinbetrieb. Aber auch wenn er keinen ausbilden will aus welchen Gründen hat das noch lange nicht so viel Impact wie halt bei einem Konzern der sichs leisten könnte.
Früher glaubte ich auch mal an das Fachkräftemangel bis ich bei so einem Vortrag mal war wo man angeblich Fachkräfte anwerben wollte. Das was die Leute bringen sollten stand in keinem Vergleich zu dem, was sie bekommen hätten. Jeder mit halbwegs guter Ausbildung würde bei sowas nein sagen. Das grenzte fast an eine Frechheit zu denken man würde für so einen Hungerlohn ausgebildete Fachkräfte mit Erfahrung bekommen.

treppensteiger  19.10.2024, 15:36
@Kitharea

Ich "glaube" auch nicht an einen umfassenden Fachkräftemangel. Bzw. ist mir die Praxis teils bekannt, die jeweiligen Details.

Das "tollste" was ich vor ~14 Jahren mal las: Ein Krankenh. sucht eine Fachkraft für Haustechnik, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Elektro- und Aufzugtechnik, möglichst Meister oder so, weil ja im Krankenhaus alles noch mal etwas spezieller und abgesicherter ist. Vermutlich auch noch Schicht. Zur Vertretung (krankheitsbedingt?), für höchstens 1 Jahr...

Der "Impact", war mir in meiner Aussage nicht so wichtig, eher die Frage bezüglich, "wer genau jammert eigentlich?"

Weil sie im Ausland ein besseres Angebot bekommen.

Wir haben einer der höchsten Besteuerungen auf Arbeit, niedrigere Lohnauszahlungen, schlechte Infrastruktur, Aufstiegsmöglichkeiten etc..

Die gehen halt zum Teil aus den selben Gründen warum Fachkräfte aus dem Ausland nicht rein- statt rausgehen.

Mit einer hohen Qualifikation kann man sich europaweit bewerben. Das ist bei bestimmten Berufen sogar üblich.


Kitharea  19.10.2024, 14:55

Mit dem großen "aber", dass gute Leute hier früher auch gut bezahlt wurden. Aktuell ist alles nur "billig ist besser". Was Blödsinn ist.

Geraldianer  19.10.2024, 15:26
@Kitharea

Es ist für die Karriere oftmals besser, Erfahrungen im Ausland gesammelt zu haben. Akademiker, die in ein anderes Land gehen, tun dies in den seltensten Fällen wegen Steuersätzen und Gehaltsunterschieden.

Kitharea  19.10.2024, 15:35
@Geraldianer

Grundsätzlich ist es mir egal ob jemand ins Ausland geht um dort zu arbeiten. Jeder steht sich selbst am Nächsten. Und wenn es dem Staat egal ist, dass die Leute gehen oder zu wenig verdienen, ist mir der Staat auch egal. Aber ich habe kein Problem mit steuern.

https://youtu.be/405YtWxk6yU?si=Qd6aAbxvk7iGKZl3

Die Arbeitsbedingungen und die Löhne in Deutschland sind um einiges schlechter als in anderen Ländern! Deshalb wandern viele Fachkräfte aus oder kommen erst gar nicht nach D. Die finanziellen Anreize in das Sozial System Deutschlands einzureisen sind sehr verlockend! Deshalb kommen viele Flüchtlinge zu uns die Analphabeten sind.

Einreden will man uns aber, dass die Fachkräfte nicht kommen aus dem Ausland weil wir alle so schrecklich rechtsextrem sind in D.

  • Höhere Löhne im Ausland. Viele Hochqualifizierte aus Deutschland arbeiten nach dem Studium in Ländern wie Luxemburg, Schweiz oder den USA. Die Lohnunterschiede sind teilweise beträchtlich. Das doppelte bis dreifache Gehalt gegenüber jenem in Deutschland für die selbe Arbeit ist keine Seltenheit. Allerdings muss man hier auch beachten, dass die Lebenshaltungskosten in den genannten Ländern höher sind. Dennoch bleibt in der Regel deutlich mehr netto vom Brutto übrig als hier.
  • Wer viel verdient muss auch viel Steuern bezahlen. Deutschland hatte immer schon relativ hohe Steuern für natürliche Personen, aber in den letzten Jahren ist die Steuerbelastung nochmals massiv angestiegen. Deutschland ist ein eigentliches Hochsteuerland geworden. Nicht einmal in Frankreich sind die Steuern so prohibitiv hoch wie hier. Vor allem der üppige deutsche Sozialstaat verbrennt einen beachtlichen Teil des Steuersubstrats, während gleichzeitig Infrastrukturen wie Strassen, Bahnlinien und auch Bildungsinstitutionen vernachlässigt werden und die innere Sicherheit erodiert. Wohlhabende Leute lieben jedoch Sicherheit, finanzielle, eigentumsbezogene wie auch öffentliche. In den genannten ausländischen Staaten bezahlen deutsche mittelständische Expats teilweise drei bis vier mal weniger Steuern als in Deutschland, schwerreiche deutsche Unternehmer mit Sitz im Ausland im Verhältnis zu deren Einkommen und Vermögen teilweise noch sehr viel weniger.
  • Wer nach dem Studium ein Unternehmen gründet, für den gibt es ebenfalls steuerliche Gründe, die eine Ansiedlung im Ausland deutlich attraktiver machen. Handelt es sich dabei um ein Unternehmen, das zudem viel Energie konsumiert, dann spielen auch noch die vergleichsweise sehr hohen Energiepreise in Deutschland eine Rolle für eine Standortwahl im Ausland. Auch kann die Bürokratie in einem Land einen Einfluss auf die Standortwahl für Unternehmen haben. Die Bürokratie ist allerdings auch im Ausland mancherorts nicht unbedingt viel besser.