Stierkampf Spanien
Wer ist der Meinung, dass der Stierkampf nicht einfach nur eine "Tierquälerei" ist? Viele Menschen meinen heute, dass diese Tradition keine kulturelle Wurzeln hätte und einfach abgeschafft werden sollte. Ich denke so nicht und finde, dass diese Tradition unbedingt erhalten bleiben sollte!
10 Antworten
Wenn Du jemals einen echten Stierkampf erlebt hättest, dann wüsstest Du, dass das Tier Angst und Schmerzen hat.
Ich finde es zwar gut, dass auch der Stierkämpfer samt seiner Unterstützung-Crew eine Gefahr eingeht und verletzt werden kann. Trotzdem: es ist und bleibt ein Spektakel für die Zuschauer - wie damals die Gladiatorenkämpfe.
Du sprichst immer von Tradition:
Es gab einmal die Tradition die gefangenen Krieger zu kochen. Oder ihnen, falls sie tapfer waren, das Herz rauszuschneiden. Oder Kriminelle öffentlich auf dem Marktplatz zu bestrafen. Sollen diese und ähnliche Traditionen zu deiner Erheiterung wiederbelebt werden?
Die Spanier und Mexikaner können ihre Traditionen beibehalten. Es ist ihr Land, ihre Regeln und ihre Entscheidung.
Aber uns, den anderen Nationen, steht es zu anderer Meinung zu sein. Ebenso wie es anderen Nationen zu steht, über den dt. Osterhasen verwundert zu sein.
Hallo Maja! Ich kann deine ablehnende Haltung gegeüber dem Stierkampf sehr gut nachvollziehen. Ich selbst habe mir schon vor längerer Zeit 2mal einen Stierkampf (6 Stiere je Kampf) angesehen und kann nicht sagen, dass es mich damals in irgendeiner Form begeistert hätte. Ganz im Gegenteil! Ich empfand dies einfach nur grausig und völlig unverständlich. Trotzdem hat mich dieses Thema immer wieder mal beschäftgt, vermutlich gerade deshalb, weil es mir so dermaßen völlig unverständlich war.
Meine Meinung zu diesem Thema habe ich vor einiger Zeit geändert, als ich beschlossen habe der Sache mal näher auf den Grund zu gehen und ich mehrere Bücher zu diesem Thema gelesen habe. Seitdem sehe ich das Thema anders. Im Übrigen:
Mit römischer Dekadenz, Gladiatorenspielen und dergleichen hat der Stierkampf überhaupt nichts zu tun! Der Stierkampf hat einen völlig anderen Ursprung und die Tradition der "Corrida de Toros" geht vermutlich um etliche Jahrtausende weiter zurück als die "Volksbelustigungspiele" im damaligen römischen Reich. Auch wenn ich dich vermutlich nicht von meiner Sicht der Dinge zu überzeugen vermag, vielleicht konnte ich dich zumindest ein wenig neugierig machen über dieses Thema mehr zu erfahren bzw. darüber erfahren zu wollen!
Viele Grüße !
Natürlich hat diese Tradition kulturelle Wurzeln und es ist auch ein kulturelles Spektakel, eine Art Theateraufführung, bei der der Torero in Frauenkleidern mit möglichst eleganten Bewegungen den wilden Stier an sich vorbeiziehen lässt.
Ist das Tierquälerei? Ja. Sollte das verboten werden? Ja. Das sage ich als Spanier. Die Welt hat sich geändert, die Menschen sind sensibler gegenüber Tieren geworden.
Auf der anderen Seite lebt ein Kampfstier 5 Jahre auf einer endlosen Weide, hat nur die letzten 20 Minuten eben die Möglichkeit, um sein Leben zu kämpfen. Wenn man da an deutsches Schlachtvieh denkt, dass im Stall gehalten wird und dann mit dem Gabelstabler vom Trailer geholt wird, um dann grausam geschächtet zu werden. Ich wüsste nicht, was der Stier wählen würde.
Dennoch ist es an der Zeit, diese Tradition zu beenden, aber auch, um allgemein Schlachtmethoden zu hinterfragen.
Das ist natürlich deine legitime Meinung zu diesem Thema. Es freut mich, auch wenn du als Spanier gegen den Stierkampf bist, dass du auch Positives dieser eurer Tradition abgewinnen kannst. Sicherlich weißt du, dass historisch gesehen der Sinn und Zweck eurer "Corrida" nicht primär darin bestand den Zuschauern ein "Theaterstück" zu bieten sondern ursprünglich darum, ein solch gewaltiges Tier wie den "toro" zu erlegen, möglich ohne dass dabei Menschen zu schaden zu kommen. Eine gewaltige Aufgabe!
Als Spanier weißt du selbst, welche Bedeutung der "toro" für die Menschen deines Landes hat! Ich persönlich habe, nachdem ich mich mit den Ursprüngen dieser eurer Kultur befasst habe, allerhöchste Achtung vor eurer Kultur und meine, dass auch du allen Grund dazu hättest selbst stolz auf eure Kultur der "tauromaquia" zu sein. Leider denken die meisten meiner Landsleute nicht so wie ich, was meiner Überzeugung nach primär der allgemeinen Unwissenheit im Bezug auf dieses Thema geschuldet ist. Ein wenig Aufklärung könnte da schon einiges bewirken, wie ich meine.
Du selbst hast die Frage der Tierhaltung mit der Schlachtmethode verknüft: Ist es nicht so, dass diese vorbildliche Form der Tierhaltung im Bezug auf den "Toro Bravo" eben auch dadurch legitimiert und gesichert wird, indem der Stier später in der Arena im Rahmen des "reglementos" getötet wird? Ich empfinde das nicht als "Tierquälerei"!
Stierkampf dienen nur der Unterhaltung und haben an sich sonst keinen Mehrwert.
Leute bezahlen Geld, nur um zu sehen, wie sich zwei Stiere gegenseitig umbringen und/ oder den Matador versuchen umzubringen. Es hat keinen Mehrwert. Und das Ironische ist auch: Der "Gewinnerstier" wird trotzdem getötet. Also so oder so Tierquälerei. Wenn er geschlachtet worden wäre, hätte man noch sagen, dass er gegessen wird. Aber nicht mal das ist oft der Fall. Irgendwelche reichen Schnösel wollen diese Kadaver dann wieso auch immer noch ausstoßen.
Kultur hingegen sollte gesellschaftlichen Nutzen haben, nicht nur Unterhaltung und Blut.
Geschlachtet wird vor dem Tod. Danach ist es nur noch Kopf abschneiden.
Ekliges, unmoralisches Schlachtungs Ritual egal wie man es hinstellen will. Keiner möchte 20 min gequält werden bevor man mit Schmerzen qualvoll vor einer Menschenmenge stirbt.
Durch die Exitenz dieses Schlachtungsrituals wird ermöglicht, dass die Tiere -verglichen mit anderen "Nutztieren" - ein herrvorragends Leben bis zum Zeitpunkt ihrer Schlachtung in Freiheit führen können. Halten Sie diese Form der Tierhaltung, welcher dem Stierkampf zugrunde liegt, auch für unmoralisch?
Der Kampf selbst ist Quälerei. Positiv ist nur dass die Stiere in den ersten vier bis 5 Jahren ein sehr schönes und freies Leben führen damit sie wild bleiben besser als die Tiere hier für billigfleisch.
Aber der Kampf an sich ist Quälerei sowieso so manche Methoden hier auch.
Die Stiere leben vor dem Kampf in einer ganz besonderen Region die leide oft nur durch die Einnahmen des Kampfes erhalten bleibt. Man könnte wenn dafür zahlen die Stiere dort zu sehen. Aber sicher müsste man doch hin und wieder welche töten damit es nicht zu viele werden weil ja keinen natürlichen Feinde.
Fazit der Kampf selbst ist Quälerei das Leben davor aber besser als für viele Tiere hier.
Ich stehe dem Kampf dennoch kritisch gegenüber leugnen aber nicht dass es auch schon so was wie Heuchelei ist hier dreimal am Tag billigstes Fleisch zu essen und sich aufzuregen.
Dass der Stier während des Kampfes leidet, stelle ich nicht in Abrede. Dennoch halte ich es für keine "Tierquälerei". Das "reglemento" sorgt dafür, dass das Leid für das Tier stark begrenzt ist. Ein Kampf dauert gerade einmal 20 Minuten. Wäre dem nicht so, dann könnte man dieses Schauspiel m.E. auch berechtigterweise nicht genießen bzw. sich daran erfreuen! Insofern sorgen die zahlenden Besucher einer "corrida" nicht dafür sich am Leid des Tieres zu ergötzen (wie manche Menschen meinen) sondern vor allem dafür, dass diese Haltungsform aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt erst überlebensfähig ist.
der Stier wird geschlachtet und daraufhin gegessen. So zumindest ist und war das die Tradition sowie auch der eigentliche Sinn und Zweck dieses Spektakels. Wieso sollte diese vermutlich jahrtausende Alte Tradition heute keinen gesellschaftlichen Nutzen mehr haben?