Stierkampf?

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Sieht man mal von antiken Ritualen ab, wie die der römischen Gladiatoren, wurde der Stierkampf nach den heutigen Regeln in Ronda, Andalusien (Südspanien) erfunden.

Wie das abläuft? Ein Stier kommt in das Rund und versucht von Anfang an den Torero zu töten. Dabei ist das in drei Drittel aufgeteilt, bei dem zunächst ein großes, meist auf einer Seite gelbes Stierkampftuch verwendet wird. Je weiter der Stierkampf fortschreitet, desto näher lässt ihn der Stierkämpfer an seinen Körper ran.

Das Tuch wird gewechselt und ist dann kleiner und rot. Die Kunst besteht darin, dass der Torero möglichst elegante Bewegungen macht, die nicht vom Stier beeinflusst werden und der Stier dann genau in dem Moment am Körper des Toreros vorbeirauscht, wenn das Stierkampftuch eben vom Körper weggeht.

Das ist der gefährlichste Moment, denn der Stier will den Torero töten. Er knallt die Hörner ins Tuch, meint es wär der Körper des Toreros, merkt, dass er ins Leere sticht und versucht dann wutenbrannt die Hörner nach oben zu stoßen, in der Hoffnung den Torero irgendwie noch zu erwischen.

Das kann entweder keine Folge haben, oder aber den Torero böse erwischen. Die häufigsten Verletzungen sind an diesem Punkt dann eben ein Aufschlitzen des Unterleibs (inkl. Hodensack) oder ein Eindringen des Horns in den Mund (und dann durch die Biegung wieder durch die Augenhöhle heraus).

Manche Stiere packt dann die Wut und sie springen auf die Tribüne, um dort über alles herzufallen, was sich bewegt.

Meist geht es aber eben ohne Verletzungen des Toreros aus oder nur mit leichten, die dann im Krankenhaus der Katakomben der Stierkampfaren wieder zusammengeflickt werden, damit sie dann den Stierkampf zuendebringen.

Am Ende lenkt meist der Stierkämpfer den Stier in der Art ab, dass er das Tuch am Boden schleifen lässt, der Stier nach unten schaut und dann einen Degen in den Nacken bis durchs Herz gerammt bekommt, woraufhin er in Sekunden verstirbt.

Geht das ohne Leiden des Stiers und war der Kampf mutig und elegant, bekommt der Stierkämpfer dann ein oder zwei Ohren des Stiers. Wenn die Zuschauer aufstehen oder mit einem weißen Taschentuch winken und anzeigen, dass es ein großartiger Stierkampf war, evtl. auch den Schwanz. Wenn der Stierkampfpräsident dem nicht nachkommt, werfen die Zuschauer das weiße Tuch auf den Boden. Bei herausragenden Stierkämpfen wird der Torero auf Schultern durch das Tor getragen.

Manchmal kommt es auch vor, dass der Stier besonders mutig ist und gut gekämpft hat, woraufhin er dann begnadigt wird und auf endlosen Stierweiden sein Leben verbringt.

Bleibt noch zu erwähnen, dass der Stierkampf auch in Spanien umstritten ist, er aber zu den höchsten gesellschaftlichen Ereignissen gehört. Das sieht man auch daran, wenn z. B. Spielerfrauen Fußballer von Topvereinen zugunsten eines Toreros verlassen oder allgemein auch alle großen spanischen Sängerinnen mit Toreros verheiratet waren (und dann großartige Hymnen sangen, wenn dieser im Rund verstarb).

https://www.youtube.com/watch?v=-9PJ_ShDaDg

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