Sollte die Grenze wieder dicht gemacht werden?

8 Antworten

Lustigerweise hab ich das heute Morgen auch zum Spaß gesagt.

Aber wenn wir ernst bleiben ist das keine "Lösung" auch in den anderen Bundesländern haben die Menschen teilweiße mit sehr hohem anteil die afd gewählt.

Wir müssen die Problematik anders angehen. Natürlich müssen wir die AFD klar aus der Regierung halten. Die Partei ist einfach zu schädlich für das Land im besonderen für die meisten eigenen Wähler.

Aber wir müssen die bedürfnisse und nöte der Menschen ernst nehmen und darauf eingehen hier hilft nur Geduld und Aufklärung.

Besonders der Osten wurde ja seit der Vereinigung auch etwas vernachlässigt.

Denke viele Wähler sind zur AFD weil Sie auch unter den aktuellen Regierungen denken das es Ihnen schlecht geht ohne zu verstehen wie viel shlechter es unter der AFD wird.

Aber klar wem es schlecht geht sucht nach Veränderung. Was ich sagen will, man gewinnt diesen "konflikt" nicht mit Abgrentzung sondern mit aufklärung und geduld.


AntiPutin 
Beitragsersteller
 24.02.2025, 09:29

Sehe ich zum Teil auch so 😇

Hoegaard  24.02.2025, 09:28

Aber wir müssen die bedürfnisse und nöte der Menschen ernst nehmen und darauf eingehen hier hilft nur Geduld und Aufklärung.

Von dieser westdeutschen Sozialarbeiterattitüde haben die Leute vielleicht gerade die Nase voll

Osterkarnigel  24.02.2025, 09:32
@Hoegaard

Mag sein, hilft aber ja nichts. Die AFD ran zu lassen ist keine Option.

Problem in Deutschland wie auch in vielen anderen Ländern ist das es eine Spaltung in der Gesellschaft gibt. Das sieht man relativ klar wenn man die Daten der letzten Jahrzehnte anschaut.

Diese Spaltung ist ein Problem und gegen die müssen wir was tun. das funktioniert auf dauer nicht.

WilliamDeWorde  24.02.2025, 14:11
@Hoegaard

richtig

hier hilft nur Geduld und Aufklärung

Gleiche Löhne in Ost und West 35 Jahre nach der Wiedervereinigung könnten ebenfalls helfen. Dann würden nämlich nicht mehr so viele Junge abwandern und die Alten frustriert ihrer Einsamkeit überlassen - überspitzt gesagt. Dann würden mehr junge Ärzte die freiwerdenden Stellen besetzen, die ansonsten nur mit Importen besetzt werden können, welche man nicht versteht.

Osterkarnigel  24.02.2025, 14:21
@WilliamDeWorde

:D wenn es die alten wären dann würde sich ja das Problem von allein lösen.... aber die AFD ist besonders bei der jungen Generation auch sehr stark.

Und ja ich gebe dir recht man muss den Osten Deutschland besser integrieren und gleichstellen. Löhne sind sicher ein guter Anfang. Aber auch wenn die Politik da helfen kann oder mehr tun kann ist es am Ende nicht die Politik die über die Löhne entscheidet.

Aber ja man bräuchte vermutlicherweiße mehr Politiker die sich für wirtschaftswachstum im Osten einsetzen.

WilliamDeWorde  24.02.2025, 14:43
@Osterkarnigel

So mies ist das Wirtschaftswachstum gar nicht mehr. Allerdings dreht sich vieles um sich selbst und gerade in den Bereichen, die nicht der freien Wirtschaft unterliegen, ist der Staat für die Lohnpolitik verantwortlich. Wieso bekommt eine Krankenschwester in einer halbstaatlichen Klinik im Osten weniger - bei mehr unbesetzten Stellen, also Mehrarbeit? Wieso werden in Berlin oder westlichen Bundesländern Lehrer sofort unbefristet eingestellt und verbeamtet? Ich habe einen Verwandten im Bundeskanzleramt. Die einen bekommen Beamtenbezüge in stattlicher Höhe, die anderen bei gleicher Arbeit nicht.

Und was das Wirtschaftswachstum in Industriezweigen angeht, die was herstellen: Da wird die gleiche Politik gefahren wie nach der Wende: Im Osten (und Bremen und Saarland) ist die Reserve, die zuerst wieder dichtgemacht wird. VW hat dem Elektromobil wohl intern nicht viel Zukunft gegeben. Also wurde die Fertigung in Zwickau/Mosel umgestellt. Mit den Absatzproblemen der "IDs" steht schon wieder die Zukunft des Standortes auf der Kippe. Ähnlich verfährt die Deutsche Bahn mti den Kapazitäten der RAWs usw. usf. Dort, wo die Gewerkschaften stärker sind, zögert man am längsten. So bekommt man keinen Strukturwandel in die Lausitz, wenn der Braunkohlebergbau stillstehen soll.

In Thüringen hat die AfD 38% geholt: Ihr bestes Ostergebnis.

62% selbst in Thüringen sind trotzdem gegen die AfD. Die Mehrheit der Ossis ist gegen die AfD! Sind Demokraten!

Mit so einer Hetzkampagne gegen Ossis gewinnt ihr Wessis keinen Blumentopf. Die meisten haben sich nie gefragt wo das im Osten herkommt. Und jetzt hat die AfD auch im Westen hohe Stimmenanteile geholt: In Gelsenkirchen haben sie die Wahl gewonnen. Nicht zufällig in der ärmsten Großstadt Deutschlands.

Ich habe 9 Jahre im Westen gelebt, gleich nach dem Studium und hatte das Gefühl, dass die ganze Ost-West-Sache längst überwunden ist, obwohl ich meiner Ostdeutschen Heimat in dieser Zeit verbunden war.

Jetzt wohne ich seit 7 Jahren wieder im Osten und ich verstehe es alles! Warum die Ossis sich wie Bürger zweiter Klasse fühlen, warum sie sich wie Kolonialgebiet fühlen, warum sie sich vernachlässigt fühlen. In 9 Jahren im Westen habe ich mich nie schlechter behandelt gefühlt weil ich ein Ossi bin: Zurück im Osten merkt man es jeden Tag. Als Ossi im Osten merke ich wie schlecht wir behandelt werden, als Ossi im Westen habe ich darüber gar nicht nachgedacht.

Wessis täten gut daran sich Mal an die eigene Nase zu fassen und zu versuchen das zu verstehen.

Bescheuerte Aussagen wie die in dieser Frage sind ein wichtiger Teil des Problems.


AntiPutin 
Beitragsersteller
 24.02.2025, 09:40

Ja, da triffst du einen wesentlichen Kern des Problems. In der Vergangenheit wurde vieles falsch gemacht. Das Problem beginnt mit unterschiedlichen Renten und Gehältern und endet mit ... ich glaube, es gibt gar kein Ende.

Es wird für uns also langsam höchste Zeit, uns als Gesellschaft zusammenzuschweißen. Dies liegt nicht nur in der Hand der Politiker. Der obige Beitrag darf individuell natürlich im Rahmen einer Satire betrachtet werden.

Oppulus  24.02.2025, 09:59
@AntiPutin

Mhm okay... ich habe es nicht als Satire verstanden weil solche Meinungen unter Wessis weit verbreitet sind. Entschuldige wenn ich dich persönlich zu hart angegangen bin.

Ich arbeite in einer Fabrik im Osten: Dieses Werk hatte in 29 Jahren seiner Existenz keinen einzigen Ossi als Werksleiter, keinen einzigen Ossi als Produktionsleiter, und der neueste Werkleiter hat vorletztes Jahr zwei Führungspositionen die von Ossis besetzt waren abgesetzt und sie mit Wessis besetzt: Die beide seine persönlichen Freunde sind. Für beide Posten gab es (besser qualifizierte) Ossis als Bewerber.

Wir haben zwar eine höhere Produktivität als unsere Schwesterwerke im Westen, doch verdienen unsere Mitarbeiter weniger und müssen länger arbeiten.

Unsere Gewinne werden in der Firmenzentrale im Westen versteuert: Die Region sieht davon weniger.

In 25 Jahren wiedervereintem Deutschland hat nicht ein, nicht ein einziger DAX-Konzern seinen Firmensitz in den Osten verlegt, obwohl sie damit viele Millionen hätten sparen können. Auch unser Konzern hat einen schicken Firmensitz im teuersten Stadtteil einer der teuersten Westdeutschen Städte, während der Löwenanteil der Produktionskapazitäten im Osten ist.

In meiner Heimatstadt gab es vor der Wende ein großes Stahlwerk. Ein modernes Stahlwerk! Durchaus Konkurrenzfähig. Ein westlicher Stahlkonzern hat es gekauft und dann geschlossen um nicht seinen Werken im Westen Konkurrenz zu machen: Tausende verloren ihren Job. Die Stadt hat sich bis heute nicht voll davon erholt.

In den Städten hier, sind die Mieten wie in ganz Deutschland gestiegen. Der Unterschied im Lohn ist in Deutschland eine Frage von Ost und West: Der Unterschied in den Lebenshaltungskosten ist eine Frage von Stadt und Land (auf dem fränkischen Land habe ich traumhaft verdient bei niedrigen Lebenshaltungskosten). Und wer sind die Vermieter? Wessis. Die Städte hier gehören Wessis die nach der Wende her kamen und billig Häuser gekauft haben. Wer hatte denn im Osten das Kapital ein Haus zu kaufen? Und dann kostete ein heruntergekommenes Stadthaus eben eine fünfstellige Summe (DM). Heute ist es eine zweistellige Millionensumme (Euro) wert.

In einer Doku wurde mal die Frage gestellt, wie sich wohl Bayern fühlen würden, wenn alle Führungspositionen von Thüringern besetzt wären, wenn sie ihre Mieten kaum bezahlen könnten und all ihre Vermieter Thüringer wären. Wenn in den Aufsichtsräten und in der Politik nur Thüringer säßen.

Und und und...

Alles Dinge die ich im Westen nicht sah und nicht mitbekam.

Kajjo  25.02.2025, 19:44
In Thüringen hat die AfD 38% geholt: Ihr bestes Ostergebnis.

Leider nicht.

Wahlkreis Sächsische Schweiz: 49%

Oppulus  26.02.2025, 09:42
@Kajjo

Ich meinte auf der Ebene von Bundesländern. Ich schrieb ja: "62% selbst in Thüringen sind trotzdem gegen die AfD."

Ich habe Thüringen verteidigt, das immer noch ein klarer Mehrheit gegen die AfD steht.

Ich hatte gar nicht vor die Sächsische Schweiz zu verteidigen.

Kajjo  26.02.2025, 09:51
@Oppulus

Hm, mir erscheinen Interpretationen, wer für oder gegen wen ist, etwas zu gewagt.

Wer weiß, dass niemand mit der AfD koalieren will, kann durchaus CDU wählen, obwohl er mit der AfD in Teilen des Programms sympathisiert. Und umgekehrt: Wer einfach nur frustriert ist, kann AfD wählen, obwohl er nicht voll dahintersteht.

"Klar gegen etwas stehen" ist viel zu schwarzweiß ausgedrückt. Bei der FDP zum Beispiel würde man nicht sagen, dass die Mehrheit "klar gegen sie steht", sondern viele frühere Wähler haben dieses Mal wohl auf die CDU gesetzt. Ohne "klar gegen" zu stehen.

Einem sollte auch klar sein, dass quasi alle Wähler das für sich kleinste Übel wählen und nicht unbedingt hinter der Partei oder dem Parteiprogramm oder gar den Spitzenkandidaten stehen. Man hat nur die eine Zweitstimme und da wählt man, was am besten oder am wenigsten schlimm ist. Nur eine super kleine Minderheit der Wähler steht wirklich voll hinter einer Partei und noch weniger lehnen deswegen alle anderen Parteien klar ab.

WilliamDeWorde  24.02.2025, 13:41

Das kann ich 1:1 unterschreiben. Gleiche Erfahrung.

Hinzu kommt aber eine andere Erfahrungswelt und Identitätsgefühl, besonders in Abgrenzung zu Ausländern. Es gibt noch welche, die sich nach 50 Jahren nicht integriert haben. Ist das im Westen anders? Ich glaube nicht. Man hat nur resigniert und bezeichnet das großzügig als "Toleranz".

superseegers  25.02.2025, 19:50

Also, der Ossi behandelt den Ossi im Osten schlecht oder wie?

Mach kein Schei... . Wir wohne seit ´91 in den neuen Bundesländern. Und soweit ich das mitbekomme, viele andere alten Wessis och.


AntiPutin 
Beitragsersteller
 25.02.2025, 19:49

Ok, dann lassen wir die deutsch-deutsche Grenze offen 😀

Dass dort bei weitem nicht nur AgD Wähler leben und der Großteil auch dort nicht für diese Partei ist ist dir offensichtlich entgangen. Entsprechend gibt es kein "unter sich".


AntiPutin 
Beitragsersteller
 25.02.2025, 19:45

Ja, das ist richtig. Ein wenig Satire schwingt natürlich mit ;)

xNevan  25.02.2025, 19:50
@AntiPutin

Eine Mauer errichten zu wollen um Probleme abzuschieben anstatt sie zu lösen hat wenig mit Satire zu tun.

Aber hieran sehen wir auch deutlich den Grund warum diese Partei so einen bedauerlichen Aufschwung erlebt, es werden Witze gemacht und das war es, es gibt keine wirklichen Lösungsansätze um das Vertrauen der Wähler in die Altparteien wieder herzustellen.

AntiPutin 
Beitragsersteller
 25.02.2025, 19:55
@xNevan

Um es auf den Punkt zu bringen: Weil der gläubige Mensch das Vertrauen in Gott verloren hat, unterstützt er den Teufel.

xNevan  25.02.2025, 23:33
@AntiPutin

Im Grunde ja. Wobei ich die Parteien nicht als Gott bezeichnen würde

Irgendwie erinnert mich die Karte an alte Darstellungen beide deutscher Staaten von vor1989. Wie soll Willy Brandt mal gesagt haben, "jetzt wächst zusammen was zusammen gehört", irgendwie sieht das anders aus, oder?


AntiPutin 
Beitragsersteller
 24.02.2025, 09:31

Ja, es klappt leider nicht so sehr wie man sich anfangs erhofft hatte.

Hoegaard  24.02.2025, 09:29

Irgendwie erinnert mich die Karte an alte Darstellungen beide deutscher Staaten von vor1989

Hut ab, Sherlock