Sind Unterstellungen moralisch vertretbar?
Meine Sicht hierzu:
Es ist nicht zu Rechtfertigen einer Person etwas zu unterstellen. Nicht ausnahmslos mit Sachverhalten die einen nichts angehen. Auch Sachverhalte die auf den Untersteller Bezug nehmen sind nicht der Vernunft überlegen, da es jenem kein Merkmal schenkt dass es von dem Schaden einer regulären Unterstellung unterscheidet und ihm das Recht gibt sie durchzuführen.
Was sagt ihr dazu?
8 Antworten
Unterstellungen sind nicht zwingend negativ, auch wenn der Begriff hauptsächlich im negativen Sinne gebraucht wird. Indem ich dir hier schreibe, unterstelle ich dir automatisch, dass du über genügend kognitive Fähigkeiten verfügst, meinen Beitrag zu lesen und zu verstehen. Meinem Nachbarn unterstelle ich so viel Vertrauenswürdigkeit, dass ich ihm meinen Wohnungsschlüssel für Notfälle überlasse (nur als Beispiele).
Der Begriff "Unterstellung" ist schon abwertend. In diesem Sinne sollte man niemandem etwas unterstellen.
Gleichwohl ist es auch moralisch erlaubt, Sachverhalte zu vermuten, zu schätzen, zu erwarten.
Man sollte kommunikativ klarstellen, wann etwas eine Vermutung und wann es Tatsache ist.
Moin,
rein sachlich betrachtet ist eine Unterstellung ein Urteil ohne Information und somit Willkür auf der Grundlage von Selbstherrlichkeit.
Damit ist der illegitime Charakter einer "Unterstellung" mit Blick auf ein Rechtsverständnis, dass sich am Begriff der Gerechtigkeit als Logik der Prinzipienethik nach I. Kant, also der >Aufklärung< orientiert hinreichend beschrieben.
Ich unterstelle mal, dass Unterstellungen nie vertretbar sind. Dass das alle vertreten können, wäre allerdings eine Unterstellung.
Nein, Unterstellungen sind blosse Behauptungen und deshalb verwerflich.
Das es alle vertreten würden wäre eine Unterstellung. Ist es so nicht vielmehr eine Erwartung?