Sind manche Menschheitsrätsel gar keine Rätsel, sondern nur Arroganz?

3 Antworten

Da kam ich auf die Idee: Sind viele dieser "Rätsel" gar keine echten Rätsel? Sind wir vielleicht einfach nur zu arrogant einzusehen, dass unsere Vorfahren in vielen Dingen schon viel intelligenter und technisch weiter entwickelt waren, als wir denken?

Genau das behaupte ich seit Jahren und diese Erkenntnis wird immer wieder durch neue Entdeckungen bestätigt, aber nie widerlegt.

Eine ähnliche Arroganz gibt es überigens seit Jahrhunderten auch gegenüber Tieren. Auch die wurden und werden immer noch weit unterschätzt, was ihre Fähigkeiten betrifft.

Sehr gut möglich.

Für erdbebenfeste Mauern würde etwas Ähnliches wie das "schwache anthropische Prinzip" ausreichen: es sind einfach diejenigen Mauern übrig geblieben, die zufällig erdbebensicher waren.

Es ist auch möglich, dass sich ein "Gefühl", eine Intuition dafür ausgebildet hat, welche Anordnungen von welchen Formen von Steinen Erdbeben besser standhalten als andere. Das ist dann durchaus eine Form von Wissen, das wir den damaligen Menschen womöglich nicht zutrauen.

Schriftliche Aufzeichnungen bleiben nur unter besonderen Umständen über Jahrtausende erhalten (extrem trockenes Klima über Jahrtausende, in Stein gehauen, in Ton gebrannt, regelmäßige Abschriften, ...).

Zur Zeit meiner Kindheit sagte man, dass man nicht wisse, wie im Mittelalter die Farbstoffe für die bunten Glasfenster der Kirchen hergestellt worden sind (hier ist man inzwischen vermutlich etwas weiter).

Dass die Pyramiden aus Zement o. Ä. gegossen worden seien, halte ich für unwahrscheinlich - man hätte ja keinen Grund, sich obere Lagen nicht mit den unteren verbinden zu lassen, wie bei heutigen Betonmauern. Den Ägyptern waren Rollen und Räder, Rampen, Flaschenzüge, Seilwinden und kräftige Zugtiere keine Unbekannten, und auch in angewandter Mathematik wussten sie weit mehr, als man ihnen noch im 19. Jahrhundert zugetraut hätte. Tausende von Fronarbeitern (nicht unbedingt Sklaven) in Zeiten, wo man keine Landwirtschaft betreiben konnte (z. B. während des Nilhochwassers), scheinen mir durchaus denkbar.

Im antiken Rom hat man Beton hergestellt, der um Größenordnungen langlebiger ist als unser heutiger: https://www.welt.de/geschichte/article166474367/Warum-der-Beton-der-Roemer-haltbarer-war-als-moderner.html, https://cradle-mag.de/artikel/roemischer-beton.html

Zu "Außerirdischen" fällt mir noch ein: in seinem Buch "Erinnerungen an die Zukunft" spekuliert von Däniken darüber, dass sich unsere Kultur in einem Nuklearkrieg selbst auslöschen wird und die Nachfahren der Überlebenden ein paar Jahrtausende später die Reste unserer Hochkultur auf Außerirdische zurückführen werden. (Natürlich kommt er nicht auf die Idee, dass sich das vor einem Dutzend Jahrtausenden exakt so zugetragen haben könnte.)

Für Arroganz (im Sinne von technologischem und kulturellem Überlegenheitswahn) brauchen wir nicht mal unbedingt in die Vergangenheit zu gehen - fremde zeitgenössische Kulturen reich(t)en völlig aus.

Das Hauptproblem ist, dass wir das Wissen und die Fähigkeiten unserer Vorfahren unterschätzen. Das gilt nicht nur für den Bau der Pyramiden, sondern auch z.B. für die Flüge zum Mond. 50 Jahre nach der Landung auf dem Mond bezweifeln viele Menschen, dass diese stattgefunden haben.

Mit dem Bau der Pyramiden haben sich in den 1970er Jahren Hoimar von Ditfurth und Volker Arzt in "Querschnitt" beschäftigt und viele Geheimnisse gelüftet. Da bedarf es keines Erich von Däniken, der wie immer die Außerirdischen in Verdacht hat. Die Menschheit hat trotz vieler Gefahren überlebt, weil sie kreativ ist.

Es gibt noch viele Rätsel zu lösen, deren Lösungen offensichtlich außerhalb der Vorstellungen einer zivilisierten Kultur liegen. Ich glaube, dass wir von unseren Vorfahren und auch von anderen Kulturen noch viel lernen können, wenn wir bereit sind uns damit offen und ohne Arroganz zu beschäftigen.