Muss Deutschland entstädtert werden?
In den Großstädten herrscht Wohnungsnot, die Mieten steigen immer mehr, der Wohnungsbau liegt am Boden und auf dem Land herrscht Leerstand. Wie kann man die Menschen wieder vermehrt dazu bringen auf das Land zu ziehen und in die immer mehr vergreisenden Dörfer wieder frischen Wind zu bringen? Vorrangige Unterbringung von Geflüchteten oder auch Bürgergeldempfängern in Gegenden mit Wohnungsleerstand, Prämien oder andere Anreize für neue Landärzte oder auch Mittelständler für die Nahversorgung der Landbevölkerung wären denkbar. Welche Gedanken habt ihr zur Lösung dieser Thematik?
6 Antworten
Das Problem sind die Zweitwohnsitze (bzw. private Ferienwohnungen), die in der Regel zweimal eine Woche im Jahr genutzt werden (einmal im Sommer und dann nochmal im Winter) und ansonsten leer stehen. Hier wird dem Markt Wohnraum entzogen, der wo anders fehlt.
Dagegen sollte vorgegangen werden durch Erhöhung des Steuersatzes für Zweitwohnungen die ausschließlich privat genutzt werden. Entsprechende Steuervergünstigungen oder Ausschreibungen sollte es dann geben, wenn die Wohnung ganzjährig fremd vermietet wird, um einen Anreiz für die Eigentümer zu schaffen.
https://recht-auf-wohnen.de/zahlen-fakten/wohnungspolitik-unter-dem-blickwinkel-der-migration/
Fest steht, dass Migration die Krise in der Wohnungspolitik nicht verschärft hat, sondern Migrant_innen die Leidtragenden einer jahrelangen verfehlten Wohnungspolitik sind. Dies gilt in ähnlicher Weise auch für weitere gesellschaftliche Felder und Themen wie Arbeit, Bildung und Sicherheit.
Zuwanderer sind wenn man Glück hat zum Teil Arbeitskräfte, in jedem Fall aber Konsumenten. Sie erhöhen in allen Bereichen die Nachfrage. Wohnungsmarkt, Gesundheitwesen, Schulen, Kitas, Handel etc.. In Deutschland herrscht Arbeitskräftemangel der sich aufgrund der kaputten Demographie zunehmend verschärft. Die Infrastruktur ist der gestiegenen Nachfrage nicht gewachsen. Politik hat sicher nicht alles richtig gemacht. Vor allem was die Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt betrifft sind wir unterirdisch schlecht. Andere Staaten machen das deutlich besser. Sie fordern auch und fördern während wir einfach nur zahlen. Es muss sich vieles vetändern. Der Arbeitskräftemangel kostet auch den Staat Steuereinnahmen. Diese fehlenden Einnahmen kann er nicht mehr in Zukunftsthemen investieren. Eine sehr gefährliche Entwicklung. Was den Neubau betrifft liegt es an der Inflation der Baupreise und den höheren Zinsen. Die Kalkulation stimmt für die Bauherren derzeit nicht. Sie entscheiden Rendite orientiert. Auf die Zinsen hat die deutsche Politik wenig Einfluss. Auf die Inflation schon eher. Die Kardinalsünde ist Staatsverschuldung um Sozialkosten zu finanzieren. Staatsverschuldung verursacht Inflation. Die Sozialkosten sind durch die Zuwanderung enorm gestiegen. Das wurde mit Schulden finanziert. Mit den Sozialausgaben konsumieren die Empfänger. Die Nachfrage steigt, damit die Preise. Gehälter ziehen nach und so geht die Inflationsspirale nach oben. Hausgemachtes Problem, damit hast du recht.
Wie kann man die Menschen wieder vermehrt dazu bringen auf das Land zu ziehen
Durch Verbesserung der Infrastruktur. Speziell Läden, Arbeitsplätze und Nahverkehr.
Alex
Klar aber in der Realität macht der Bäcker zu weil er immer weniger Kunden hat und er davon nicht mehr leben kann. In der Großstadt findest du dagegen zum Teil 3 Bäcker im Umkreis von 100 Metern. Die Bahn schließt die Strecken wenn sie sich nicht mehr lohnen. Alles ist von der Nachfrage abhängig. Wie ich es sehe müssen erst die Menschen dort hin, dann entsteht die Infrastruktur durch die Nachfrage automatisch.
Zweitwohnsitze in Ballungsregionen mit Unterangebot sind ein Problem, da gebe ich dir recht. Oder auch Milliardäre aus dem Ausland die sich auf dem noch vergleichsweise günstigen deutschen Immobilienmarkt eindecken, die Objekte einfach leerstehen lassen und auf die Wertsteigerung warten. Aus meiner Sicht sind das aber nur zusätzliche Faktoren. Das Kernproblem ist die hauptsächlich zuwanderungsbedingte hohe Nachfrage in Verbindung mit dem immer mehr einbrechenden Neubau.