"Mitarbeiter verschwenden wegen schlechter Technik im Büro pro Jahr 20 Tage" Wie denkst du darüber?
7 Antworten
Ja das glaube ich sofort, dass wir sehr viel Arbeitszeit durch langsame Technik verschwenden. Ich glaube aber nicht, dass es daran liegt, dass sie veraltet ist, sondern eher das Gegenteil. Dass sich absolut jeden Tag irgendeines der diversen Programme updaten muss, die ich benutzen muss, dass bei jedem zweiten ein Neustart erforderlich ist, dass es meinem Arbeitgeber unglaublich wichtig ist, für die corporate identity jeden Tag ein neues Hintergrundbild von gecasteten Models zu installieren, das sind so Sachen, die Arbeitsspeicher und damit Zeit rauben. Ich vermisse die Zeit, wo man Updates selbst initiieren musste und auch wenn man das nicht tat, das Programm trotzdem jahrelang weiterhin funktionierte. Wenn man heute überhaupt noch gefragt wird und es dann wagt, auf „nein“ zu klicken, kommt sofort der Pop-Up-Marathon („Jetzt updaten?“, „Neue Version verfügbar. Jetzt updaten?“, „Jetzt vielleicht? Oder nachher?“, „Jetzt?“) und sofort leidet die Kompatibilität mit System und anderen Programmen bis zur totalen Unbrauchbarkeit. Deshalb: Updaten, installieren, neu starten, repeat everyday.
Dass es unglaublich wichtig ist, die Telefonie über Internet anstatt über Telefonleitung zu machen (damit man im Falle eines Internetausfalls die Geschäftspartner nicht einmal mehr anrufen kann, um ihnen das mitzuteilen), und dass es unglaublich wichtig ist alle Dokumente und Datenbanken in Clouds zu speichern, die sich 24/7 synchronisieren müssen (und im Falle eines Internetausfalls ebenfalls nicht zugänglich sind), hilft auch nicht.
Und dass die System immer krassere Sicherheitsgeschütze auffahren müssen und jedes Programm gefühlt fünfmal am Tag eine Zwei-Faktor-Identifizierung durchführt, kostet auch Zeit, aber was will man tun? Die Cyber-Kriminellen bitten, mit ihrem Mist aufzuhören?
Normal.
Die Technisierung und Vereinfachung von Arbeit ist genau so konzipiert wie sie sein soll.
Das ist nicht wie bei Opensource/ Github oder der Austausch zwischen Beta Testern. Im Betrieb mit meist propritärer Software muss man ewig warten bis Updates oder Anpassungen stattfinden. Überall ist Personalmangel und jede Arbeit die sich vorher ansammeln sollte, ist nun 5x weiter weg gelöst zu werden.
Wir müssen Arbeiten und erfinden deswegen welche, somit bleibt alles am laufen. Der IT-Service hat was zu tun, die Devs, die Mitarbeiter haben genug zu tun, die Arbeit staut sich und und man muss die Firma nicht schließen. Niemand langweilt sich oder muss gekündigt werden, was die Arbeitslosenzahl ansteigen ließe. - Oder so ähnlich.
BWL oder VWL Menschen würden das vielleicht anders erklären oder sehen.
Würde alles nur eine Person machen können oder ein PC, wäre alles noch besser, würde die Arbeitlosenrate steigen, aber es gibt (vorsichtig:) kein Geld um die alle zu bezahlen bzw. kein Konzept zur Umverteilung von Gewinn. * Kein Geld ist nur so ne Idee, ich glaube wir geben zu viel für Unsinn aus oder haben einfach kein Konzept für die moderne Gesellschaft.
Deswegen gehen auch Glühbirnen wieder kaputt, nachdem man eine erfunden hatte die ewig brennt. Dass der Verkauf am laufen blieb. Wir können einfach keine schönen Sachen haben weil es kein Konzept gibt, nur ein paar Handels-Modelle.
Wenn wir nicht arbeiten aber Geld haben würde sich das Gesellschaftsbild ändern, wir würden plötzlich kreativ, wir hätten mehr Sozialleben, vermutlich würde die Geburtenrate steigen, wir wären wohl auch zufriedener bzw. könnten uns selbst verwirklichen...klingt toll...aber kein Konzept.
Wäre ja schön wenn wir endlich wieder Schreiben könnten mit Schnörkel und Serifen, aber dafür ist halt keine Zeit.
Lebenszeit - natürlich. Aber es gibt ja kein Konzept.
Wenn du versucht hindernisfrei zu arbeiten (dass ist ja nicht extrem), in dem du optimierst, wo Ideen in eine Cloud einfließen und geranked werden oder die Software von jedem Laie individualisiert werden könnte, so dass sie in jedem Bereich optimal läuft, dann würde der Service wegfallen...ich meine das wird eh passieren mit KI.
Ja wenn ich meine Tools vom Desktop auf Arbeit verwenden dürfte wäre ich auch schneller oder Programme Daten teilen könnten oder irgendwas automatisiert wäre (z.b. 4 Dokumente mit persönlichen Daten, aktuellem Datum ausdrucken).
Gesellschaftsbild: Ja das ist meine Vorstellung davon. Aber geht dann auch bisschen auf die ohnehin geringe Rente.
Ich finde es cool sowas zu machen, Optimierungen bzw Lösungen ausdenken. Aber Umsetzen geht halt nicht. Das nicht mein Job.
Ich bin auch der Einzige in meinem Job der solche Ideen zumindest am PC versucht umzusetzen. Die Umsetzungen dauern halt ewig. M.M.n. könnte das alles flutschen wenn man im Rahmen der Digitalisierung einen Ansprechpartner hätter der die individuellen Ideen umsetzt. Kostenfrage. Die Möglichkeiten sind definitiv schon da.
Das kann gut sein. Ich weiß zwar wo alle meine Dokumente zu finden sind, aber jedes mal das Passwort für den PC eingeben, dann das Passwort für das Programm und dann lädt es manchmal 10 Sekunden pro geklicktem Link. Drucken dauert auch oft sehr lange.
Und wenn wieder irgendein Cache voll ist, muss man das manuell leeren und darf sich dann wieder in jedem Programm anmelden.
Mein PC zu Hause ist so schnell, es ist immer ärgerlich wenn man auf Arbeit dann eine spürbare Verzögerung für alles hat.
"Mein PC zu Hause ist so schnell, es ist immer ärgerlich wenn man auf Arbeit dann eine spürbare Verzögerung für alles hat."
Ist bei mir auch so und mein PC war durchaus bezahlbar.
Eigentlich müsste man sich ja nur mal durchringen einen extra RAM Riegel und eine SSD zu verbauen, das würde den meisten Office Rechnern extrem helfen.
Für die langsamen Zugriffe auf die Server hilft aber das leider auch nicht.
Verwendest du auch AutoHotkey im Büro? Ist ohne Adminrechte installierbar und braucht zum Glück kaum Ressourcen.
Das mach ich lieber nicht, der PC wird fernüberwacht. Und ob das ohne Adminrechte geht... ich kann ja nicht mal Icons auf dem Desktop verschieben.
Das kann durchaus zutreffen.
ja es ist traurig
das oft an vernünftigen Werkzeug gesparrt wirdd (und einen PC sehe ich auch als Werkzeug)
Ein Mitarbeiter kostet etwa 60 000 € im Jahr aber für einen Vernünftigen Drucker in kurzer Entfernung ist nicht genug Geld da also geht man bei jeden Druckauftrag 100m
Vielen Dank für deine Sichtweise.
"Wir müssen Arbeiten und erfinden deswegen welche..."Ist das nicht auf individueller Ebene Lebenszeitverschwendung?
Ich arbeite unglaublich viel mit Excel VBA und AutoHotkey. Excel VBA arbeitet die Daten für mich durch, ohne dass die Dateien überhaupt erstmal geöffnet werden müssen. Dadurch kann ich viel Zeit für mich wieder reinholen, die ich an anderer Stelle mit dem ewigen Öffnen von Programmen verschwende.
"würde sich das Gesellschaftsbild ändern, wir würden plötzlich kreativ, wir hätten mehr Sozialleben, vermutlich würde die Geburtenrate steigen, wir wären wohl auch zufriedener bzw. könnten uns selbst verwirklichen..."
Ich hoffe ja, dass wir da mithilfe von künstlicher Intelligenz und Automatisierung schnell hinkommen. Persönlich habe ich viele meiner Arbeitsaufgaben automatisiert und mache etwas Sinnvolles während der Zeit. Mir ist aber auch bewusst, dass es vielen Menschen nicht so geht. Und gedanklich bin ich trotzdem viel zu viel in meinem Job.