Kindertaufe mit 10 Jahren.
Die Bibel lehrt die Erwachsenentaufe. Allerdings stehen zum Beispiel Zeugen Jehovas auf dem Standpunkt, man könne auch schon Kinder mit 10 Jahren taufen. Der Gedanke dahinter: Ein Kind ist in diesem Alter reif genug, sich taufen zu lassen.
Aber wie sieht es mit dem umgekehrten Fall aus? Ein Kind entscheidet sich, NICHT mehr in die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas zu gehen oder sich NICHT mehr am Predigtdienst zu beteiligen.
Warum heißt es dann von Seiten der Zeugen Jehovas, ein Kind in diesem Alter ist für solch eine Entscheidung nicht reif genug?
6 Antworten
Bei Jehovas Zeugen lassen sich fast alle zu früh taufen - bemessen daran wie gut man die Bibel eigentlich kennt.
Und da ist es egal wie alt man ist: Eine ungeprüfte Sicht der JZ unkritisch ins eigene Mindset übertragen zulassen ist zweifellos immer bedenklich. Die Illusion soll ja sein, angeblich die Bibel durchzugehen - aber du weißt ja wie das tatsächlich läuft. Es kommt lediglich darauf an JZ-Wissen zu kennen und zu glauben.
Je besser man die Bibel kennt umso vermehrt kommt es zu Aussteigern aus dieser Gruppierung und das völlig zu Recht. Meine Kontakte sind da bis an die hundert Aussteiger die autark die Bibel durchgegangen sind und gemerkt haben das sie was völlig anderes lehrt, als wie es die LK eigentlich nur einredet, was die Bibel angeblich "wirklich" lehrt. Inklusive PIMOS. Ich weiß aber von weit mehr solcher Christen und das macht mir Mut.
Problematisch wird es bei Kindern - schon allein wegen der Kindesindoktrinierung, während das logische Denken erst zwischen dem 7ten und 12ten Lebensjahr einsetzt.
Je mehr emotional das Kind involviert wurde, um sehr mehr greifen die psychologischen Mechanismen wie gewünscht - erst recht bei getauften Kindern, wo gewünschte Ängste mit eine Rolle spielen. Ich zweifle sehr stark an das ein Kind verstehen kann, das es als getaufter JZ nunmehr Eigenverantwortung vor "Jehova" zu tragen hat (eigentlich dem Apparat der LK) - inklusive der "Blutschuld" die dann das Ende einer schönen Kindheit darstellt - dem Ende von den Eltern bedingungslos geliebt zu werden, da die Anerkennung der JZ-Eltern nunmehr davon abhängig gemacht wurde, was für ein folgsamer JZ das Kind nun sein soll.
Nicht auszudenken was das für eine religiöse Pflicht es ist, das Eltern ein Kind weniger zu lieben haben (ich habe es selbst erlebt), nur weil es in seiner Entwicklung zu berechtigten Schlussfolgerungen kommt die es vorher gar nicht auf dem Schirm haben konnte, was die nicht vorhandene Authentizität des selbsternannten Sklaven angeht.
Bedenke aber auch, das genau genommen nichts in der Bibel dagegen spricht, Kinder die im Sinne von Jesu Lehrauftrag gelehrt wurden, sich für Jesus zu entscheiden und sich taufen zu lassen.
Doch bei Jehovas Zeugen sollte meiner Meinung nach noch genauer hingeschaut werden, da es sich bei weitem nicht mehr um die reine Lehre Christie handelt, wenn man nur mal an die Religionshörigkeit denkt, der man als JZ zu folgen hat, wo man genau genommen vorgeschrieben bekommt was man glauben darf und was nicht.
Je früher man bei JZ indoktriniert wird, umso schwerer der emotionale Ausstieg - schon allein wegen dem harten Schlag, dem Aufwachen, einer falschen Sache gefolgt zu sein, das Herz vergeben, ohne drüber nachgedacht zu haben das man es unbewusst verschenkt hatte. Dies nur als Ergänzung.
LG-B.
In Deutschland ist man mit 14 Jahren erst Religionsmündig selber zu entscheiden.
Ich sehe keinen Grund das zu ändern.
Na ja, Zeugen Jehovas halten sich nicht an Religionsmündigkeit wenn es um die Taufe geht. Gleichzeitig bezeichnen sie aber dieselben Kinder die sich gegen die Gemeinschaft entscheiden, als nicht kompetent, solch einen Schritt zu gehen
Das mit den 14 Jahren vergessen sie ganz schnell.. Die Taufe fürs Kind ist das Bekenntnis der Eltern so zu erziehen. Wann sie ihre Welt erblicken ist ihre Sache. Das Grundgesetz gilt ab 0 Jahre. Religion ist nicht Kirche.
Ein altes Privileg der Kirchen und der Glaube, ungetaufte kämen ins Fegefeuer oder sogar in die Hölle, daher die Taufe nach der Geburt.
Wenn an eine Taufe Forderungen geknüpft werden, dann sollte der Verstand einsetzen. Die Taufe erfordert Vertrauen zu Gott, aber keinen religiösen Leistungskatalog von Sondergemeinschaften.
Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht - das spricht auch für die Kindertaufe, frei von den Zwängen des Gesetzes..
LA
Bei dieser Sondergemeinschaft wird man auch wie ein Soldat auf die Führung/Organisation eingeschworen, die folgende Frage muss man laut auf einen großen Kongresse mit „Ja“ beantworten..
Ist dir bewusst, dass deine Taufe dich als Zeugen Jehovas kennzeichnet und du damit zu Jehovas Organisation gehörst?
Die Taufwilligen werden dort ähnlich wie ein Soldat bei einem Gelöbnis/Vereidigung auf eine Organisation/Führung eingeschworen! Das ist schon echt gruselig.
"Die Bibel" lehrt nirgends die Erwachsenentaufe. Natürlich waren die ersten Täuflinge erwachsen. Mit der Zeit wurde das erweitert auf Jugendliche/ältere Kinder, dann auch kleine Kinder. Analog zur Beschneidung, die vermutlich ein "Übergangsritus" vom Jungen zum Mann war, später aber schon am achten Tag durchgeführt wurde. Paulus sagt in einem Brief, dass er "ganze Häuser" getauft hat. Ob dabei (kleine) Kinder mitgemeint waren, ist nicht sicher, aber auch nicht ausgeschlossen.
Ich finde es allgemein nicht gut, Kinder durch die Taufe an eine Religion zu binden. Sie sind noch viel zu beeinflussbar, um selbst eine logische Entscheidung treffen zu können. Wenn die Eltern ihnen also eintrichtern, dass sie an Gott zu glauben und seine Gebote zu befolgen haben, werden sie es tun. Die meisten Kinder plappern nämlich ohne zu überlegen nach, was ihre Eltern ihnen sagen und glauben das dann auch.
Wenn die Kinder Jahre später anfangen, selbst darüber nachzudenken und ihnen klar wird, dass das alles keinen Sinn ergibt, ist es daher oft schon zu spät für sie. Dann stecken die Kinder da so tief drin, dass sie (bis auf einige Ausnahmen) nicht mehr alleine rauskommen. Sie werden nämlich systematisch an den Glauben gebunden und dazu gezwungen, diesen auszuleben, ob sie wollen oder nicht. Wenn sie sich davon distanzierten wollen, verlieren sie oft ihre ganze Familie und all ihre Freunde. Außerdem bekommen sie die Angst vor Gottes Strafe eingeredet. Das führt dazu, dass viele Menschen große Angst haben, die Sekte zu verlassen, obwohl sie es eigentlich gerne tun würden.
" Ich sehe keinen Grund das zu ändern. "
In der Frage stand auch nichts von 14jährigen sondern von 10jährigen.