Kann die Umstellung der Wirtschaft gelingen.
Hallo! Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wurde das Konzept der postwachstumsökonomie vorgestellt, die ohne Wachstum auskommt. Viele Firmen haben sich schon dazu entschieden, diesen Weg zu gehen. Was haltet ihr von dieser Idee? Kann das gelingen?
7 Antworten
Ich halte das Konzept der Postwachstumsökonomie für unrealistisch, da es der kompetitiven Natur des Menschen widerspricht. Und die Geschichte hat uns gezeigt, daß Ideen, für die sich er Mensch erst ändern muß, in schöner Regelmäßigkeit scheitern.
Es sind aber auch junge Menschen, die sich Generation Z nennen…
Gab es schon einmal Menschen, die sich auf der Straße festgeklebt haben?
Ja und statt vor Gericht zu erscheinen sind sie erst mal noch Ostasien in den Urlaub geflogen, aber das war ja auch ihre Freizeit und hat mit dem Aktivismus nichts zu tun.
Natürlich gibt es diese Aktivisten, aber auch die haben das Rad nicht neu erfunden (gab es alles schon mal in der 70igern). Was aber entscheidend hinsichtlich einer Postwachstumsökonomie ist, die Menschen müssen Verzicht üben. Also nicht alle paar Jahre ein neues Iphone, keine Stanley Cup und keine Billigwaren aus Fernost. Dieser Konsum aber hat nichts mit der Generation zu tun, sondern ist Ausdruck einer bestimmten Lebensphase. Es ist nun mal so, daß gerade Jugendliche als Konsumenten, insbesondere für Modeartikel, auftreten. Das Konsumverhalten ändert sich zwar grundlegend, sobald die Familiengründung stattfindet (der individuelle Konsum ist rückläufig), aber natürlich braucht das Kind dann eine entsprechende Markenausstattung usw.
Viele Firmen haben sich schon dazu entschieden, diesen Weg zu gehen
Welche denn? Wa passiert in einer Welt, in der 50% der Firmen sich dazu entscheiden nicht mehr zu wachsen und 50% der Firmen weiter zu wachsen? Hast du darüber mal nachgedacht?
Was haltet ihr von dieser Idee?
Menschlicher Rückschritt als Lösung für Probleme ist eine ziemlich nihilistische Weltanschauung, die weder breite Unterstützung finden wird noch funktionieren kann. Das wissen die Damen und Herren in Davos auch selber. Diese wollen eine Welt in der sie im Privatjet zur Klimakonferenz fliegen um darüber zu diskutieren wie man dir am besten einreden kann mit Fahrrad zur Arbeit zufahren und auch sonst deinen Konsum zu reduzieren. Degrowth gilt für dich, nicht für sie.
Kann das gelingen?
Der einzige nachhaltige weg zu Umweltschutz ist eine Welt mit hartem Geld, das exakte Gegenteil von dem, was diese Herren in Davos fordern.
Nur eine Welt in der das monetäre System wieder die Effizienz vom menschlichen handeln erhöht, können wir die Probleme unserer Gesellschaft lösen und gleichzeitig den Ressourcen Verbrauch senken.
Der vorgeschlagene weg von Davos würde lediglich zu Armut, mehr Verteilungskämpfen, Verschwendung von Ressourcen und damit mehr Umweltzerstörung führen. Jede Planwirtschaft ist bis jetzt in einer riesigen Drecksschleuder geendet, die extrem verschwenderisch mit ihren Ressourcen umgegangen ist und trotzdem die Bevölkerung nicht versorgen könnte.
Wie möchtest du dann diese degrowth Ziele durchsetzen.
Das meinte ich mit meinem ersten Teil:
Was passiert in einer Welt, in der 50% der Firmen sich dazu entscheiden nicht mehr zu wachsen und 50% der Firmen weiter zu wachsen? Hast du darüber mal nachgedacht?
Die Antwort auf diese Frage ist, dass die schrumpfenden Unternehmen verschwinden und von den wachsenden Unternehmen verdrängt werden.
Wie willst du also degrowthen? Die einzige Möglichkeit sind planwirtschaftliche Maßnahmen des Staates.
Wenn die Firmen ihre Kapazitäten reduzieren, aber gleichzeitig keine Produktivitätssteigerungen erzielt haben, werden diese Firmen Marktanteile verlieren. Es sei denn die Nachfrage geht ebenso zurück, was sicherlich nicht der Fall ist. Das ist nicht einmal eine ökonomische Theorie sondern einfache Logik.
FinWi hat zweifelsfrei recht: Die Firmen, die sich freiwillig für Degrowth entscheiden, werden stagnieren oder zurückgehen und durch Wettbewerber abgelöst, die auf Wachstum setzen.
Gesamtgesellschaftlicher Degrowth im Sinne einer Postwachstumsökonomie geht praktisch nur über autoritäre, planwirtschaftliche Strukturen des Staates. Am freien Markt wird sich das nicht in absehbarer Zeit durchsetzen.
Nein, wird nicht funktionieren.
Ist mindestens mittelfristig (bis langfristig) realitätsfern wenn man den Trend zum maximalen Überkonsum beobachtet. Davon abgesehen wäre der Anreiz ein Unternehmen zu führen einfach auch weitaus geringer und da würde ich eher eine Stagnation auf globaler Ebene erwarten
Ein "ich verzichte freiwillig" ist nichts, was Leute großartig reizen würde.
Meiner Meinung nach geht es nicht um Verzicht, sondern um einen Blickwechsel. Was bedeutet Lebensqualität?
Nein, Geld regiert die Welt schon seit Jahrtausenden. Ohne Geld kein angenehmes Leben für die meisten. Nur wenige kommen auch mit wenig materiellem aus und sind trotzdem glücklich. Derzeit schrumpft die Wirtschaft nur minimal , Städte rutschen tiefer in Schulden, Menschen werden arbeitslos und bereits jetzt geht allen der A. auf Grundeis.
Geld wurde zunächst nur als Ersatztauschmittel verwendet. Dass es die Welt regiert, ist noch nicht so lange her
Oh bleib mir weg mit sowas. Tauschhandel und zurück in die Höhle. Ohne mich.
Davon redet doch niemand. Aber nichts ist unveränderlich. Als der amerikanische Kontinent besiedelt regierte auch nicht das Geld sondern das Gewehr und die Faust. Wollen wir solche Verhältnisse wieder haben?
Aber gerade viele junge Menschen blicken doch immer mehr auf die work-Life-Balance als auf den verdienst