Ist Rechtsextremismus immer gefährlicher als Linksextremismus?
7 Antworten
nein, rechtsextremismus ist nicht immer gefährlicher als linksextremismus... beide ideologien stellen eine gefahr dar... rechtsextreme bewegungen zielen auf ausschluss, hierarchien und autoritäre ordnungen, während linksextreme bewegungen den staat, seine ordnung und wirtschaftsstrukturen ablehnen und dabei auch gewalt einsetzen... die frage nach der grösseren gefahr hängt vom jeweiligen kontext ab, also davon, welche gruppe gerade aktiver, organisierter oder gewaltbereiter ist...
dazu kommt, dass der begriff "rechtsextremismus" heute sehr inflationär gebraucht wird... nicht jede konservative oder rechte meinung ist gleich extremistisch... es gibt einen klaren unterschied zwischen einer legitimen rechten haltung innerhalb demokratischer spielregeln und einer extremistischen ideologie, die demokratie, freiheit und sicherheit angreift... wenn dieser unterschied verwischt wird, schwächt das die politische debatte und erschwert eine ernsthafte auseinandersetzung mit echtem extremismus...
du hast recht damit, dass man die gefahr nicht absolut festlegen kann, sondern sie vom kontext und der aktuellen stärke der bewegungen abhängt... aber es ist zu kurz gegriffen, linksextremismus als streben nach "gerechter" gesellschaft darzustellen... auch dort geht es um ideologien, die demokratische ordnung überwinden wollen, mit mitteln, die gewalt einschliessen... genau deshalb gilt auch linksextremismus als verfassungsfeindlich...
Aber wollen Linksextremisten die demokratische Ordnung überwinden? Klar- mit Gewalt- deshalb auch extremistisch(Würde des Menschen ist unantastbar und so), aber undemokratisch passt eher in das rechte Spektrum. Sozialismus und Abtikapitalismus ist übrigens nicht verfassungswidrig
Die Linksextremisten wollen die fdGO überwinden. Für sie wurzelt der Faschismus im Kapitalismus. Deswegen protestieren sie nur vordergründig gegen AfD oder andere. Eigentliche Stoßrichtung ist der bürgerliche Staat. Glücklicherweise sind nicht alle Linksextremisten gewaltorientiert.
Der Kapitalismus zählt nicht zur fdGO hinzu. Es gibt auch eine sozialistische fdGO.
Nicht ganz:
Müssen wir dann befürchten, dass auf dem Boden unserer Verfassung und unter Berufung auf das Grundgesetz der Sozialismus eingeführt werden kann? Das dann doch nicht. Wer Sozialismus will, muss immer noch eine ordentliche Revolution veranstalten. Im Grundgesetz hingegen hat die Substanz der Eigentumsordnung Vorrang: Eine Enteignung darf nicht willkürlich sein, muss ein „Wohl für die Allgemeinheit“ anführen und muss die Verlierer entschädigen. Kurzum: Mehr als einen Hauch von Sozialismus enthält unsere Verfassung schon; zur Legitimation eines Systemwechsels reicht es aber trotzdem nicht.
Verfassungsreformen sind keine Überwindung der fdGO... Also wäre die Abschaffung des Kapitalismus ebensowenig extremistisch. Die Vergesellschaftung des Vermögens von sämtlichen Milliardären wäre sogar mit allen aktuell demokratischen und verfassungskonformen Mitteln legitimiert
Kommt drauf an. Für eine Änderung des GG benötigst du immerhin eine Zweidrittelmehrheit. Zudem gibt es die Ewigkeitsklausel sowie die Möglichkeit, Parteien zu verbieten (Judikative). Die Linkspartei ist nicht linksextrem, möchte aber teilweise verstaatlichen:
https://youtu.be/67c01f95oto?t=284 (4:44 - 5:50)
Das ist richtig: man benötigt eine ⅔ Mehrheit für Verfassungsreformen und es gibt die Ewigkeitsklausel. Doch der Kapitalismus ist kein einziges Mal in unserer Verfassung erwähnt und fällt somit auch nicht unter die Ewigkeitsklausel. Warum "ABER teilweise verstaatlichen"? Was soll das insinuieren? Das Verstaatlichung extrem ist? -> Artikel 15 GG
Man muss halt schauen, was wirklich gesund ist für unseren Staat. Mirko Drotschmann erklärt in seinem Video, dass es viel kosten würde und Deutschland ohnehin Schulden anhäuft. Das Video ist nicht schlecht.
Aber der Fakt alleine, dass wir darüber reden, ob die Ideologie gut oder schlecht für den Staat ist, zeigt auch wieder, dass es wesentlich ungefährlicher als Rechtsextremismus ist. Dort müssen wir ja über Diskriminierung, Menschenverachtung, Rassenideologie usw. reden, was wesentlich gefährlicher wäre als nur ein möglicher(unwahrscheinlicher) Staatsbankrott.
Der gewaltorientierte Rechtsextremismus ist ein Problem, ja. Siehe meine Antwort. Schau aber auch hier:
https://youtu.be/FsGRDZoAcDY?t=846 (14:11 - 16:37)
Die Nazis waren keine richtigen Sozialisten, kopierten aber unter anderem die Propaganda der Sowjets.
Die industrielle Massenvernichtung von Behinderten und anderen Völkern war eindeutig "Rechts". Solche extreme Menschenverachtung passt nicht zu "Links".
Rechts und links sind nicht gleich rechtsextrem und linksextrem. Marxisten töteten ebenfalls industriell:
Die Doktrin wurde zu einer verbrechenerzeugenden Ideologie, einfach weil sie eine Grundgegebenheit leugnete: die Einheit dessen, was Robert Antelme "das Menschengeschlecht" oder was die Präambel der Menschenrechtserklärung von 1948 die "menschliche Familie" nennt. Wurzelte der Marxismus-Leninismus vielleicht weniger in Marx als in einem verfehlten Darwinismus, der sich der sozialen Frage zuwendet und dabei auf die gleichen Irrwege gerät wie in der rassischen Frage? Eins ist sicher: Das Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist Ergebnis einer Ideologie, die den Menschen und die Menschheit auf einen nicht universalen, sondern speziellen - biologisch-rassischen oder sozio-historischen - Zustand reduziert. Auch hier gelang es den Kommunisten mit einem Propagandatrick, ihren Ansatz als einen universalen, die ganze Menschheit berücksichtigenden darzustellen. Häufig sah man sogar einen grundlegenden Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus darin, daß ersterer speziell sei - extrem nationalistisch und rassistisch -, während das leninistische Projekt universalistisch gewesen sei. Nichts könnte falscher sein: Lenin und seine Nachfolger schlossen den Kapitalisten, den Bourgeois, den Konterrevolutionär usw. eindeutig von der Menschheit aus. Die aus dem soziologischen oder politischen Diskurs geläufigen Begriffe nahmen sie auf und machten daraus absolute Feindbilder. Wie Kautsky 1918 sagte, handelt es sich dabei um kautschukartig dehnbare Begriffe, die dazu berechtigen, aus der Menschheit auszugrenzen, wen, wann und wie man will, und die direkt zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit führen.
Quelle: Das Schwarzbuch des Kommunismus, Sonderausgabe 2004, 2. Auflage 2004, Seite 821 (das Kapitel ist von Stephane Courtois)
Skrupellose Verbrecher werden auch von der menschlichen Gesellschaft wegen ihres Verhaltens sozial ausgegrenzt. Das ist nicht zu vergleichen mit der industriellen Vernichtung von Behinderten und Völkern.
Nicht immer, nein. Wir sahen ja in der Vergangenheit, was Marxisten alles angestellt haben! Denke an Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot... In Deutschland wütete mal die linksextreme RAF und die DDR war auch kein freier Staat.
Aktuell erachte ich den gewaltorientierten Rechtsextremismus aber als größeres Problem, klar:
Zuletzt gab es einen massiven Anstieg der rechtsextrem motivierten Straftaten und es gibt auch deutlich mehr rechtsextreme Gefährder als linksextreme:
https://www.n-tv.de/ticker/Rechtsextreme-Straftaten-2024-so-hoch-wie-nie-zuvor-article25559799.html

Ja, das ergibt sich schon daraus was deren jeweiligen Ziele sind.
Etwas anderes zu behaupten wäre einfach unsinnig.

Jeder Extremismus ist gefährlich und schlecht.
Generell würde ich aber schon sagen, dass rechte Strömungen gefährlicher sind, als linke.
Ich finde alles, was extrem ist, extrem!
Die Linken fallen mir aber mehr auf in der Berichterstattung. Die machen Demos, werfen mit Pflastersteinen in Auslagen, stecken Autos in Brand. Besetzen Häuser.
Lustig fand ich ja vor ein oder zwei Jahren. Da besetzten sie irgend eine Au und haben sich dort selbst eingepflastert, damit niemand sie weg bringen konnte.
Leider war es Jänner und gegen Nacht bemerkten sie, dass es friert und ihnen kalt wurde.
Dann riefen sie selber den Notruf und mussten von der Feuerwehr befreit werden.
Da sieht man mit welcher Intelligenz diese Extremisten alle unterwegs sind.
Klar, von der Umsetzung her gibt es kein gefährlicher. Das muss man abschätzen an der aktuellen Polularität. Der entscheidene Kern wurde nur kurz angesprochen. Die Ziele bei Rechtsextremisten wirken gefährlicher für unsere Demokratie als die der Linksextremisten. Diese wollen ja nur eine gerechtere und offenere Gesellschaft, während Rechtsextremisten ja oft wieder zurück zum Nationalsozialismus wollen.
Den gesamten zweiten Absatz ignorieren ich mal, da ich hoffe, dass es als Grundbildung selbstverständlich ist, die Definition von extremistisch zu wissen.