Inspiration für einen Anfang?

4 Antworten

•Nie im Leben hätte ich mir mein Leben so vorgestellt. Magie war für mich bisher nur ein Mythos...
•Eigentlich war ich ein Mensch der trotz allen Umständen immer versuchte glücklich zu sein. Mein Leben war anstrengend. Ständig war ich mit meiner Schwester gezwungen von einem Ort zum anderen zu reisen, von einer Stadt zur nächsten....

Ich würde direkt in die Geschichte einsteigen. Also gar nicht mal irgendein langes Vorgeplänkel mit viel Erzählung durch den Hauptcharakter, sondern einfach einsteigen in irgendeine Aktion.

Zum Beispiel einen Streit mit der Mutter, dass sie SCHON WIEDER umziehen müssen. Dein Ernst? Ich hab mich hier doch grade erst eingelebt!

Und dann kannst du über diese Situation relativ gut schauen, dass du all diese Informationen in Verbindung mit Gefühlen, Gedanken etc. hinbekommst. So stehen sie dann nicht im Luftleeren Raum, sondern du hast eine Situation mit einem Bezug.


Tawodi 
Beitragsersteller
 12.03.2025, 12:25

Ohje dann muss ich ja mein ganzes erste Kapitel umstrukturieren.

Tawodi 
Beitragsersteller
 12.03.2025, 12:33
@BeviBaby

Soll ich es hier erklären oder magst du einfach selbst reinschauen? Erwarte aber nicht zu viel. Mein erstes richtiges Buch das ich seit Ewigkeiten schreibe und ich muss noch einiges verbessern. Wattpad Account: Tawodi_Cat_

BeviBaby  12.03.2025, 12:34
@Tawodi

Erklär es vielleicht besser hier was du dir darunter vorgestellt hast. Vielleicht findet sich dann ja doch noch ein Weg.

Ich steige immer gern mitten im Geschehen ein. Also nicht mitten in der Geschichte, sondern mitten in der ersten Szene. Was ist das erste Ereignis, das wichtig (für den Leser) ist?
Das ganze "Vorgeplänkel" über die Schwester würde ich am Anfang gar nicht einbauen. Lass sie sich später, an einem geeigneteren Zeitpunkt, lieber an ihre Schwester erinnern oder über sie sprechen. Das wirkt dann weniger aufgezwungen als wenn du es dem Leser direkt zu Beginn vor die Füße wirfst.

Die ersten Sätze sollten vor allem neugierig auf mehr machen, also Fragen aufwerfen. Da ist kein Platz für lange Erklärungen, sonst verlierst du den Leser. Ein Leser muss nicht von Beginn an alles verstehen oder alle Zusammenhänge kennen. Gerade die Dinge, die sie noch nicht verstehen, sind die, die neugierig machen und zum Weiterlesen animieren.

Es macht also Sinn nicht mit einer Erzählung anzufangen, sondern direkt mit einer aktiven Szene zu starten. Wie gesagt, lass den Leser ruhig anfangs etwas im Dunkeln tappen.

Fall du den Unterschied zwischen Szene und Erzählung noch nicht kennst:

Erzählung fasst Geschehnisse zusammen (schneller, aber distanzierter).

Sie reiste drei Tage lang durch den Wald, bis sie endlich das Dorf erreichte. Sie war erschöpft, aber entschlossen, ihre Antworten zu finden.

Szene zeigt die Handlung in Echtzeit (detaillierter, emotionaler, lebendiger).

Sie stolperte durch das dichte Unterholz, ihr Atem ging schwer. Schweiß rann über ihre Stirn, als sie den Blick auf die Lichter des Dorfes richtete. „Endlich…“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Mit letzter Kraft schleppte sie sich weiter.

Beides hat durchaus seine Daseinsberechtigung, aber am Anfang eignet sich in der Regel eine Szene besser, um den Leser zu catchen als eine Erzählung.

Deine neuen Ansätze sind aber auf jeden Fall besser als dein erster Versuch (Das war purer Infodump).

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst

Tawodi 
Beitragsersteller
 12.03.2025, 15:09

Vielen lieben Dank. Das hilft mir sehr weiter. Ich werde Mal überlegen wie ich das erste Kapitel neu gestalte!

PS: deine Antworten sind echt immer super! :))

xJustMex  12.03.2025, 15:13
@Tawodi

Gern geschehen. Ich bin gespannt wie du das ganze umgestaltest.

Und danke für das Kompliment. :) Es freut mich mega, wenn du mit meinen Antworten was anfangen kannst.

Also es gibt mehrere Möglichkeiten für einen Anfang. Du kannst z.B. in einer Situation anfangen. Das könnte in diesem Fall (so hab ich das jetzt verstanden) z.B. sein, dass die HP die Umgebung erkundet, da sie gerade erneut umgezogen ist. Da könnte man dann auch gut alle wichtigen Informationen in Nebensatz einbauen. Ich finde solche Anfänge immer gut. Ich weiß natürlich nicht wie das für deine Geschichte passt.

Ja, das war eigentlich jetzt so das wie ich das immer mache.

Hoffe ich konnte dir helfen.

Beide Anfänge sind aus meiner Sicht nicht gut gewählt. Sie wirken im ersten Moment zwar deutlich eleganter als >Mein Name ist Angel.<, klingen aber auch wieder nach dem Einstieg in eine reine Erklärung darüber, was bisher passiert ist. Wahrscheinlich würdest du also den Fehler vom ersten Mal etwas eleganter verpackt wiederholen.

Versuche deutlich mehr mit Szenen zu arbeiten, also wirklich in Echtzeit zu schreiben, was passiert und was dein Hauptcharakter alles wahrnimmt. In diese kannst du Erklärungen darüber, wer wer ist oder was bisher geschah einflechten. Es geht aber eben nicht darum, dem Leser am Anfang ein möglichst umfassendes Bild der Lage zu geben, sondern die Informationen möglichst gut zu verteilen, damit er sie sich besser merken kann, aber eben zu geben, wenn sie für das Verständnis relevant sind.

Wenn du die Struktur deines ersten Kapitels beibehalten willst, wäre dein Anfang das Weggehen der Schwester. Du würdest an der Stelle einsteigen, wo Angel in ihrem Bett liegt und sich dort herumwälzt. Alles davor würde erstmal wegfallen. Die Informationen aus dem Teil davor, schreibst du dir aber irgendwo auf, und eröffnest sie dem Leser später, immer gut verpackt in Szenen.
Auf die erste Szene folgt dann entweder der Streit mit der Mutter - den müsstest du dann eben ausschreiben - oder der Vorfall in der Schule. Alles dazwischen wird wieder gestrichen und die Informationen eben auf Szenen verteilt, wo sie hereinpassen. Wenn du den Streit mit der Mutter ausschreibst, könntest du dort zum Beispiel einbauen, wie sie sich in dem Jahr seit dem Weggehen der Schwester verändert hat, anstelle gesondert zu erklären, dass sie nun depressiv ist und deine Hauptperson darunter leidet.

Du musst aber auch nicht sofort den perfekten Einstieg finden. Wenn du eine bessere Idee dafür hast, kannst du ihn immer noch überarbeiten. Selbst mit Übung findet man nicht immer auf Knopfdruck die beste Idee für eine Szene oder einen Einstieg.

Gerade bei dir geht es auch erstmal darum, die Grundlagen fürs Schreiben zu legen, also z.B. dass du automatisch in Szenen erzählst und nicht ständig gesondert etwas erklärst. Darauf kann man dann aufbauen und an den Details arbeiten.