Homosexualität war nur für Männer verboten - und bei Frauen?

15 Antworten

das lag daran, dass homosexualität bei frauen oft als weniger bedrohlich oder gesellschaftlich relevant angesehen wurde... frauen wurden historisch stark auf ihre rolle als mütter und ehefrauen reduziert, weshalb ihre sexuelle orientierung weniger kontrolliert wurde... bei männern sah man homosexualität hingegen als direkte gefahr für die gesellschaftlichen normen und die patriarchale ordnung, besonders im kontext von fortpflanzung und männlicher macht...


ffhdr 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 14:00

Okay, danke

Weibliche Sexualität hat im allgemeinen Denken nicht stattgefunden. Also dass Frauen von sich aus ein Verlangen nach Sex haben und dabei Vergnügen empfinden könnten. Dass sie einen aktiven Teil dabei spielen könnten. Sondern sie hatten passiv für die Männer herzuhalten.

Ich schätze, dass man schlichtweg nicht auf der Rechnung hatte, dass Menschen, die sowieso keine sexuellen Gelüste haben und die diesbezüglich erst recht nicht aktiv werden, sexuelle Gelüste untereinander haben könnten.


ffhdr 
Beitragsersteller
 16.01.2025, 14:09

Ist ja schrecklich, wie der männliche Mensch damals gedacht hat...

Zumindest die meisten.

Frauen wurde eine eigene Sexualität abgesprochen. Zum Sex gehörte ein Mann.

Frauen hatten keine Sexualität (zu haben), entweder waren sie brave Ehefrauen, die den Akt über sich ergehen ließen, oder liederliche Weibsbilder/Dirnen, wenn sie Spaß daran hatten.

Frauen, denen Sex Spaß machte waren dem patriarchalen Systen suspekt, weil es Eigenständigkeit zeigte.

Man(n) ging einfach davon aus, dass Frauen, da sie eh keine Lust empfanden (empfinden konnten), auch miteinander keinen Spaß hatten.

Der weibliche Orgasmus wurde lange Zeit im "Reich der Legenden" vermutet.

Und was es "nicht gibt" kann man auch nicht unter Strafe stellen...

Frauen waren früher allgemein sehr stark den Männern untergeordnet. Der Ehemann bevormundete lange Zeit die Ehefrau, konnte etwa ihre Arbeit kündigen und über ihr Geld verfügen. Bis Ende der 90er Jahre blieb Vergewaltigung in der Ehe straflos.

Dann wurde lesbische Liebe auch nicht toleriert, konnte jede Menge Konsequenzen und Nachteile für Frauen haben, selbst wenn sie direkt nicht strafbar war. Insofern gab es nicht minder gesellschaftliche Ächtung, Stigmatisierung und Ausgrenzung.

Es blieb ja ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, dass es Homosexualität beiderlei Geschlechts gab. Allgemein war aber Sexualität tabuisiert und wurde außerhalb der Ehe schlichtweg dämonisiert. Nicht zuletzt galten Frauen als sündhaft und schuldig, gern selbst noch bei einer Vergewaltigung. Andererseits sollte eine Frau eben nichts ohne einen Mann sein. Von daher war eigene Sexualität nicht vorgesehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung