Habt ihr in eurem Leben viele Ungerechtigkeiten erleben müssen?

6 Antworten

So viele nicht. Aber Das, was (in den letzten Jahren) vorgefallen ist, hat mich tief erschüttert und geprägt.

Man kennt die Tatsachen und weiß, was wahr ist. Da ist es sehr verletzend, wenn man die Wahrheit und das Wissen darüber, abgesprochen bekommt und als Lügner dasteht. Das tut schon ziemlich weh.

LG

nicht übermässig viele, aber ich denke, das das auch an der eigenen perspektive und auffassung liegt... ich habe mal einen freund beim pokern beobachtet, der sich ständig darüber beschwert hat, kein glück zu haben, während andere ständig glück hatten... tatsächlich ist er mit jeder noch so schlechten hand mitgegangen und hat sich dann noch gewundert, warum er dauernd verliert... man könnte sagen, er war eher darauf fokussiert, sich als opfer der umstände zu sehen, statt mal einen schritt zurückzutreten und zu reflektieren, wie viel von seinem eigenen verhalten wirklich eine rolle spielt... das leben ist eben auch viel eine frage der einstellung und der eigenen reaktionen auf die dinge, die einem passieren...

Ja, aber gar nicht mal so offensichtlich.

Meine Eltern sind beide keine Akademiker. Als mein Vater als Ingenieur aufstieg, fing meine Mutter an zu netzwerken, damit wir "in die bessere Gesellschaft" auch aufgenommen wurden. Das hat viel Energie gekostet, aber uns Kindern genützt, sonst wären wir in Vereinen und Gruppen nicht so akzeptiert gewesen.

Bei Elternabenden hat meine Mutter immer darauf bestanden, dass mein Vater mitgeht und seinen Anzug trägt. Außerdem seine Konferenzerfahrung als Leitung des Abends anbietet. Nach Elternabende sind meine Noten mitunter um eine ganze Stufe nach oben gesprungen. WTF? – !

An der Uni Mitte der 1980er Jahr hatten viele Kommilitonen Rechner. Ich hatte schon einmal einen programmierbaren TI in der Hand gehalten und an der Schule auf den Rechnern gearbeitet. Aber einen Rechner zuhause zu haben und daran schrauben zu dürfen, ist etwas ganz anderes. Da hatten die Erfahrungsvorteile, unglaublich!

An der Uni habe ich zu spüren bekommen, dass ich nicht "aus gutem Hause" war. Nur von einigen und auch gar nicht vorsätzlich. Also, bei uns zuhause ist es schon gesittet und gebildet zugegangen, aber das wussten die ja nicht. Die Vorurteile, die indirekt durchschienen, waren schon krass!

Und schließlich war ich und einige andere Kommilitonen wirtschaftlich "sehr einfach" aufgestellt. Nichts, was mir weh getan hätte. Nur hatte ich auch nur Kleider, sagen wir, für sechs Wochen. Also fast immer das gleiche wieder an. Das ist bemerkt und kommentiert worden. Das war schon diskriminierend.

Erst zum Berufseinstieg relativierte sich das alles, da ich in ein aufstrebendes IT-Unternehmen einstieg, bei der es galt, etwas umzusetzen.

Aber später habe ich erfahren, dass ich ein "First-Academic" bin, und mir war sofort klar, warum First-Academics bei einigen Ausschreibungen gezielt zu einer Bewerbung eingeladen und bevorzugt eingeladen werden. Echt.

Ja sehr viel und das wird sich auch nicht ändern!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hab ich zum Teil mir Selbst beigebracht