Glaubst Du, dass Du Dein Gehirn bist oder hast Du erkannt, wer Du wirklich bist?

5 Antworten

Physikalisch und wissenschaftlich betrachtet scheint es soetwas wie eine Seele nicht zu geben. Da ist nichts was den körperlichen Tod überdauern könnte. Alles was wir gegenwärtig über Neurologie wissen spricht dafür dass das was wir "Persönlichkeit" und "individuelles Bewusstsein" nennen primär durch ein Zusammenspiel von extrem komplexen neurologischen Verknüpfungen entsteht. Verändert sich das Gehirn, zum Beispiel bei heranwachsenden Kindern oder bei einem Schlaganfall, verändert sich das korrespondierende Verhalten und die Persönlichkeit eines Menschen.

Die meisten Menschen würden ab hier schlussfolgern dass wir dann zwar keine Seele sind, aber trotzdem ein durch den Körper hervorgerufenes Ich-Bewusstsein welches hinter den Augen lebt und mit dem körperlichen Zerfall für immer vergehen wird - eine Art emergentes Produkt eines festen Körpers. Doch physikalisch betrachtet existiert nicht einmal soetwas wie ein physischer Körper. Nicht nur existiert keine Seele die ich sein kann, da ist auch kein Körper der ich sein kann. Warum?

Was ist eine Flamme? Physikalisch betrachtet existiert kein Objekt Namens "Flamme", das einzige was existiert ist ein dauerhafter Strom verbrennender Gasmoleküle. "Die Flamme" ist also im Prinzip nur ein Begriff für ein dauerhaftes wiederkehrendes Muster, aber kein "Ding" an sich. Der Grund warum wir hier ein festes "Ding" vermuten liegt unserer nomenbasierten Sprache zugrunde. Mithilfe unserer Sprache nehmen wir Teile der Welt und verdinglichen diese. Ordnen Bereiche der Welt Konzepten zu und legen somit praktisch ein imaginäres Raster über alles was uns begegnet um es verstehen und analysieren zu können. Doch dieses Raster existiert so nicht in der realen Welt - sie ist mehr ein einzelner ungetrennter Prozess mit wiederkehrenden Mustern, wodurch die Illusion von "Dingen" erzeugt wird.

So löst sich "die Faust" in Luft auf, wenn wir sie öffnen, so wechselt eine Universität über Jahre alle ihre Studenten, über Jahrzehnte alle ihre Professoren und über Jahrhunderte sogar die Gebäude aus denen sie besteht, so saugt ein Baum Mineralien aus dem Boden, wandelt Licht in Energie um und besteht jedes Jahr aus weiteren Atomen und Energien seiner Umwelt. Nichts ist für eine Millisekunde dasselbe - die echte Welt fließt wie Wasser durch unsere imaginären Netze.

Auch unser Körper ist ähnlich wie die Flamme oder zum Beispiel ein Strudel in einem Fluss kein Ding an sich, sondern ein konstantes wiederkehrendes Muster, da die Zellerneuerung ständig dafür sorgt dass wir unsere zugeführte Nahrung mit unseren Zellen ersetzen und nach rund 3-7 Jahren komplett andere Körper sind, theoretisch gesehen komplett andere "Ichs" - wir sind nach dieser Zeitspanne also physikalisch gesprochen genauso ein anderer Körper wie die anderen Menschen andere Körper sind - doch trotzdem bleibt das Ich-Gefühl konstant. Da scheint also eine andere Konstante als eine individuelle "Seele" oder ein wirklich individueller Körper als festes Ding hinter zu stecken. Abgesehen davon dass wir unsere Erinnerungsmuster sein könnten, welche uns in die Falle bringen würde dass man uns einfach mit einem USB-Stick kopieren könnte, wäre die einzige Konstante die ich sehe der Raum in dem alles passiert. Der muss ich sein. Der Raum in welchem ein Körper passiert.

Das klingt im ersten Moment äußerst unglaubwürdig, doch diese Annahme würde sich auch mit dem subjektiven Empfinden decken welches wir über unser Bewusstsein haben. Denn ist Bewusstsein nicht irgendwie eine Art "sensitives Loch" in welchem Sinneserfahrungen wie sehen, fühlen, hören, schmecken, denken und Schmerzen auftauchen? Eine Art "Raum", eine "transparente Unterlage" in welcher Eindrücke erscheinen?

Nehmen wir für einen kurzen Moment an, dass "Raum" soetwas wie Bewusstsein - oder jedenfalls ein riesiges unendliches Feld mit Potential zu Bewusstsein wäre, wie würde sich dieses Feld anders wahrnehmen als durch Systeme die komplex genug geworden sind die Umwelt (visuell) zu verarbeiten? Der Raum als eine "Entität" ohne Körper würde sich natürlich aus den Augen jedes Wesens aus einer anderen Perspektive heraus betrachten, und wüsste natürlich nur das was innerhalb der Gehirne passiert, da diese komplexen Erinnerungs- und Kontrollzentren die einzige Möglichkeit des Raumes wären Erfahrung zu generieren und zu speichern.

Wenn jeder einzelne von uns also kein einzelner wäre, sondern das gesamte Geschehen, hätten wir genau dasselbe Gefühl wie jetzt - ein scheinbares "Ich" hinter den Augen zu sein welches eine äußere Welt wahrnimmt, obwohl im gegenwärtigen Weltbild das "Ich" als kleine Seele (oder als individuelles emergentes Produkt aus komplexen neurologischen Verknüpfungen) im Körper steckt, und in dieser vorgestellten Sichtweise der (und jeder andere Körper) in der Seele steckt (Seele ist hier der Raum).

Die zweite Sichtweise steht tatsächlich eher mit den gegenwärtigen Erkenntnissen der Wissenschaft im Einklang und wird in ähnlichen Formen in der östlichen Philosophie angenommen, genauer gesagt im Buddhismus, Zen, Daoismus und (Vedanta) Hinduismus. Auch Menschen mit spirituellen Einheitserfahrungen wie "Bodhi", "Nirvana", "Erleuchtung" oder "Erwachen", welche religionsunabhängig und auch unwissend auftreten können, daher nicht als selbst erfüllende Prophezeiung oder "Beliefe-BIAS" deklariert werden können, erleben diese "invertierte Weltsicht". Sie erleben sie dann nicht als Überzeugung, sondern als direkte Erfahrung und empfinden diesen Geisteszustand und diese Weltsicht als sehr viel profunder, also tiefgreifender und realer als den vorherigen Zustand, "als wären sie aus einem langen Traum oder einer Hypnose aufgewacht".

Beispiel: Anssi Antila. Anssi war ein ganz normaler deutscher Mann welcher als Vodka-Importeur nur drei Dinge im Kopf hatte: Karriere, Macht, Frauen. Er wusste rein garnichts über östliche Philosophie, den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft oder Spiritualität. Als er eines Tages das Buch "Jetzt" - Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle las um mehr "Karriere, Macht und Frauen" zu bekommen, passierte ein Switch. Mit einem Schlag erlebte sich Anssi nicht mehr als in der Welt, sondern die Welt in ihm. Er erkannte dass das was er glaubte zu sein, der Körper den er Anssi nannte, nur ein unglaublich kleiner Teil von ihm ist, und dass das was er wirklich ist, mit seinen eigenen Worten, "eine Art unendliches, lebendiges Nichts" sei, in welchem jeder einzelne Organismus ein kleiner Fühler von ihm ist, ähnlich wie jeder Sinnesrezeptor auf unserer Hautoberfläche ein kleines Auge ist welches Informationen an das zentrale Gehirn sendet. (Von Anssi gibt es viele Interviews auf YouTube)

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Auch biologisch/physikalisch betrachtet wäre diese Sichtweise logisch. Wenn wir versuchen einen einzelnen Organismus zu beschreiben, dann merken wir sehr schnell dass wir ab einem gewissen Punkt nicht drumherum kommen zu sagen was dieser Organismus macht - und womit und wo. Es reicht nicht nur alle internen Prozesse eines Wesens zu beschreiben, sondern wir müssen auch seine Umwelt in die Erklärung mit einbeziehen. Eine Ameise verhält sich in einem Ameisenbau anders als im Vakuum. Ein Mensch im Wasser verhält sich anders als ein Mensch im Wald, Zuhause, auf der Arbeit oder auf dem Mount Everest. Wenn ich - um einen Organismus wirklich komplett zu beschreiben - nicht drumherum komme auch seine Umwelt zu beschreiben, bedeutet das nichts anderes als dass es sich bei Organismus und Umwelt um zwei Aspekte eines einzigen Prozesses handelt, der zwar mithilfe einer (nomenbasierten) Sprache oder anderen Symbolwerkzeugen - also konzeptionell - getrennt werden kann, in der realen Welt aber ein zusammenhängender Prozess ist. Der Fuß ist zwar unterschiedlich vom Kopf, doch trotzdem beide Teil eines Organismus - genauso sind Organismus und Umwelt zwei scheinbar voneinander getrennte Teile, doch trotzdem zwei polarisierende Extreme eines einzigen Kontinuums, welches wir vage als "Existenz" oder "Universum" bezeichnen könntenwelches auf absoluter Ebene nicht getrennt werden kann.

Weniger würde es sich demnach bei unserem Universum um ein unbelebtes und unintelligentes Geschehen handeln, in welchem irgendwann intelligente und sich selbst bewusste Organismen "von woanders her" in die Welt getreten sind, sondern mehr um ein einziges intelligentes Feld von Organismus/Umwelt, in welchem Organismen komplexe Ausdrücke dieses Feldes sind. Denn Organismen wachsen aus diesem Universum auf ähnliche Weise heraus wie das intelligente Pilzmyzel Voraussetzung für die Pilzköpfe ist (hier), oder wie ein Apfelbaum Äpfel hervorbringt - und genauso wie die intelligente Anordnung der Apfelstruktur dann symptomatisch einem intelligenten Apfelbaum entspringt, genauso resultiert unsere Intelligenz symptomatisch aus einem intelligenten Universum heraus. Wir sind weniger der einzelne bewusste Pilzkopf den wir "Max Mustermann" nennen, sondern das gesamte unbewusste Myzel darunter.

Jeder einzelne Organismus müsste daher eine Art Funktion, ein Ausdruck des gesamten Universums und soetwas wie eine einzigartige Handlung sein die das gesamte Geschehen ausführt. Organismen müssten demnach Systeme sein in welchen sich die absolute Intelligenz dieses Universums auf sehr interessante Weise verdichtet und von hieraus seiner selbst bewusst wird. Und genauso wie eine Welle im Ozean eine separate Erscheinung ist die vom gesamten Ozean ausgeführt wird, so ist jeder Mensch und jeder andere Organismus eine einzigartige Handlung des Universums, aber im Kern das gesamte Universum selbst.

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Aus diesem Standpunkt heraus wäre die Idee vom Tod eine Illusion. Das was "Ich" wirklich ist, wäre das gesamte Geschehen selbst, die Energie dieses Universums und/oder der Raum an sich, welcher sich immer wieder aufs neue durch Organismen selbst bewusst wird und Organismen soetwas wie verdichtete Knotenpunkte dieses Wesens sind, ähnlich wie die Neuronen in unserem Kopf eine Einheit als Gehirn ergeben doch trotzdem jedes Neuron für sich steht.

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Davon bin ich überzeugt

 - (Psychologie, Psyche, Gefühle)

CatsEyes  05.01.2025, 05:13

Zu lang...

Philipp3141  05.01.2025, 11:40
@CatsEyes

Umdenken erfordert am Anfang harte Arbeit. Ich kann nur sagen, den Text zu lesen und zu verstehen, lohnt sich.

Das ist komprimiertes Wissen welches ich aus tausenden Stunden Audiomaterial und Büchern habe. DAS war lang.

CatsEyes  05.01.2025, 12:31
@Philipp3141

Ich habe bez. Seele usw. eine andere Sichtweise: Man glaubt, dass Zeit, Raum und bestimmte andere Dinge so fundamental sind, dass selbst Seelen usw. daran gebunden sind. Wir kommen aus dieser Denkweise prinzipiell, "systemisch" nicht hinaus.

Wir brauchen m. E. ohnehin ein ganz anderes neues Verständnis von diesen Dingen, nach bisherigen Erkenntnissen haben wir uns quasi eingesperrt in einem winzigen Bereich des Universums, ich sage nur begrenzte Lichtgeschwindigkeit.

Zeit - ist sie wirklich "objektiv" und müssen sich wissenschaftlich unerklärbare Seelen oder derartiges daran halten? Ist nicht zumindest für jedes Bewusstsein immer nur "jederzeit" Jetzt und immer nur Jetzt? Vergangenheit, Zukunft sind "draussen" (sogar innerhalb des Hirns), aber Bewusstsein kennt nur Gegenwart.

Und zwar jedes Bewusstsein hat sein eigenes Jetzt. Warum also müssen Seelen "nacheinander" was auch immer machen?

Usw..., werde jetzt nicht alle meine Gedankengänge hierzu hier niederschreiben, würde mir eh zu lange dauern, bin ja auch noch nicht fertig mit dem darüber nachdenken.

Philipp3141  05.01.2025, 13:38
@CatsEyes

ich meine nur.

ich glaube dass das was dort steht ein neues weltbild sein wird, ähnlich wie wir vom geozentrischen zum heleozentrischen Sonnensystem gewechselt haben oder Mathematik entwickelt-, die Quantenmechanik entdeckt- oder die Relativitätstheorie geschrieben wurde.

Ja, Zeit könnte genauso gut als Blockvariante verstanden werden, in welcher jeder Zeitpunkt in einer übergeordneten Dimension parallel, ewig und "gleichzeitig" stattfindet.

Ich habe bereits Geisteszustände erlebt, in welchem sich das zeitliche Empfinden aufgelöst hat. Dort habe ich dann sozusagen nur ewige Gegenwart erlebt, ohne Persönlichkeit oder echten Zeitverlauf. Es war aber trotzdem kein Stillstand, da auch Stillstand die Idee von Zeit impliziert.

CatsEyes  05.01.2025, 14:48
@CatsEyes

Hab's nun komplett gelesen, hat sich doch gelohnt! ;-) Werde's noch 'n paar mal lesen und Stellung dazu nehmen. Ich stimme dem aber im Wesentlichen zu, kann das nachvollziehen.

Kann man sicher so gesehen auch sagen, wir "sehen" niemals die Dinge an sich, sondern nur einige wenige Eigenschaften, die sie von sich geben und für die unsere Sinne empfänglich sind. Die fernen Sterne senden nur ein paar Photonen in unsere Richtung und wir nehmen (sicher nicht zu unrecht) an, dass alle Photonen, die uns nicht erreichen, eine ähnliche Information beinhalten.

Fortsetzung folgt...

CatsEyes  05.01.2025, 21:10
@Philipp3141

Wir leben, wenn ich das richtig sehe, aktiv in einem rein elektromagnetisch orientierten Raumzeitgefüge: Jegliche Wahrnehmung, Aktion erfolgt irgendwie "elektromagnetisch", Licht, jegliche Art elektromagnetischer Wellen, bis hin zur Berührung von Materie spielt sich auf Elektronenbahnebene von Atomen ab, sofern unsere bisherigen Erkenntnisse da stimmen.

Sogar bei nuklearen Vorgängen müssen die Beobachtungen erst sozusagen ins elektromagnetische "übersetzt" werden, damit wir sie wahrnehmen können. Bei Neutrinos z. B. passiert das fast nie, weshalb wir sie weder wahrnehmen können noch sie sich daran stören, die ganze Erde mühelos zu durchqueren.

Auch Photonen nehmen wir nicht wahr, als ob sie nur bei ihrer Entstehung und ihrer Absorption existieren.

Auch solche Gedankengänge könnten neuen Spielraum für Seele usw. ergeben. Ich will nicht missverstanden werden, ich bezweifle Wissenschaft usw. keineswegs, aber das schließt nachdenken ja nicht aus.

Es reicht nicht nur alle internen Prozesse eines Wesens zu beschreiben, sondern wir müssen auch seine Umwelt in die Erklärung mit einbeziehen.

Das ist zweifellos wahr, denke ich. Ein "Beweis" dafür ist m. E. das Thema Plastik derzeit. Lange Zeit hatten wir nicht wahrgenommen, welche Folgen das hat, diese Folgen blieben unter unserer Wahrnehmungsschwelle. Erst als wir diese verfeinerten, sahen, dass sich Dinge tun, die wir vorher nicht sahen, naja, nicht sehen wollten, wird klar, was wirklich passiert, Stichwort Mikroplastik.

Jeder einzelne Organismus müsste daher eine Art Funktion, ein Ausdruck des gesamten Universums und soetwas wie eine einzigartige Handlung sein die das gesamte Geschehen ausführt. Organismen müssten demnach Systeme sein in welchen sich die absolute Intelligenz dieses Universums auf sehr interessante Weise verdichtet und von hieraus seiner selbst bewusst wird.

Naja, hierbei habe ich doch so meine Zweifel: Wir setzen unsere Intelligenz, Zivilisation usw. als das NonPlusUltra, ich fürchte, der "Rest" des Universums lacht sich darüber eher "tot", wir wissen doch nicht ansatzweise was sonst so "los" ist im Universum. Wir sehen einen wiiiinzigen Anteil dessen was das Universum ist, rechnen irgendwie hoch, dass der "Rest" des Universums auch so ähnlich sein muss, ohne jegliche Belege. Ist nicht das, was wir Intelligenz nennen, eher nur eine Art Selbsterhaltungstrieb, eine Art Egoismus?

Wir spielen irgendeine Rolle im Universum, denke ich auch. Aber das nun unsere Richtung die Zukunft des Universums sein soll... also zumindest ich sehe da nicht den geringsten Beleg; sieh nur, was so los ist auf dieser Welt...

Wenn jeder einzelne von uns also kein einzelner wäre, sondern das gesamte Geschehen, hätten wir genau dasselbe Gefühl wie jetzt - ein scheinbares "Ich" hinter den Augen zu sein welches eine äußere Welt wahrnimmt, obwohl im gegenwärtigen Weltbild das "Ich" als kleine Seele (oder als individuelles emergentes Produkt aus komplexen neurologischen Verknüpfungen) im Körper steckt, und in dieser vorgestellten Sichtweise der (und jeder andere Körper) in der Seele steckt (Seele ist hier der Raum).

Vielleicht gibt es ja eh nur ein einzelnes Bewusstsein, ein einzelnes ich... Denn ich (wie jeder Andere auch, denke ich) spürt nur jeweils sein eigenes ich "von innen", alle anderen komplett nur vom außen. Als ob sich das universelle ich im Urknall zersplittert hat oder so... ;-)

Man bedenke, jedem sein ich lebt immer nur in der Gegenwart, sozusagen zu jedem Zeitpunkt. Vergangenheit, Zukunft sind "draußen", das eigene ich hinter den Augen kennt ausschließlich (jeweils seine) Gegenwart. Warum sollten "Seelen" also auch an Zeitabläufe gebunden sein und nicht gleichzeitig oder besser gesagt zeitlos überall sein.

Aus diesem Standpunkt heraus wäre die Idee vom Tod eine Illusion. Das was "Ich" wirklich ist, wäre das gesamte Geschehenselbst, die Energie dieses Universums und/oder der Raum an sich, welcher sich immer wieder aufs neue durch Organismen selbst bewusst wird und Organismen soetwas wie verdichtete Knotenpunkte dieses Wesens sind, ähnlich wie die Neuronen in unserem Kopf eine Einheit als Gehirn ergeben doch trotzdem jedes Neuron für sich steht.

Da würde ich sogar noch weiter gehen können: Weil ich mich frage, wo die Grenze, der Übergang zw. Stein und komplexem Hirn ist, warum ist dieses Bewusstsein nicht überall "drin"? Klar, Hirne sind sehr komplex, da kann es sich vielleicht am besten selber erkennen, darstellen, agieren, aber wie Du ja woanders schon schriebst, muss man alles im Zusammenhang sehen. Womöglich ist Internet samt KI ein nächster Schritt, immerhin wird unsere derzeitige Individualität ja zunehmend aufgeweicht.

Tod ist so gesehen womöglich nur ein Umorganisieren.

Fortsetzung folgt (es sei denn sie wäre unerwünscht)!

Instinkte funktionieren hauptsächlich über Hormone, die überwiegend im Darm und den Nebennieren entstehen, ohne Gehirn könntest du nicht denken und ohne Gehirn würde dein Selbst (offiziell, ich kenne da einige Gegenbeispiele, denken tun die trotzdem nicht) nicht existieren. Demnach ist 100% von dem was du geschrieben hast absoluter Schwachsinn und ich frage mich ehrlich, ob du nicht einfach nur ein 12-jähriger bist, der an Papa's Likörkabinett gegangen ist und sich ausgetobt hat und jetzt denkt er sei Kant höchstpersönlich. (Mir ist bewusst, dass Kant immer dafür gestanden hat, dass Menschen angeblich keine Instinkte haben. Das klingt trotzdem sehr nach einem Kant-Standpunkt.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 05.01.2025, 14:54

Die Menschen haben sehr wohl Instinkte.

CatsEyes  05.01.2025, 05:19

Instinkte müssen zumindest auch immer im Gehirn "verschaltet" sein, denn es sind letztlich immer Nervenstrukturen, die aktiviert werden.

Und bei allem Respekt vor Kant: Er konnte Vieles noch nicht wissen.

Alles, was ich denke und fühle, spielt sich ausschließlich im Gehirn ab. Man kann also sagen, dass es mein Hirn ist, das mich ausmacht.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 23:04

Wenn es Dein Gehirn ist, wer bist dann Du?

Ich denke sowieso mit dem Knie

ich denke, also bin ich. Mit gehirnen diskutiere ich auch nicht, ich interagiere mit ihnen in einer medialen syntax.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 22:59

Was denkst Du?

xxfistexx  04.01.2025, 23:01
@kaempferdersonne

das ist sehr komplex - ich denke wozu ich animiert werde, und über viele dinge die du dir nicht vorstellen kannst. Ich denke oft über das universum nach und seine regeln, die das geschaffen haben das du dir vorstellen kannst in deinem neuronalen netzwerk, das man als gehirn verstehen kann.

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 23:10
@xxfistexx

Das glaube ich Dir nicht.

Im Prinzip lügst Du mich an.

Du denkst nicht, sondern urteilst nur.

xxfistexx  04.01.2025, 23:11
@kaempferdersonne

diese urteilsfähigkeit schreibe ich dir selbstgegenüber zu. Mir zu unterstellen das ich lüge ist ein trugschluss über den ich dich gerne aufklären muss

xxfistexx  04.01.2025, 23:18
@kaempferdersonne

ja jetzt läuft ein programm ab .. schon seit vielen jahrzehnten, und meine treiber lassen auch die schnittstelle zu deinem gehirn zu, sofern du dich von deiner firewall mal lernst zu befreien.

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 23:25
@xxfistexx

Ich habe keine Firewall.

Ich brauche sie nicht, weil ich weise bin.

Und sehr mächtig.

xxfistexx  04.01.2025, 23:28
@kaempferdersonne

das ist gut, ich rate dir deine macht gut inne zu halten und in den richtigen momenten als medium einzusetzen um die machtlosigkeit anderer zu katalysieren. Gemeinsam sind wir stark, egal wie viele defiziete wir dabei addieren. Ist ein physikalisches gesetz ;)

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 23:39
@xxfistexx

Wäre ich nicht weise, wäre ich auch nicht mächtig.

Die Macht entdeckt nur derjenige, der reif ist, sie vernünftig zu nutzen.

Das ist das Gesetz der Weisheit.

xxfistexx  04.01.2025, 23:43
@kaempferdersonne

das mag zutreffend sein auf die jenigen, den weg von den sternen gefunden haben.

Da wir uns aber zunächst hier unter den kommentaren kennengelernt haben, schreibe ich dir eine gewisse selbsterkenntnis zu, aber sicher keine allweisheit, oder andere umfassend wahrhaftige weisheit.

aber du bist mit deiner selbstsicherheit stets auf dem besten weg dich selbst zu erkennen, und dann dem pfad zu folgen den du wählst.

Vielleicht treffen wir uns später noch mal wieder auf unseren wegen, den unendlichen wegen des universum und seiner allumfassenden weisheit die du dir selbst gerne zusprechen wirst darin.

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 04.01.2025, 23:48
@xxfistexx

Entweder du bist weise oder nicht weise.

Du kannst nicht weiser werden.

Ich werde jedoch immer klüger und vernünftiger.

xxfistexx  04.01.2025, 23:51
@kaempferdersonne

dann legst du immer mehr deine eigenen überzeugungen und näherst dich dem eigentlich weisem geist an.

du besserst dich allmälig, aber ich darf dir das hier nicht spoilern, das ist ein weg den jeder selbst finden wird, früher oder spätestens