Folgen einer überbehüteten Erziehung
Wurdet ihr als Kinder überbehütet?
10 Antworten
Wurde ich nicht, im Gegenteil. Ich war oft auf mich allein gestellt.
Ich vermute, dass die Folgen einer überbehüteten Erziehung sein könnten, dass man wenig belastbar ist und Probleme hat schwierige Phasen selbst zu bewältigen.
ja, könnte man schon sagen.
Meine Eltern nahmen mir fast alles ab und ich wurde noch mit 17 zum Arzt begleitet und meine Mutter sprach sogar für mich (was sich echt furchtbar anfühlte!):
Die Folge ist: ich traue mir in vielen Bereichen wenig bis gar nichts zu, hatte viele Jahre mit geringem Selbstwertgefühl zu kämpfen und hörte immer auf Autoritäten anstatt mir selbst zu vertrauen...
Ja, schon. Sie waren schon eher ängstlich (z.B. Feiern, Übernachten, Mitfahren auf dem Motorroller, spätes Heimkommen, Alkohol, Drogen usw.). Für mich war es halt normal darauf Rücksicht zu nehmen und mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen...mit anderen Worten: ich hab diese Dinge selten wirklich eingefordert.
Bei mir war es schon ein Problem, wenn ich mit Freunden nachmittags ins Kino wollte. Da wollte sie dann auch mit. Wenn dann die Mutter mitgekommen wäre, hätten die anderen sicher komisch geschaut.
Es half dann nur, dass ich behauptete, wir müssten für die Schule ein gemeinschaftliches Referat schreiben und das bei Klassenkameradin xyz.
o.k., ja ganz so krass war es bei mir nicht. Aber Not macht erfinderisch ;-).
Das tut mir echt leid. Deine Eltern haben eine Grenze überschritten und das ist nicht ok. Welche Eltern bringen ihr 17 - jähriges Kind zum Arzt?
Ich hoffe du hast dir psychologische Unterstützung geholt und dadurch hast du dein Selbstwertgefühl gestärkt. Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern jetzt?
Das ist bei ihr wahrscheinlich der Grund, dass sie sich sehr stark mit Psychologie befasste.
Nein, im Gegenteil. Wurde streng erzogen und musste am Wochenende und den Ferien arbeiten gehen. Deshalb habe ich gelernt durchzuhalten und das man seine Probleme selbst lösen muss. Friss oder Stirb habe ich halt schon früh gelernt.
Bei den Kindern die Überbehütet aufwuchsen sehe ich eine Tendenz das sie oft Probleme haben sich in der Welt zurechtzufinden, nicht fähig sind die Probleme selbst zu lösen, eher am Risiko ausgesetzt sind drogensüchtig zu werden und auch keine Ehe oder Beziehung halten können und öfter mals ein Burnout bekommen ohne tatsächlich Stress zu haben oder Überstunden zu machen. Wer seine Kinder Überbehütet kann unter Umständen ihr leben kabutt machen
Das kann ich bestätigen. Ich habe quasi während des Studiums die Pubertät nachgeholt. Auch in der Jugend war es nicht wirklich schön, da ich mit 15 noch zu jedem Ausflug mitkommen musste und meine Mutter darauf bestand, meine Arzttermine auszumachen und mit reinzukommen. Wenn in der Schule eine Strafe drohte (z.B. letzte Verwarnung vor dem Nachsitzen wegen vergessener Hausaufgaben), war mein Vater gleich der Meinung, ich würde nun als Alkoholiker auf der Straße enden und er müsste mich nun irgendwie aus dieser Situation herausbringen und tobte deshalb stundenlang fluchend im Wohnzimmer. Strafen gab es dann aber keine (den A***h versohlt zu bekommen, wurde mir zwar ein paar Mal angedroht, aber nie umgesetzt). Schon damals wäre es mir lieber gewesen, einfach die Konsequenz der Schule zu tragen und, wenn es hätte sein müssen, noch zusätzlich Hausarrest zu bekommen. Dabei ist es aus meiner Sicht eine wichtige Erfahrung, dass man für Versäumnisse und Fehlverhalten Konsequenzen bekommt, ohne dass gleich die Welt untergeht.
Das war bei mir ähnlich.
Zum Beispiel wunderte sich meine Muttter, als auch ich für eine anstehenden Bundestagswahl eine Wahlbenachrichtigung bekam. Als ich dann anmerkte, dass ich eben auch kein Kleinkind mehr wäre, "fiel der Waschenbaum um".
Ausziehen konnte ich mir leider noch nicht leisten, weil ich zu der Zeit mit meiner Ausbildung noch nicht fertig war.
Ganz bestimmt nicht, - wir wurden zur Selbstständigkeit erzogen!
Teilweise schon ja. Hab viel bekommen und meine Mutter hat alles gemacht was mir unangenehm war usw.
kann schlecht mit Geld umgehen zb dadurch
Was hat denn deine Mutter alles gemacht, was dir unangenehm war? Hast du ein Beispiel dafür
Meine Mutter nahm mir auch Dinge ab, die ich lieber selbst erledigt hätte.
Es war eher eine permanente Bevormundung.
Auch Eltern dürfen ihre große Kinder nicht mehr bevormunden. Das ist eine Grenzüberschreitung
Zum Beispiel hat meine Mutter "selbstverständlich" auch Briefe geöffnet, die an mich gegangen waren.
Sobald ich genügend Geld verdiente, bin ich ausgezogen. Da war dann meine Mutter zu tiefst beleidigt.
Jedenfalls habe ich dann bei der Erziehung meines Sohnes so gut wie alles anders gemacht.
Dann lass sie beleidigt sein. Sie muss erstmal begreifen, dass sie mit ihre Erziehungsmaßnahmen zu weit geht. Du hast mit dem Auszug alles richtig gemacht 😊Ich hoffe ihr versteht euch besser.
Mittlerweile lebt sie nicht mehr.
Es war 1980, als ich auszog. Teilweise gab es später noch Zores bezüglich der Kindererziehung (Sauberkeitserziehung!), aber ab etwa dem Jahr 2000 wurde es wirklich besser.
Es ging mir damals ähnlich.
War es nicht auch so, dass Dir die normalsten Dinge verboten wurden, worin die Eltern anderer Gleichaltriger gar kein Problem sahen?