Ein menschlicher Widerspruch bei christlichen Konfessionen?
Wer kennt es nicht? Katholiken sind gegen Protestanten, Freikirchler gegen Amtskirchen, Orthodoxe gegen alle, Baptisten gegen alle....
Meistens dreht es sich dabei nicht einmal um Jesus Christus. Oder Gott generell. Oder die Bibel. Sondern um irgendwelche Klein-Klein Fragen, bei denen ich teilweise an das Gezerre um eine Vereinskasse denken muss...
"Oh Hilfe, du siehst diesen Bibelvers nicht wie ich!? Dann bist du kein Christ!", "Nur meine Organisation (00,01 der Weltbevölkerung) hat die Bibel verstanden, ihr anderen nicht!", "ich gehöre zur EKD, die Katholiken sind ja im Mittelalter stecken geblieben!"....
Sorry Leute, aber hat Jesus Christus etwas in der Richtung gepredigt? Schon in der Bibel werden solche Probleme angesprochen. Die Jünger von Jesus waren sich teilweise nicht einig und Paulus hat solche Probleme in seinen Briefen angesprochen.
Können Christen verschiedene Konfessionen als Ausdruck der Individualisten akzeptieren, oder zumindest als kulturell gegeben, anstatt das jeder auf seinem kleinlichen Standpunkt herumreitet, obwohl es eigentlich um viel mehr gehen sollte?
Gottes Segen. ✝️
6 Antworten
Können Christen verschiedene Konfessionen als Ausdruck der Individualisten akzeptieren, oder zumindest als kulturell gegeben, anstatt das jeder auf seinem kleinlichen Standpunkt herumreitet, obwohl es eigentlich um viel mehr gehen sollte?
Theoretisch könnten sie das. Aber nein, machen sie nicht.
Das hat was mit der Lehrmeinung zu tun. Leider wird einem das erst klar wenn man mal in einer Sekte war, welche die alleinige Wahrheit predigt und alle anderen Christen nicht akzeptiert werden, weil sie halt in Satans Welt leben.
Diese Ansicht ist das Worst Case Szenario. Dann kommen die Abstufungen bis hin zu neutralen bis wohlwollenden Ansichten. Ich habe diese Kehrtwende gemacht. Von: Das sind alles Satans Menschen, bis hin zu jeder Christ ist gut so wie er ist und gibt sein bestes um Gott auf seine Weise nah zu sein.
In der Kirche in der ich jetzt bin ist es so, dass gesagt wird, man soll seine Energie nicht darauf verschwenden bei anderen den Fehler zu suchen. Man soll vor seiner eigenen Haustür kehren und nach außen hin in Gesprächen und Co ein gutes Beispiel abgeben. Man soll nicht mit dem Finger auf andere Zeigen, weil es uns auch nicht zusteht.
Das geht hervor aus dem Bibelvers mit dem Splitter und dem Balken im Auge. Du kannst deinem Bruder nicht den Splitter aus dem Auge ziehen wenn du selber einen Balken drin hast.
Ich habe einen Bekannten, der ist immer sehr schnell, wenns ums verurteilen geht. Er ist in einer anderen christlichen Religion als ich. Er ist jener der ständig mit dem erhobenem Zeigefinger droht. Nicht aktiv, sondern in Worten. Die Art wie er redet oder wenn er eine Whats App verschickt ist am Ende stets der drohende Zeigefinger Emoji, eine Krone und betende Hände. Stets endet seine Nachricht mit irgend einem Segen. Die ganze Zeit geht das so. Bei einem Internetspiel ist er mal förmlich ausgerastet, weil ein Mitspieler den Namen "JuDaS" (gleiche Schreibweise im Spiel) für seine Figur wählte und weil er einen Drachen besaß auf dem man fliegen konnte. Ein, nein zwei sehr nette Menschen die eigentlich nichts anderes wollte als das Spiel in Ruhe zu spielen. Wenn der Char ins Spiel kommt geht mein Bekannter raus. Er kennt die Person, bzw beide Persoen nicht, hat nicht einmal im Discord mit denen gesprochen, aber aufgrund des Namens und des Drachens wird gleich abgeurteilt und gemieden. Ich hab mal gefragt wie es zu dieser Namensfindung kam. Jens und Denise aus Schwerin.... Es ist ein Doppelaccount, sie haben die Anfangsbuchstaben kombiniert. Das war eigentlich alles. Naja und das Spiel gibt nun mal Drachen her. Ich hab auch einen, aber das verdrängt er, weil ich die Einzige in der Truppe bin, die mit ihm biblisch gesehen auf Augenhöhe sprechen kann. Er hätte den Spieler auch fragen können warum dieser Name sein muss oder zustande kam. Aber nein, der Teufel Persönlich steht hinter dem Account....
Ich habe mal, rein aus Spaß gesagt, das wir ja eigentlich auch nichts in dem Spiel verloren haben sollten, weil, da gibts Dinos und die gibts in der Bibel nicht. Für ihn war das OK, aber Drachen will er nicht, weil die existierten ja nie.... Naja, zumindest hat er kein Problem mit der Evolution, wie so manch ein anderer.
Ich muss immer schmunzeln bei ihm. Er tut mir etwas leid, weil er das Potential in den Menschen nicht sieht. Aburteilung aufgrund der Bibel. Nicht nur in diesem einen Fall. Es ist so schade das er sich selber so einengt gleichzeitig aber sich wie ein Patriarch anderen gegenüber verhält. Sein Wort ist immer Gesetz.
Tja.... Religion halt.
Weil alle versuchen die Wahrheit zu verkünden und dabei den Kern seiner Botschaft vergessen: die Nächstenliebe.
Ja, vielleicht verliert man sich zu schnell in Denkweisen, die Stabilität verkünden sollen.
Jesus Christus hat sogar mit sozial ausgestoßenen am Tisch gesessen, so etwas wird schnell vergessen.
Zum Glauben stehen muss man trotzdem. ✝️👍🏻
Ich erlebe immer wieder, dass das Alleinrechthabenmüssen ein verkappter Machtanspruch ist.
Wer anders denkt als gefordert, oder unabhängige Meinungen äussert, wird oft persönlich fertig gemacht.
Wenn das nicht hilft, kommen Drohungen mit "verloren sein",mit Strafen im "Jüngstem Gericht", und "Unglaube",usw.
Verbissen-verkniffen-kämpferisch, ohne Heiterkeit...ob Jesus auch so predigte?
Der "menschliche Widerspruch" konfessioneller Streitigkeiten, wie von Paulus im 1. Korinther 1,10-13 angeprangert, lenkt von Christus ab. Jesus selbst betete in Johannes 17,21 für die Einheit.
Die katholische Lehre erkennt die Vielfalt an, betont aber, dass Einheit ein zentrales Geschenk Gottes ist. Kleinlichkeit sollte der Liebe und dem gemeinsamen Glauben an Jesus Christus weichen.
Sorry Leute, aber hat Jesus Christus etwas in der Richtung gepredigt? Schon in der Bibel werden solche Probleme angesprochen. Die Jünger von Jesus waren sich teilweise nicht einig und Paulus hat solche Probleme in seinen Briefen angesprochen.
In der Tat, aber der ganze unnötige Unfug mit der Uneinigkeit wurde vor allem dadurch gefördert, dass insbesondere ab dem 4. Jahrhundert gemeint wurde, man müsste irgendwas an den klaren Inhalten der Evangelien, also so wie sie geschrieben sind, interpretieren, um zu erkennen was gemeint wäre. Klar wird es dadurch bequemer, wenn man in Folge der Interpretationen meint, dass der Glaube allein genügen würde, während in den Evangelien eindeutig steht, dass gelebte Eigenschaften wie die Liebe, Hilfsbereitschaft und Vergebungsbereitschaft maßgeblich sind, was sich auch in den Briefen und bis hin zur Offenbarung fortsetzt. Der klare Inhalt definiert eindeutig, wie es sein sollte, aber es war vor allem im 4. Jahrhundert offenbar zu unbequem und wurde deshalb über den Haufen geworfen, und ja, gerade die "Amtskirchen" halten trotzdem am bequemen Weg fest. Da muss ich nicht darüber urteilen, sondern die Bibel ist dahingehend klar genug, aber wer unbedingt davon abweichen will, bitte schon, dann ist es so, und was sowohl Jesus dazu lehrte (Links siehe oben), als auch Paulus, Jakobus und Johannes geschrieben haben, wird jenen, die meinen, dass der Glaube allein genügen würde, vermutlich dann schon zeigen, was los ist, wenn es soweit ist und jede Person für sich vor Gottes Gericht steht. Für mich geht es daher nicht darum, zu urteilen, sondern deshalb Wert auf die Klarheit zu legen, weil es den sicheren Weg aufzeigt, der über den alleinigen Glauben hinaus geht und zusätzlich zum Glauben die Wichtigkeit entsprechender Lebensweise betont, damit man für sich selbst jeweils nachdenkt, ob man allein den Weg des Glaubens, oder den des Glaubens und entsprechend gelebter Werte wählen will.