Bevor nur ein Jude oder eine Jüdin auf die Frage antworten kann, gibts schon Stunk.
Du kommst zu spät. Den Albrecht Dürer kannst du nicht mehr fragen.
Thomas021, deine Gedanken zur Allversöhnung heben sich für mich ab von den meisten Drohungen und sadistischen Fantasien von Qual,Feuer und Höllen, die ich in diesem Forum lese.
Alles begründet mit Zitaten aus dem Koran oder aus der Bibel, und ganz sicher, dass es "so" ist.
Aber: Wir können nicht zurück und alle Verfasser der als heilig geltenden Schriften fragen, wie sie das meinten. Stets waren und sind es Menschen mit ihren auf-Fassungen.
So bleibts (für mich) wie ein Ping Pong der Meinungen, der Zitate, die alle von Menschen geglaubt, gesagt, geschrieben wurden.
Du schreibst:"Unser freier Wille kann niemals GOTTES Wille überragen!!!" Auch das, denke ich, ist gekoppelt an dein Gottesbild,so,wie du dir das vorstellst.
Offen bleibt für mich: Gibts noch andere Aspekte des Glaubens als die ewige Spaltung in Hölle und Himmel, oder die Allversöhnung?
Ich denke (unter anderem)an Giora Feidman und seine Überzeugung: Musik ist beten.
Ohne das absolut Gute gibts kein absolut Böses. Himmel und Hölle gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.
Ein-Aus, 0-1, wie eine digitale ur-Sortierung.
Kritisch wirds erst dort, wo die Sortierer sich nicht einig sind, wer wo zuletzt hinkommt.
Verschiedene Vorstellungen von himmlischem Frieden lese und höre ich, immer wieder.
Ewig frohlocken, nie mehr sorgenvolle Gedanken wälzen, paradiesische Zustände erleben. Alles ist absolut gut.
Doch wenn ich hier gewisse Forumsbeiträge lese, dürfte das ewige Frohlocken manchmal überlagert werden von lautstarkem Streit, wer denn die heiligen Schriften allein richtig verstehe, und wer ewig an Irrlehren glaube. Und wer eigentlich nicht im Himmel sein dürfte, weil etwas anderes geschrieben steht.
Natürlich wünsche ich jedem Menschen (s)einen Himmel.
Doch würde ich nicht aufhören zu fragen: Wo sind die Unglücklichen, die keinen Himmel kennen? Wie kann ich ihnen beistehen?
Ich verstehe deine Frage nicht. Du hast ja den Test bestanden und weisst genau wie es ist.
Für dich.
Nur früher?
Zudem: In diesem Forum lese ich markante Drohungen, wer im Feuer brennen muss.
Nicht jetzt, aber in Visionen von Weltgerichten.
Wer hat dir mit der Hölle gedroht? Wer hat dir von einem Gottesbild erzählt, das du überzeugen müsstest?
Vielleicht hilft es dir, solche Menschen samt ihren Behauptungen und Drohbotschaften in Frage zu stellen, und deinem Gewissen zu vertrauen.
Ich hab zwar Töchter...
Aber ein homosexueller Sohn wäre für mich kein Problem. Ich würde ihn gegen Vorurteile in Schutz nehmen und ihm Mut machen zu einen liebevollen Leben.
Übrigens: Es gibt so viel Lieblosigkeit, Einsamkeit, Ausgrenzung - aber schwule Männer oder lesbische Frauen sollten sich nicht lieben dürfen.
Homosexualität scheint immer noch vielen Menschen grauenhaft Angst zu machen.
Schau deinem Papa in die Augen und frag ihn, was ihm denn solche Mühe macht.
Wer über Leichen gehen kann und bereit ist, jede Erinnerung an liebe Menschen zu verdrängen, die in einer christlichen Hölle leiden, wird im Himmel seines Glaubens unendlich glücklich sein.
Tiere, Hilflose, Ausgestossene..
staunend lese ich, wie Ungläubige, Andersgläubige mit Feuer, Qual,Hölle bedroht werden - von gewissen Gottesbildern, die hier beschrieben werden.
Wahrer Charakter?
Der Teufel? Das tun doch gewisse Gläubische, die mit Feuer und Hölle für "Ungläubige" drohen.
Ich glaube nicht an Paulus.
Fremd bleibt mir ebenso, wie angeblich Götter die Beschneidung verfügt haben.
Soll sich doch beschneiden lassen, wer will.
Mit einen ganzen Pimmel bin ich geboren worden - ich lasse ihn auch so und bin dankbar dafür.
An welchen Gott glaubst du?
Die behaupten das. Wie andere von sich auch.
Die Gedanken sind frei.
Tut er das? Du schreibst, als wäre das eine Tatsache. Wie wenn du deines Gottes Gedanken lesen könntest. Na ja, vielleicht...
Rocker 73 hat Wesentliches zusammengefasst.
Mein Eindruck ist auch, dass ein "höchstes Wesen" von den Nöten des täglichen Lebens ablenken sollte. Ob Robespierre sich als Hohepriester sah, weiss ich nicht. Die Theologie des "höchsten Wesens" scheint mir dürftig und nebulös. So schöne wie leere Worte.
Wer von einem "höchsten Wesen" oder von andern abgehobenen Erzählungen schwafelt, kann damit Andersdenkende ohne Gewissensbisse verschwinden oder töten lassen. Das war eine Kehrseite von Robespierres Tugenden.
Das gleiche Muster hat sich dann mehrmals wiederholt:
Stalin wurde hochgejubelt, liess wie Robespierre Freunde und Gegner umbringen. Doch gläubige Kommunist:innen pilgerten in die Sowjetunion, in ihr gelobtes Land, rühmten alles in höchsten Tönen.Von den Schauprozessen schwiegen sie, oder fanden sie sogar gut.
In der DDR wurde der "dialektische Materialismus" gepredigt. Kein höchstes Wesen. Ein Typ wie Ulbricht wäre zudem als Hohepriester kläglich durchgefallen.
Aber die SED-Sozialist:innen dort wähnten, die Geschichte endgültig im Griff zu haben mit der "siegreichen Arbeiterklasse". Dabei wars bloss die rote Armee.
"Sonne der Karpaten" haben ihre rumänischen Genoss:innen den Ceauşescu genannt. Sie warf schwarze Schatten, diese Sonne.
Wo mit grossen Worten und viel Propaganda eine Ideologie verfügt wird, muss man fragen, wie Andersdenkende behandelt werden. Guillotine, GULAG, Stasi-Terror... "höchste Wesen" haben oft ihre Schergen, die über Leichen gehen.
Quäler:innen und Opfer brauchen sich manchmal.
Quälende Menschen wollen vielleicht ihr eigenes Elend so verarbeiten und suchen blind-wütig einen Sündenbock.
Opfer glauben, dass sie ihre Qual verdienen und dass das Leiden seinen Sinn hat.
Beide halten ein scheussliches Verhalten aufrecht.
Die Umkehr? Du nennst quälende Menschen Höllenkandidaten.
Also nichts Neues, ein Nullsummenspiel. Aus Quälern werden in deiner Höllenvorstellung Gequälte, die Sache kehrt sich um.
Ich vermag daran nichts Göttliches zu sehen, bloss ewiges Elend.
Das ist bloss ein Aspekt des ganzen Geschehens. Bei Opfern von Kriegen, Holocaust... versagen mir die Worte.
Sich wundern. Auch Angst haben. Sich fürchten vor Drohungen und Anfeindungen. In vielen Ländern werden Christinnen und Christen verfolgt, diskriminiert, umgebracht, ihre Kirchen zerstört. Stets die gleiche Misere: Wer nicht ins eigene Schema (verfügt oder selbst gewählt) passt, wird ausgegrenzt. Tragisch und unverständlich ist für mich auch, wie sogar Christen und Christinnen einander gegenseitig fertig machen - zum Beispiel in diesem Forum. Nur wegen Dogmen oder Bibel-Auslegungen.
Ein Zitat der Sozialistin Rosa Luxemburg gilt für mich auch für den Glauben: Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.
Dazu möchte ich Sorge tragen.
Frag Menschen, die sich als echte Christen bezeichnen, ob und wie ihre Nächstenliebe weitergeht für ihre Nächsten, die mal in die Hölle kommen.