Dyskalkulie
Als ich ein Kind war, musste ich verschiedene Intelligenztests und Tests zu Mathematik durchführen. In der Grundschule hatte ich schon große Probleme und Schwierigkeiten mit Mathe. Später hat sich bei einem der Tests herausgestellt, dass mein Verständnis und meine Intelligenz in diesem Bereich gering ist. Denn der Test hat ergeben, dass ich an eine Dyskalkulie angrenze. (Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens oder auch Rechenschwäche)
In der weiterführenden Schule hatte ich ebenfalls Probleme und zeitweise Nachhilfe genommen. Ich bin oft mit einer vier durchgekommen.
Mittlerweile sieht der Zustand nicht anders aus. Beim Rechnen muss ich viel überlegen, bin mir unsicher. Ich merke einfach, dass ich es mit Zahlen und Buchstaben nicht habe. Mein Gehirn ist quasi blockiert oder eingeschränkt.
Mein jetziger Lehrer weiß eigentlich Bescheid, aber seine Hauptaussage dazu ist „Da müssen andere auch durch.“
Wie geht man am besten mit einer Dyskalkulie, welche nicht ganz diagnostiziert wurde, um?
In welcher Jahrgangsstufe (Klasse) bist du jetzt ?
10 Klasse
7 Antworten
Hört sich für mich nach einem nicht offiziellen Test an...
Ich denke, mit einem klaren Diagnoseverfahren kann offiziell durch Ärzte bei entsprechender Diagnose Hilfe letztlich auch erfolgen.
Das kann sein, ich kenne mich damit nicht aus wie es in Schulen ist.
Mathe war für mich damals ein problemloses "Lieblingsfach".
Aber ich kenne im Heute selber auch 2 Menschen die an Dyskalkulie leiden, ohne daß ich verstanden hatte warum sich Das bis ins hohe Alter nicht/nie verändern ließ! Verstehen kann ich nur, daß man damit natürlich nicht hausieren geht.
Was hält Dich davon ab mal eine offizielle Diagnose stellen zu lassen? Eine gefühlte Einschränkung bringt Dich an der Stelle nicht weiter. Was soll Dein Lehrer da auch anderes machen, als Dich allen anderen gleichzustellen? Wenn Du eine offizielle Diagnose hast, dann kannst Du allerdings einen Nachteilsausgleich bekommen, der Dir wirklich weiterhilft. Im einfachasten Fall bekommst Du einfach deutlich mehr Zeit, so daß Du Deine Unsicherheiten mit zusätzlichen Proben ausräumen kannst. Evtl. bekommst Du sogar andere Aufgaben mit leichterem Zahlenmaterial aber gleichem Rechenweg.
Wenn ihr Einschränkungen habt, dann laßt euch das bestätigen Leute. Nur so kann euch geholfen werden.
So läuft das nicht. Eine Erkrankung muss anerkannt und gelistet sein. Du kannst dir nicht alles diagnostizieren und dann Ansprüche auf Sonderbehandlung stellen.
Außerdem sind die Folgen völlig anders als du dir das vorstellst. Der Lehrer gibt sir nicht einfach leichtere Aufgaben. Du kommst auf eine ganz andere Schule. Mit geistiger Behinderung nimmst du an diesem Unterricht nicht mehr Teil.
Das ist poltisch so gewollt. Nicht unwahrscheinlich, dass du diesen Zustand sogar selbst gewählt hast.
Mein Gedanke… In Deutsch und Englisch sieht das ganz anders aus. Nur wegen einem Fach auf eine spezielle Schule zu gehen, ist ja auch absurd. Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht klarkomme.
kann ich nachvollziehen. Du kannst im späteren Leben ganz normal an der Gesellschaft teilnehmen. Es gibt genug Jobs wo Mathe ziemlich egal ist.
Es hat aber auch Vorteile. Wenn du einen Behindertenstatus hast, kannst du dir die Jobs aussuchen. Du musst also abwägen.
Ich bin halt insbesondere sprachlich begabt. Deutsch und Englisch fallen mir leicht.
- Hier der Maßnahmenkatalog der angeblich nicht anerkannten Dyskalkulie: https://www.sabinejokischlernstraat.com/nachteilsausgleich-dyskalkulie/
- Die sind nicht per se einfacher, wenn du einfachere Zahlen nimmst. Spätestens ab der 6. oder 7. Klasse sind die Rechenwege die eigentliche Schwierigkeit, nicht die Zahlen an sich. Hatte damals jemanden mit Lese/Rechtschreibschwäche in der Klasse, und der hat teilweise wirklich einfacherer Texte bekommen. Weniger Fremdwörter, kürzere Sätze. In meiner Parallelklasse war ein Blinder. Der brauchte keine Bilder einer Zelle beschriften, sondern mußte einfach Fragen dazu beantworten. Ja, der Part der die Schwierigkeit ausmacht kann durchaus vereinfacht werden.
- Gut gemeinter Tipp: Beschuldige Menschen besser nicht irgendwelche bestimmten Parteien gewählt zu haben. Im echten Leben könntest Du Dir dafür ordentlich eine fangen.
Im echten Leben könntest Du Dir dafür ordentlich eine fangen.
Oje.. Gewaltandrohung im Internet, ist echt mega peinlich :D
Das ist keine Androhung, sondern ein ernsthaft gemeinter Tipp gewesen. Was wirklich peinlich ist, ist Leute Grundlos zu beschuldigen eine Partei gewählt zu haben. Fang ruhig an AfDler als Grünen-Wähler zu bezeichnen, oder BSWler als FDP-Wähler. Das geht bestimmt voll lange gut. Das it nämlich genau das, was Du peinlicherweise im Internet treiben kannst, aber im realen Leben ganz böse nach hinten losgeht.
Du solltest dich grundsätzlich zusammen mit Nachhilfelehrern auf die Klausuren vorbereiten und alle deine Bemühungen auch zwischen den Klausuren ständig mit deinen zuständigen Lehrern kommunizieren und dich auch von deinen Lehrern beraten lassen. So kannst du sicher sein dass die dich fair benoten. Gute Kommunikation zu deinen Lehrern ist das wichtigste.
Wenn du einen Nachteilsausgleich haben willst, dann wirst du dich um eine offizielle Diagnose bemühen müssen.
Ansonsten hat der Lehrer Recht: da müssen andere auch durch. Es liegt bei dir eine Lösung zu finden oder eben diese weitere Schulbildung nicht mehr zu bestehen. Ich nehme mal an, du bist mit der Pflichtschule schon fertig?
Ja, dann kommst du entweder selbst durch wie bisher mit Nachhilfe oder du musst einsehen, dass mit der vorherigen Schulstufe dein Bildungsniveau bereits erreicht wurde.
Nicht jeder Mensch braucht einen höheren Schulabschluss um beruflich etwas aus sich zu machen.
Was soll es auch bringen dich für Berufe zu qualifizieren die du aufgrund deiner dir gegebenen Fähigkeiten später sowieso nicht gut wirst ausführen können?
Tut es. Aber das ist ein Teil des Ausbildungspakets und man kann sich nunmal nicht nur einen teilweisen Schulabschluss holen.
oder eben diese weitere Schulbildung nicht mehr zu bestehen.
Hmm, davon gehe ich definitiv nicht aus. Bisher bin ich auch mit Schwierigkeiten gut durchgekommen. Jeder Mensch hat seine Schwächen und Stärken. Ich möchte nur nicht, dass du die Aussage verallgemeinerst.
Was hat der spätere Beruf damit zu tun. Die Frage ging um Mathe und nicht um später.
Meines Wissens ist Dyskalkulie ein Zustand, bei dem man Zahlen wie Buchstaben im Alphabet versteht. Also 10 + 5 sagt dir gar nichts, du würdest einfach von 10 aufwärts zählen, so, als ob dich jemand fragen würde, an welcher Stelle im Alphabet das F steht. 9 oder 10 hätten keine andere Bedeutung als F oder G.
Es gibt aber auch verschiedene andere Gründe, warum man schlecht rechnen kann. Die beiden wichtigsten mMn sind Stress/ Versagensangst und fehlende Übung. Stress kann fehlende Übung bedingen, weil man beim Gedanken an Mathe mental sofort dichtmacht.
Das könnt auf dich zutreffen, wenn du sagst, dein Gehirn würde "dichtmachen".
Ich selbst war immer in Mathe schlecht, habe aber vor Kurzem mal meine Mittelstufenzeugnisse gefunden und war überrascht, dass da die Erinnerung auch trog, ich hatte nicht - wie ich dachte - immer eine 5, sondern teilweise auch mal eine 3 im Zeugnis.
Als Erwachsene habe ich mal ein halbes Jahr mit einer Webseite verbracht, wo man kostenlos unter anderem Rechnen üben konnte, da ging es um 10 fünfstellige Zahlen, die man innerhalb von 5 min mit einer bestimmte Methode addieren sollte. Anfangs habe ich es fast nie geschafft, am Ende, nach täglichem Üben, blieb ich immer unter der Zeit und das Ergebnis war richtig. Da merkte ich, wie viel Stress mir die Schule vermittelt hatte, indem wir immer Kopfrechnen am Stundenanfang gemacht hatten und die Schüler mit dem schnellsten Ergebnis sich setzen durften. Die konnten rechnen, ich konnte nur zunehmend gestresster werden und überlegen, was die Mitschüler denn jetzt von mir denken, weil ich wieder eine der Letzen war. Damit hatte ich gar keine Kapazität mehr zum Rechnen. Sobald ich irgendwo öffentlich rechnen sollte, blockierte ich total und statt zu rechnen kamen Gedanken wie "jetzt merkt wieder jeder, dass du dumm bist. Wie kannst du das denn jetzt überspielen?" Das hatte also NICHTS mit meiner Rechenfähigkeit zu tun, sondern nur etwas mit meiner Angst, mich vor anderen zu blamieren!
Tatsächlich gibt es keine speziellen Hilfen in Schulen für sowas. Bei der Lese Rechtschreibschwäche wird in den Schulen zumindest anders benotet. Also da wird dann eben auf den Inhalt als auf die Grammatik geachtet. Bei Dyskalkulie gibt es dass nicht. Und die Lehrkräfte sind darauf auch zu 90% nicht geschult.