Der organisatorische Aufwand bei Jobcenter-Forderungen ist zu hoch bei technisch unbegabten Angehörigen
Ich will nicht sagen, dass es ungerecht oder so etwas ist, der Aufwand ist einfach nur so gigantisch selbst für mich, wenn ich meinen Angehörigen ständig hinterher laufen muss, damit sie ihre Unterlagen zusammen kriegen, und teils verzweifle ich dabei wie absolut unfähig sie dabei erscheinen, wenn es doch so viel einfacher sein könnte.
Jetzt verlangt das Jobcenter einen Nachweis zu einer Lebensversicherung (Nachweis über Rückkaufwert), die man aus Kontoauszügen entnehmen konnte, und ich weiß nicht, auf welchen Angehörigen die sich genau beziehen, mal ganz abgesehen davon, dass ich schon beim Gedanken verzweifle, die zu fragen, mir einen Nachweis des Geldwertes von deren Lebensversicherung aufzutreiben, manche Dinge liegen nämlich nicht in meiner Macht.
Zudem beschreiben die auf dem Schreiben die Kontoauszüge meiner Angehörigen, die ich mit meinem Drucker gescannt habe, als "lose Blattsammlungen", obwohl ich die extra nach Datum sortiert hatte, was mich auch in den Wahnsinn treibt, was wollen die denn noch? Das "Foto" sei nicht ausreichend?
Als einziger, der in einer Familie etwas diesbezüglich organisieren kann, ist das schon ein gewaltiger Mehraufwand, vor allem, wenn dann noch Prüfungen und anderes von der Universität, Arbeit und private (aber nicht kritische) Probleme von außerhalb meiner Familie hinzukommen, ich fühle gerade zum ersten Mal nach einer besonders harten Prüfungsphase so etwas wie einen Burnout.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht ihr damit um oder habt ihr Vorschläge, damit besser umzugehen?
2 Antworten
Es geht ja gar nicht mal um technisch Unbegabte, sondern einfach um Menschen die z.B. ihren Papierkram nicht auf der Reihe haben, mit den ganzen Anträgen restlos überfordert sind, da da teilweise Formulierungen genutzt werden die wirklich kein Mensch versteht oder einfach nur gut daran sind Andere für sich machen zu lassen.
Du hast wahrscheinlich mal angeboten zu helfen?! Und zack bist du drin im Getriebe und wirst eben angefordert, sobald etwas vom Amt kommt und man keine Lust hat sich selbst zu bequemen.
Im Grunde hilft da eigentlich nur "auflaufen lassen".
Man muss doch wissen auf wen die Lebensversicherung lief?! Zumal wenn es um Bankdaten neueren Datums ging. Es ist nicht deine Aufgabe nun alle Ordner zu durchsuchen.
Und genau das würde ich dann auch nicht machen! Die Antragsteller müssen aus dem Knick kommen!
Unterstützen ja, alles machen nein.
Wie geht ihr damit um
Im Mittelalter gab es dazu passenden Spruch: Dessen Brot ist eß, dessen Lied ich singe.
Aufs heutige übertragen: wenn ich Geld von der Gesellschaft/Staat haben will, muss ich eben deren Vorgaben auch erfüllen. Und heute geht dies sogar, ohne das ich deren Lieder trällern muss. Dafür eben korrekt alle nötigen Unterlagen abliefern.
Kann natürlich auch versuchen die gesetzlichen Vorgaben durch Initiativen im Bundestag - wofür ich halt Mehrheiten organisieren muss - zu verändern. Aber so lange dies nicht geschehen muss ich mich an die derzeitigen Spielregeln halten.
Steht mir ja ansonsten jederzeit frei, dort keine Anträge mehr zu stellen und meinen Lebensunterhalt anders zu bestreiten.
Yepp wir als Menschen machen auch Fehler, da sind Jobcenter Mitarbeiter nicht ausgenommen. Wenn ich hier mir klar bin kann ich als Chef ja dann mit denen Reden und den Vorschlag unterbreiten (braucht natürlich Zeit/Einsatz) im Zweifelsfall dann sogar auch mit dessen Vorgesetzten, ob meine Vorschläge hier nicht umsetzbar.
Kann aber auch sein, es gab hier entsprechend der Vorschriften keine Möglichkeit ihm einen Deutschkurs zu bezahlen, dann muss ich dies akzeptieren oder eben die "Lücken" dafür finden.
Das wäre wahrscheinlich schon möglich gewesen.
Sagen wir es mal so: Mittlerweile bin ich in Rente und froh, dass ich mit denen nichts mehr zu tun habe.
Mir wollte man vorschlagen, eine Umschulung zur Altenpflegerin zu machen. Wenn ich zu der Zeit jung gewesen wäre, hätte ich damit gar kein Problem gehabt, aber nicht nach mehreren Bandscheibenvorfällen. Da war ich schon fast 60 Jahre alt, und sie wussten über meine gesundheitlichen Einschränkungen Bescheid. Soviel dazu, wie weit die manchmal denken.
Die Arbeit, die ich danach antrat, habe ich mir selbst gesucht.
Statt des Schweißer-Kurses wäre es wichtiger gewesen, dem einen Deutschkurs zu finanzieren.
Ja, Eigeninitiative ist da wohl zu viel erwartet.
Welches Land - außer Deutschland - finanziert denn einen Sprachkurs?
Den Deutschkurs zahlte er dann selbst.
Na und? Das hätte ich auch von ihm erwartet.
Ein möglicher Arbeitgeber, der ihn haben will, kann ja helfend "unter die Arme greifen"
Die Arbeit, die ich danach antrat, habe ich mir selbst gesucht.
Das gehört zu den Grundpflichten.
Ich habe mir bisher meine Stellen auch selbst gesucht ... ohne dies ans Schwarze Brett zu hängen.
Erstaunlich, dass man "Normales" als etwas "Besonderes" heraus hängen will.
Hast Du überlesen, dass er den dann selbst bezahlte und damit Eigeninitiative bewies?
Nein, das habe ich nicht überlesen ...
Den Deutschkurs zahlte er dann selbst.
Na und? Das hätte ich auch von ihm erwartet.
.
Dennoch ändert es nichts an der Erwartungshaltung (...von Dir?)
Tust Du gerade so, als ob ich mich nur aufs Amt verlassen hätte.
Die ganzen Vorschläge vom Amt waren eher ungeeignet. Zum Beispiel hätte ich mich in einem Betrieb bewerben sollen, der relativ weit weg lag. Mit dem ÖPNV wäre ich etwa 2½ Stunden unterwegs gewesen, einfache Strecke, zu der Zeit hatte ich kein Auto und hätte mir auch keines leisten können. Der Firmeninhaber wollte explizit Mitarbeiter, die in unmittelbarer Nähe seines Betriebes wohnten. Oft klappt es auch nicht, eine passende Mitfahrgelegenheit zu finden. Und Umziehen wäre auch nicht möglich gewesen. Weil ich auch noch meinen pflegebedürftigen Vater betreute, hätte ich sowieso nur in Teilzeit arbeiten können. Dann macht eine Arbeitsstelle, die weit weg ist, erst recht keinen Sinn.
Tust Du gerade so, als ob ich mich nur aufs Amt verlassen hätte.
Was willst Du eigentlich? Wenn Du aber alles persönlich nehmen willst, mache es. Das SGB II ist allgemein - und nicht nur auf eine einzelne Person zugeschnitten.
Die ganzen Vorschläge vom Amt waren eher ungeeignet
Du/man (allgemein) darfst Dir auch selbst Arbeitsstellen suchen, die geeigneter wären
.Der Firmeninhaber wollte explizit Mitarbeiter, die in unmittelbarer Nähe seines Betriebes wohnten
Das mag ja sein. Ob er das auch dem JobCenter angegeben hat?
JobCenter haben keine anderen Arbeits-/Stellenangebote als jene, die Dir auch zur Verfügung stehen / gestanden haben.
Ergänzung:
Zu Sprachkenntnissen habe ich eine "eigene" Einstellung.
Wer nach Deutschland kommt, weiß, dass man Deutsch können ggf. lernen muss.
Ich habe kein Verständnis, wenn sich Menschen z.B. 20 und mehr Jahre hier aufhalten ohne auch nur ein einziges Wort Deutsch sprechen zu können ... oder dies vorgeben.
Es ist/war ein Fehler Sprachkenntnisse nicht aus zwingende Voraussetzung vorzugeben. Dies fördert Parallel-Gesellschaften
Das könnte ich Dich genauso fragen.
Unterstelle mir also nicht, dass ich keine Eigeninitiative bewies.
Zwar hat es manchmal etwas gedauert, was wahrscheinlich an meinem Alter lag, aber ich habe dann doch vernünftige Arbeitsstellen gefunden.
Unterstelle mir also nicht, dass ich keine Eigeninitiative bewies.
Wenn Du gegen Unterstellungen bist, unterstelle mir keine Unterstellungen
Dann überlege mal, wie man vor 2010 mit Asylbewerbern umging. Sprachkurse wurden nicht angeboten bzw. war es wohl auch nicht erwünscht, dass sich jemand gut integrierte.
Dann überlege erst mal, wie Du Dich selbst ausdrückst.
Wenn Du gegen Unterstellungen bist, unterstelle mir keine Unterstellungen
vielleicht mal auf Degen umsteigen und euch morgen früh mit Sekundanten am Flussufer treffen?
bzw. war es wohl auch nicht erwünscht, dass sich jemand gut integrierte.
Das ist Deine Unterstellung.
Du scheinst recht locker damit umzugehen ... aber selbst empfindsam
Danke
Wenn Du anders nicht ausdrücken kannst was Du sagen willst ...
... wirst Du Dich noch gedulden müssen. (... bis ich es gelesen habe)
Wie man vor 2010 mit Asylbewerbern umging, steht dort ganz genau drin. Das war eben keine Unterstellung, auch wenn Du das annimmst.
Je nach Status frühestens eine Arbeitserlaubnis nach drei bis vier Jahren. Und dann beschimpfte man sie als "faules Pack" zum Beispiel, und weitere Einschränkungen.
Je nach Status frühestens eine Arbeitserlaubnis nach drei bis vier Jahren.
Das ist das Eine ... hätte Sprache lernen nicht verhindert, eher - zeitlich - ermöglicht
Und dann beschimpfte man sie als "faules Pack".
Das ist das Andere. Das waren aber nicht jene, die rechtlich keine Arbeitserlaubnis erteilen konnten / durften .
Dummes Geschwätz willst Du nun nicht als geistreiche Stellung zu diesem Thema machen.
Hetze haben wir auch heute ... fast gegen jedes und jeden. Eine Partei hat sich das explizit auf ihre "Fahne" geschrieben.
Das hat aber alles nichts mit der Fragestellung des FS zu tun.
Ergänzung
Zur Info
Arbeitserlaubnisse wurden nicht erteilt, wenn der Arbeitgeber nicht nachweisen konnte, dass er keine Deutschen Arbeitnehmer finden konnte
Es kommt doch auch vor, dass ein Mitarbeiter der Agentur für Arbeit irgendeinen Unsinn entscheidet.
Mein damaliger Chef stellte jemand aus Polen ein, der ein abgeschlossenes Studium der Informatik hatte, was man dem aber aus unerfindlichen Gründen nicht anerkennen wollte, meiner Ansicht nach.
Laut des für ihn zuständigen Mitarbeiters der Agentur sollte er einen Schweißer-Kurs machen.
Er bekam aber bei meinem Chef eben eine seinen Fähigkeiten angemessene Stelle im IT-Bereich.
Statt des Schweißer-Kurses wäre es wichtiger gewesen, dem einen Deutschkurs zu finanzieren.
Den Deutschkurs zahlte er dann selbst.
Für den wäre ein Schweißer-Kurs unbrauchbar gewesen.