Arbeiten wir Deutsche zu wenig?
Rainer Dugler fände es gut wenn wieder mehr Beschäftigte 40 Stunden pro Woche arbeiten würden. 2023 waren es im Schnitt "nur" 34,4 Stunden.
Wenn wir uns darüber freuen, dass wir im Moment 46 Millionen Erwerbstätige haben, dann müssen wir auch darüber reden, dass diese 46 Millionen nicht wesentlich mehr arbeiten als die Deutschen vor etwa 20 Jahren", sagte Dulger. Damals habe es weniger Beschäftigte und Einwohner gegeben.
https://www.zeit.de/arbeit/2025-02/rainer-dulger-wochenarbeitszeit-verlaengerung-forderung
18 Antworten
2023 waren es im Schnitt "nur" 34,4 Stunden.
Klar, da sind die Teilzeitarbeiter nonchalant eingerechnet!
Das macht nur Sinn wenn man die Arbeitszeit der 100% Arbeiter zusammenrechnet.
Weiter macht der Wochenstundenvergleich recht wenig Sinn wenn man die Produktivität und Arbeitsverdichtung aussen vor lässt.
Bei einer Maximalarbeitszeit von 50h in der Woche ist für dich 48h/Woche Normalarbeitszeit?
Kennst du eigentlich das Arbeitszeitschutzgesetz?
48h war in den 50ern mit 6 Tage Woche und da gab es nicht die Arbeitsverdichtung von heute.
Ich habe nirgendwo das Wort Normalarbeitszeit benutzt. Das Gesetz erlaubt bis 48. Jeder einzelne Mensch hat hier irgendwas von 0-48. Daraus berechnen wir einen Durchschnitt und gut. Warum mehrere Durchschnitte und was ist die Aussagekraft?
Weil sich ein Durchschnitt an einem Fixpunkt entlanghangeln muss und wenn z.B. die IG Metall für ihre Mitarbeiter den 7h Tag mit 35h Woche festschreibt und Beamte 41h in der Woche bei der 5 Tage Woche erbringen müssen sind das Fixpunkte der Normalarbeitszeit.
Wenn du nur wilde Zahlen addierst hast du die Aussagekraft von "Im Wald stehen Bäume"
Uff, damit verzerrst Du aber massiv Zahlen. Bei mir in der Firma arbeiten rund 50% 24-32h und 50% 40h. Laut Deiner Rechnung beträgt also die durchschnittliche Arbeitszeit exakt 40h, weil Teilzeit, bei welcher Stundenzahl da auch immer die Grenze gezogen wird, irgendwie nicht mit einberechnet werden sollte? Da kommen einfach Zahlen raus die nicht der Realität entsprechen.
Natürlich kann Teilzeit gerechnet werden, aber dann extra aufgeführt und nicht zu einem ungenießbaren Eintopf verrührt!
Wenn er schreibt 34,4h/Woche bei einem Teilzeitanteil von XX% in Halbbtags und XX% in Minijob etc.
Aber was genau ist denn Teilzeit und was Vollzeit? Ich empfinde das als ziemlich subjektiv. Ein Handwerker mit 48h-Woche sieht 40h-Woche als Teilzeit. Wer nen 34h-IGM-Vertrag hat, sieht sich selbst aber womöglich in Vollzeit, weil es in seinem Betrieb das Maximum darstellt. Die Einteilung macht eigentlich immer nur innerhalb eines Unternehmens oder eine Branche Sinn.
§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) - Gesetze im Internethttps://www.gesetze-im-internet.de › BJNR117100994
...und das bei einer 5 Tage Woche mit wenigen Ausnahmen im Sicherheitsgewerbe/Feuerwehr etc.
Ja, das ArbZG ist mir bekannt, das definiert Höchstgrenzen, nicht Untergrenzen. Und auch keine Unterteilungen nach Voll oder Teilzeit. Höchstgrenze im langfristigen mittel sind 6*8, nicht 5*8. Ich sehe da trotzdem keine betriebs- oder branchenübergreifende Definition von Voll oder Teilzeit, daher macht es für mich auch weiterhin keinen Sinn irgendwelche Arbeitnehmer auszuklammern und erst danach den Durchschnitt zu bilden.
Nun nach deinen Vorgaben gerechnet:
AN Vollzeitjob 40h und Minijob 5h sind zwei Arbeitsplätze mit 22,5h in der Woche
Nach meinen Vorgaben hat der AN einen regulären 40h Job und 5h Minijob Wochenarbeitszeit 45h
Wer von uns beiden liegt in der Statistik näher an der Wahrheit?
Die Frage wer näher irgendwas dran ist genau nicht der Punkt. Es gibt auch nicht meine und Deine Definition, da ich überhaupt garkeine Definition von Teilzeit habe. Und wenn man irgendwas aus irgendeiner Statistik rausrechnet, dann bitte nach einer offiziellen Definition und nicht nach etwas völlig subjektivem.
Sonst kommt der nächste an und Behauptet, daß das Durchschnittsgehalt in Deutschland 80k beträgt, weil er Geringverdiener rausrechnet und für ihn persönlich Gehälter unter 70k zu gering sind. Ist dann auch sehr subjektiv und mit der Zahl die dann rauskommt kann niemand was anfangen.
Ist nicht in Wirklichkeit alles unter 48h/Woche Teilzeit? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum separat einen Durchschnitt von Leuten die irgendwo im Bereich 34--48h arbeiten und denen darunter zu berechnen irgendwie helfen sollte.
Dein erster Kommentar und ich habe dir den hier entstehenden statistischen Fehler deutlich aufgezeigt
Ein statistischer Fehler ist es alle mit weniger als x Stunden auszuklammern, einen Durchschnitt zu nehmen und daraus einen Aussage abzuleiten.
Beispiel: Das Durchschnittsvermögen alle deutschen Millionäre beträgt 5 Mio. Der Deutsch ist also zu reich. Macht das für Dich sinn?
Ein statistischer Fehler ist es alle mit weniger als x Stunden auszuklammern, einen Durchschnitt zu nehmen und daraus einen Aussage abzuleiten.
Also ist es besser sie zu integrieren und "den Deutschen AN" eine Stundenzahl von 34,4h/Woche um die Ohren zu hauen?
Genau wie du es mit deinem zweiten Absatz festgestellt hast; jeder Deutsche ist reich!
Man kann sehr wohl diesen Durchschnitt nehmen muss dann jedoch beitragen wieviel Prozent Teilzeit oder Minijob integriert sind. Oder man spaltet auf in Vollzeit mit XXh und Teilzeit mit XXh
Diese besonders präsentierten Zahlen haben nur den Grund Menschen zu manipulieren wenn sie nicht erkennen können was die Zahlenbasis darstellt.
Das erinnert mich an einen Kollateralfakt; die Menschen mit den geringsten Rentenansprüchen haben statistisch die größten Alterseinkünfte. Sie sind früh in die Selbstständigkeit, Beamtentum, Erbfolge eingestiegen und haben nur geringe Beiträge eingezahlt.
Ja, tatsächlich finde ich es besser sie zu integrieren. Solche Zahlen werden doch nur zum Zwecke der Vergleichbarkeit erhoben. Wenn man dan sowas rausbekommt wie
Land A: 39,9h (nur Vollzeit mit landesdefinition >35h, ausgenommen Beamte, bezahlte Überstunden nicht einberechnet, ohne Bereitschaftszeiten)
Land B: 37,9h (nur Vollzeit ab 22h, inkl. Beamtem inkl. Überstunden, Bereitschaft und bezahlte Pausen)
Wo wird jetzt mehr insgesamt mehr gearbeitet? Könnte ich bei der unterschiedlichen Definition so spontan nicht sagen.
Und genau sowas passiert ständig bei EU-Vergleichen. Manchmal wird Deutschland als Steuerparadies hingestellt, während unterschlagen wird, daß in DE Sozialabgaben nicht Teil der Steuer sind, im Vergleichsland schon, dann wird das Vermögen verglichen, aber dann Aktien und Barmittel verglichen, private und gesetzliche Rentenversicherungen aber ignoriert.
Ja, ich bin bei solchen Zahlen, die miteinander verglichen werden wirklich dafür, daß sie möglichst einfach erhoben werden ohne irgendwelche subjektiven Anteile wegzulassen.
Nein wir arbeiten zu viel
Vor 20 Jahren hatten wir auch einen Arbeitgebermarkt und der Arbeitgeber hätte es gerne gesehen, dass du 40 Stunden im Vertrag stehen hast, dir nur 35 Stunden wirklich bezahlt werden und du am besten durch Überstunden auf 45 Stunden + kommst.
Ja, schön zusammen gefasst. 👍
das Dugler als Arbeitgeberpräsident nicht für die vier Tage Woche steht, kommt jetzt nicht überraschend. 😂
Arbeiten wir Deutsche zu wenig?
Zu wenig wofür?
Und wer sind "wir" Deutschen? Ich arbeite sicher weniger als viele andere und sicher mehr als viele andere. Arbeite ich jetzt "zu viel" oder "zu wenig"?
Rainer Dugler fände es gut wenn wieder mehr Beschäftigte 40 Stunden pro Woche arbeiten würden
Rainer Dulger übersieht, dass wir mehr Leute in Arbeit bringen, je geringer die Wochenarbeitszeit des einzelnen ist.
Und dass umso mehr Zeit für jeden bleibt, sich sozial in Vereinen und dgl. zu engagieren, je niedriger die Wochenarbeitszeit ist.
Alles in allem wird das Leben und die Gesellschaft durch eine geringere Wochenarbeitszeit lebenswerter.
Alex
Ist nicht in Wirklichkeit alles unter 48h/Woche Teilzeit? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum separat einen Durchschnitt von Leuten die irgendwo im Bereich 34--48h arbeiten und denen darunter zu berechnen irgendwie helfen sollte.