Verstoß gegen Arbeitsschutzgesetz?
Ich arbeite in einem mittelständischem Metallbaubetrieb. Ich kenne mich schon etwas in der Branche aus und weiß, dass viele Risiken bei Arbeiten in der Werkstatthalle mit "Ach, stell dich nicht so an!" lächerlich gemacht werden.
Nun ist es derweil so, dass man in die Halle kommt und beim ersten Atemzug schon die Schweißrauche/Schleifstäube (Baustahl, VA, Alu, Kunststoff) die Bronchien massieren merkt und 50% der Wände mit schwarzem Schimmelflaum benetzt sind. Von den verwitterten Asbestwellplatten im Eingangsbereich ganz zu schweigen.
Bei günstigen Lichtverhältnissen und speziellen Standorten erkennt man nur Menschensilhouetten und glimmende rote Glutpunkte der Zigaretten durch den Nebel - würde ein Metaphorist beschreiben.
Da der Intelligenzdurchschnitt leider nicht sehr hoch, in der Branche bei den Arbeitnehmern in der Produktion, zu sein scheint wird einem jedes mal keuchend mit beleidigendem Unterton und schwarzem Dreck im Gesicht vermittelt, dass die Luft okay sei.
So ist es als Einzelner in einem Betrieb ohne Betriebsrat oder Zuständigen für sowas unmöglich etwas beim Arbeitgeber zu erreichen, der noch in den 1920ern zu leben scheint. ( Auf die Frage ob es möglich sei eine Schweißrauchabsaugung zu installieren kam ein lustiges "Musst du beim Schweißen den Mund ganz weit aufmachen" )
Natürlich wäre ein Betriebswechsel sinnvoller als sich mit solchen Menschen auseinanderzusetzen , doch da der Markt derzeit in meiner Region zu gut besetzt ist und meine Arbeitserfahrung vielen noch nicht genügt muss man sich mit dem zufrieden geben was man hat.
Ich würde gerne Meinungen von Menschen mit einem gesunden Verstand sammeln und denke bzw. hoffe, dass das Internet eine ganz gute Idee ist ^^
9 Antworten
Okay, ganz ehrlich: solche Vollpfosten bekommst du nicht vernünftig. Entweder du gehst dieses meiner Meinung nach sehr hohe Risiko ein, ernsthaft zu erkranken, oder du suchst dir einen anderen Job.
Ich glaube nicht, dass du diesen Betrieb ändern wirst, und diese Knalltüten auch nicht.
Eventuell könnte man mal dem Amt für Arbeitsschutz oder Berufsgenossenschaft einen Wink geben, aber Vorsicht... Dann bist du unten durch, wenn das rauskommt. Ich würde erstmal diesen Weg gehen....
Das geht auch per E-Mail/Telefon an die BG. Am besten mal bei der zuständigen BG anrufen und mit der zuständigen Aufsichtsperson aus der Prävention verbinden lassen.
Hier müßtest Du den für Euch zuständigen Bereich finden:
https://www.bgw-online.de/DE/Home/home_node.html;jsessionid=6D9A1C5CA0B63AA5CD3C8348D82B29F6
Das ist die Homepage der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Für seinen Betrieb wird eher eine andere BG zuständig sein.
Steht im ersten Satz meiner Fragebeschreibung
Und warum findest Du dann nichts? Eventuell müßte es dann das hier sein:
Die BGHM (bereits verlinkt) sollte dein erster Ansprechpartner sein... Ggf, wenn du kannst, direkt mit Bildern und auf die Dringlichkeit hinweisen... Im Regelfall sind die ganz schnell, wenn esum die Gesundheit geht...
Weitere Ansprechstellen sind z.B. Gewerbeaufsichtsamt, Amt für Arbeitsschutz....
ich denke mal du solltest sowas trotzdem melden. ich weiss zwar nich t genau wo , aber das wirst du wohl wissen ,dneke ich .wenn keiner was sagt , wird sich auch nichts verändern und wenn kein druck von oben kommt ,sowieso nicht.
mein mann ist bauschlosser , hat also immer in solchen betrieben gearbeitet , wo eben auch geschweisst wurde, hat selber auch immer wieder geschweisst solange es seine augen zuliessen ,aber ne absauganlage gabs meiner meinung nach nirgendwo ,aber da kommt es sicherlich drauf an ,wie intensiv schweissarbeiten vorgenommen werden müssen
ich weiss ja nicht wieviele arbeitnehmer ihr seid ,aber ab ner bestimmten anzahl ist ja ein betriebsrat vorgeschrieben .
ich sag mal ganz ehrich - versuch den betreib zu wechseln , deine gesundheit sollte dir das fahren einiger kilometer wert sein und deinen nerven auch
Fang wo anders an , macht gemeinsameine Meldung an die BG !
Metall - keine Berriebsräte ? Mehr als 20 AN ! Wer soll das glauben !
Ein Betrieb ist doch gar nicht verpflichtet, einen Betriebsrat zu wählen... Wenn die Belegschaft so blöde ist wie in diesem Fall, dann will sie eventuell überhaupt keinen Betriebsrat.
doch ab ner bestimmten anzahl muss doch ein betriebsrat da sein
@ grisu der Inhaber, den man noch nie gesehen hat, scheint auch nur den Gewinn abzuschöpfen wie von seinen anderen Firmen. Betriebsrat wäre also gefährlich für ihn
Nein. Da gibt es kein Muss. Wenn die Belegschaft keinen Wahlausschuss gründet, und damit keinen Betriebsrat wählt, dann ist es ihre Sache. Niemand muss.
Natürlich... Darum wollen das die meisten ja auch gar nicht. Aber wie gesagt, es gibt kein Muss, aber der Inhaber kann es auch nicht verhindern.
Ziemlich ironisch, dass dann die Vernunft ein schlechtes Bild auf einen Arbeitnehmer wirft haha
Das ist leider wahr.... mein Vater sagte schon immer: der größte Feind des Arbeiters ist der Arbeiter selber. Und diese Leute, welche diese Gefahren klein und nichtig reden, das sind im Grunde genommen Feinde. Und sie sind in der Rolle, weil sie selber zu feige sind etwas zu sagen oder halt es an Wissen mangelt.
Weiser Mann dein Vater.. meine erste Vermutung war auch erst, dass sich keiner aus Existenzängsten bzw. Angst vor einer Kündigung traut dagegen etwas zu unternehmen. Soll angeblich schon vorgekommen sein, dass der AG für einen AN "keine Arbeit mehr hat" und dieser dann gekündigt wurde weil er die Wahrheit gesagt hat.
So sieht es aus... auch ich hatte lange Zeit solche Vollpfosten als Arbeitskollegen... Das ist manchmal wirklich zum Haare raufen. Also eine anonyme Meldung bei der Bg machen... ich wünsche dir ganz viel Glück.
Hallo newyorkyank13
Ich würde die Firma wechseln. Ich habe auch lange im Metallbau gearbeitet, aber solche Zustände sind mir völlig fremd.
Bei uns hättest du vom Boden essen können. Wo geschweißt wurde gab es auch Abzugsanlagen, die direkt auf‘s Werkstück ausgerichtet werden konnten.
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, das du dort etwas ändern kannst.
Gruß, Franky
Ganz generell gibt es da mal die Stellen, an die Du Dich wenden kannst:
- Berufsgenossenschaft
- Ordnungsamt
denn wie Du schon schreibst sind das durchaus Verstöße gegen Gesetze und dafür sind diese Ämter da. Gerade weil es solche Vollpfosten gibt, denen die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter egal sind, wurde das alles in Gesetze gefasst, die auch mit entsprechenden Strafen versehen sind.
Auch wenn es bei euch keinen Betriebsrat gibt, kannst Du Dich durchaus auch an eine Gewerkschaft wenden, denn die können Dir vielleicht auch weiterhelfen oder Dir Ansprechpartner nennen.
Das schlimmste an der ganzen Geschichte ist, dass die Mitarbeiter bis auf wenige Ausnahmen genauso doof sind... Sowas finde ich immer traurig. Die killen sich mit Schweißdämpfen, mit Metallstaub und was nicht alles, und lachen darüber...
Seh ich auch so. Gibt es lokale Büros von den BGs/AfAS oder geht das auch telefonisch oder per E-Mail? Bei Google werd ich nämlich nicht schlauer oder ich bin zu blöd gerade zum Suchen.