Ist Legalisierung die Lösung für unsere Drogenprobleme?

3 Antworten

Es wurde mit der Teilentkriminalisierung durch das CanG leider viel zu wenig gemacht.

Man kann den Schwarzmarkt nicht ohne Fachgeschäfte austrocknen, da ein Großteil der Cannabiskonsumentenschaft nunmal Gelegenheitskonsumenten sind für die sich der Eigenanbau oder ein Anbauclub nicht rentieren.

Die moralische Debatte stellt sich nicht, da jeder Drogenkonsum sowieso stattfindet und jede Kriminalisierung oder Repression die Probleme bis jetzt immer nur verschlimmert haben. Daher steht außer Frage dass der Krieg gegen die Drogen lange verloren ist und Verbotspolitik nichts bringt außer Leid.

Es geht hier nicht um die Lösung, sondern den Umgang mit einem Problem. Lösungen müssen viel weiter vorne gesucht werden.

Ich halt für den wichtigsten Punkt, s. g. weiche Drogen und Alkohol gleichzustellen. Es ist schlicht in allen Punkten ein vergleichbares Risiko gegeben.

Von Verboten halte ich grundsätzlich nichts. Kein einziges Verbot funktioniert so wirklich. Bei Drogen hat Deutschland sogar jahrzehntelange Erfahrung mit diesem nicht-funktionieren.

Hinzu kommt, dass die Justiz gar nicht hinterher kommt, so dass Konsumenten-Drogen-Delikte ganz hinten angestellt werden mit den Ergebnis, dass sie nicht verfolgt werden. Also selbst wenn es rechtlich verboten ist, ändert sich faktisch nichts ... außer dass bei einem Verbot viel Bürokratie um nichts entsteht.

Darf ein Staat den Konsum von Substanzen fördern oder legalisieren, die nachweislich schädlich für die Gesundheit sind?

Na dann soll er doch mal bei den ganzen s. g. E-Stoffen der Lebensmittelindustrie anfangen. Bei denen kann man nicht mal positive Details gegenüberstellen, denn die gibt es nicht (es sei denn, man bezieht die Kostenoptimierung der Hersteller mit ein).

Eine solche Debatte nur auf Drogen zu beschränken ist IMHO scheinheilig.

Aber eine gesetzliches Zulassen hat auch rein gar nichts mit "fördern" zu tun, sondern mit selbstbestimmten handeln. Demokratie bedeutet halt auch, sich selbst zu informieren, abwägen und eigenverantwortlich über sich zu bestimmen.

Staatlich ist es eher Aufgabe, für Gleichberechtigung zu sorgen und soziale Misstände auszugleichen. Das würde übrigens auch dem Drogenkonsum entgegenwirken ... womit wir wieder bei meinem ersten Absatz wären.

Ich denke so wie die Gesetze derzeit sind, ist es okay