Themenspecial 24. Mai 2024
Drogen: Suchtprävention und Aufklärung
Alles zum Themenspecial

Warum gibt es Substitution nur für Heroin?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Substitutionstherapie ist vor allem bei Opioidabhängigkeit verbreitet, weil Opioide starke körperliche Abhängigkeiten erzeugen und ihr Entzug schwere Symptome verursachen kann. Substanzen wie Methadon oder Buprenorphin, die in solchen Therapien verwendet werden, wirken ähnlich wie die Sucht erzeugenden Opioide, sind aber sicherer und verursachen eine geringere Euphorie, was den Drang nach häufigem Konsum mindert. Diese Medikamente helfen auch, das Risiko von Überdosierungen zu reduzieren und die Verbreitung von durch gemeinsam genutzte Nadeln übertragbare Krankheiten zu verhindern.

Die Situation bei anderen Substanzen wie Benzodiazepinen oder Stimulanzien ist komplizierter. Bei Benzodiazepinen existieren Ansätze, die auf einer kontrollierten Reduktion der Dosis unter ärztlicher Aufsicht basieren, wobei manchmal auf weniger potente oder länger wirkende Benzodiazepine umgestellt wird. Eine dauerhafte Substitution ist hier weniger verbreitet, da die Langzeitverwendung von Benzodiazepinen selbst mit Gesundheitsrisiken verbunden ist. Bei Stimulanzien wie Kokain und Amphetaminen sowie bei Alkohol gibt es keine direkten pharmakologischen Substitute, die das Suchtverhalten nicht weiter fördern würden. Hier liegt der Fokus eher auf psychosozialen Interventionen und Unterstützungsangeboten durch Selbsthilfegruppen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Sozialarbeiter in der Drogenberatung

vanOoijen 
Fragesteller
 24.05.2024, 15:42

Herzlichen Dank für Deine Antwort.

Trotzdem beantwortet das nicht meine Frage warum es Opiatabhängigen ermöglicht wird Jahrzehnte mit Substitution zu leben, Benzodiazepinabhängigen jedoch nicht. Diese Suchterkrankungen sind sehr vergleichbar.

0
Sandro von mudrastreetwork  24.05.2024, 15:45
@vanOoijen

Ja, das sehe ich prinzipiell genauso. Leider bin ich zu wenig in der spezifischen Pharmakologie von Benzos bewandert, um das aus dieser Perspektive beantworten zu können. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass auch hier die gesellschaftliche Tabuisierung und vor allem Stigmatisierung des Konsums eine Rolle spielt. Viele Grüße!

1
vanOoijen 
Fragesteller
 24.05.2024, 15:48
@Sandro von mudrastreetwork

Du musst Dich nicht grämen.

Diese Frage stelle ich seit 20 Jahren.

Noch nie konnte sie jemand zufriedenstellend beantworten.

Sogar Petitionen zur Substitution mit Benzodiazepinen sind schon gescheitert.

Ich versuche es trotzdem immer mal wieder.

Herzlichen Dank

1
vanOoijen 
Fragesteller
 24.05.2024, 17:56
@Sandro von mudrastreetwork

Aber um mal ganz unfair und polemisch zu werden: Muss ich erst Opiatsüchtig werden um gratis Drogen verschrieben zu bekommen?

Warum jat allein diese Konsumentengruppe diese Sonderstellung?

2

Das würde ausarten.....

Die Substitute für Heroin fühlen sich ja nicht an wie Heroin, sondern helfen nur dabei, keine schlimmen Entzugserscheinungen aushalten zu müssen.

Benzos mit Benzos zu substituieren wäre ja keine Substitution sondern gratis Drogen 😅


vanOoijen 
Fragesteller
 28.05.2024, 07:01

Hast Du als Nicht-Süchtiger mal verschiedene Opioide durchprobiert inkl. Straßen-Heroin? So groß sind die Unterschiede nicht.

Zudem gibt es in Hamburg und Frankfurt für langjährige Süchtige auch Substitution mit reinem Heroin, was als Wirkstoff Diacethylmorphin heißt. Heroin ist ja nur der Markenname den Bayer seinem Produkt damals gegeben hat.

Dein Argument hinkt daher leider.

1
SimpleHuman  28.05.2024, 07:04
@vanOoijen

Als nicht süchtiger nicht. Ich war süchtig nach Crack, Heroin und Zocken.

Ich spreche aus der Perspektive eines ehemaligen Süchtigen.

Für mich wären das gratis Drugs gewesen.

Behaupte sogar, es gab Zeiten, da wäre ich absichtlich auf Benzos hängengeblieben, wenn ich weiss, ich bekomme gratis Benzos

1