Welche realistischen Ideen habt ihr um das Incel-Problem zu lösen (gesellschaftlich, psychologisch, politisch usw.)?
Incel (Kofferwort aus involuntary, dem englischen Wort für ‚unfreiwillig‘, und celibate, dem englischen Wort für ‚Zölibat‘) ist die Selbstbezeichnung einer in den USA entstandenen Internet-Subkultur von heterosexuellen Männern, die nach Eigenaussage unfreiwillig keinen Geschlechtsverkehr haben und der Ideologie einer hegemonialen Männlichkeit anhängen. Von Incels ausgedrückte Überzeugungen und Gefühle sind geprägt von Misogynie, dem Anspruch, ein Recht auf Sex zu haben, Selbstmitleid und der Billigung und Anwendung von Gewalt gegen Frauen und gegen sexuell aktive Männer. Dies grenzt Incels von Absolute Beginners und Love-shyness ab.
4 Antworten
Ich glaube, dass das große Problem soziale Netzwerke und vor allem Imageboards wie 4Chain sind, die die Leute zusammenbringen und das ganze befeuern und zu Hass anstacheln.
So werden einsamen Männern, die bereits einen schwachen Selbstwert haben radikale Ideen eingeplanzt und Radikalisierungsprozesse in Gang gesetzt. Deradikalisierung ist vermutlich zwecklos, sobald sich da eine Community gebildet hat.
Es gab ja auch schon Morde aus der Community, in Toronto.
Welche Präventionsmaßnahmen es geben soll, weiß ich nicht, vielleicht eine bessere Einbindung in die Gesellschaft von männlichen Außenseitern bzw. Auffangen sobald das Umfeld beobachtet, dass sich jmnd. ausgegrenzt ist und solch ein schlechten Selbstwert hat.
Es muss auch klar werden, welche Erwartungen an Männer bestehen, so dass sich diejenigen, die mit 21 noch keinen Sex hatten nicht schämen müssen.
Könnte mir vorstellen, dass Freunde und ein stabiles Umfeld das auffangen können.
Ich habe irgendwo einen Artikel von Veronika Kracher dazu gelesen, da sie sich damit beschäftigt hat...
Hallo Pferdechen,
eine fundierte Aufklärung über gesellschaftliche Verhältnisse, die Funktionen der Geschlechter darin und die Erotik der Frauen. Findet zur Zeit alles nicht statt.
Wir könnten psychologische Beratung obligatorisch machen für Schüler/Studenten/Azubis. Früh Beratung bei einem Psychologen aufsuchen ist eine gute Prävention, um die Probleme früh anzugehen, bevor sie sich in Incel-Foren radikalisieren. Ist nicht nur gut für Incels, sondern auch generell gut für andere Menschen mit psychischen Problemen. Das wäre auch klasse um gegen das Stigma anzukämpfen, dass Psychologen nur für "kranke Menschen" sei.
Dafür braucht es initiative von der Regierung. Mehr Geld für das Bildungssystem, um Psychologen zu finanzieren/auszubilden.
Das ist ein nicht lösbares Problem.
Die menschliche Natur ist offenbar so geschaffen, dass es immer ein Anteil Männer gibt, die ihr ganzes Leben (oder weite Teile davon) ohne Partnerschaft und ohne Sex auskommen müssen.