Waren Vergewaltigungen in der Steinzeit normal?

Caveman - (Liebe, Frauen, Menschen)

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kein Mensch kann dir sagen, wie es mit dem Sexualverhalten der Menschen in der Steinzeit aussah. Tatsache ist jedenfalls, dass es kein Patriarchat gab, das entstand erst in der Jungsteinzeit, als Ackerbau und Viehzucht auftraten, wobei es gerade bei Viehzuchtkulturen bevorzugt zu einem Patriarchat kam. Es ist davon auszugehen, dass im frühen Ackerbau noch matrilineare Gesellschaftsstrukturen vorherrschten, die dann im späteren Ackerbau zusehens verschwanden. Doch zurück zu den Herrschaftsstrukturen der Steinzeit, da es nun keine Männervorherrschaft gab, war folglich die Stellung der Frau keine geringe. Es ist daher unwahrscheinlich, dass diese gegen ihren Willen einfach mißbraucht werden konnten, das ließ ihre Stellung wohl eher nicht zu. Ein Vergleich mit den Schimpansen entfällt also, da bei dieser Affenart die weiblichen Tiere nicht viel zu melden haben. Ein Vergleich mit Orang Utans fällt gleichfalls flach, da diese jahrelang sexuell nicht zueinander finden. Die enge Mutter-Kind-Bezihung nebst Absonderung, bzw. Alleinleben mit Kind verhindert das. Gorillas haben zwar ein Patriarchat, allerdings ein sehr abgeschwächtes, für Gewalt ist da kein Platz. Interesanter sind da schon mehr indigene Völker, die man zum Vergleich heranziehen kann. Mir ist jedenfalls kein Stamm bekannt, wo Vergewaltigungen an der Tagesordnung wären, vielleicht einige wenige ggf. wie z.B. die Aboriginals, bei denen könnte ich mir das allenthalben noch vorstellen.

Wichtig ist auch die Tatsache, dass es in der Alt,- und Mittelsteinzeit noch keine monogamen Bezihungen gab, was das Bedürfnis nach Vergewaltigungen somit stark einschränkt. Wenn nämlich Promiskuität allgemein vorherrscht hat es eigentlich kaum jemand nötig extra vergewaltigen zu "müssen", denn Angebote besthen dann ja wohl eher. Doch das ist jetzt nur mal so eine Vermutung, man könnte erst dann mehr dazu sagen, wenn man denn wüßte, welche Rolle ein Stammesanführer wohl hatte. Besaß er evtl. mehrere Frauen, oder bestimmte er gar, wer mit Wem vöglen durfte? Ich tendiere eher dazu, dass er ein Erstfi ckrecht haben könnte, danach aber den anderen Platz machte, wenn er befriedigt war. Aber das ist jetzt nur mal so eine bloße Überlegung.

Ich könnte mir übrigens ganz gut vorstellen, dass es eher einen Frauen,- als einen Männerüberschuß gab, einfach weil bei den zahlreichen Jagden etliche von wilden Tieren zerfleicht wurden, oder aber dabei sonstigen Natuwidrigkeiten zum Opfer fielen. In einem solchen Fall ist die Frauenauswahl groß, der Zugang zu ihnen nocheinfacher als sonst, wenn in etwa Parität vorherrscht.

Weiterhin gilt anzumerken, dass in der Steinzeit sehr wahrscheinlich das Verhältnis der Geschlechter unproblematischer als heutzutage war, daher man wohl ohne langes Fackeln hinter den nächsten Busch u.a.m. zu Zweit hinmarschierte und dann tüchtig hockelte.

Angemerkt sei auch, dass die Kindersterblichkeit in dieser Zeit außerordentlich hoch war, Frauen daher wohl auch zu Sex drängten, schon um so für Ersatz zu sorgen.

Erwähnt sei schlußendlich auch, dass wohl in der Hälfte des Jahres das Klima so ungemütlich war, so dass Penis und Vulva eher schlummerten. Erwähnt sei zudem, dass stillende Mütter wohl kaum für Sex zu haben waren, der Geschlechtstrieb läßt während der Stillperiode der Frau meist nach, die Gruppe wird das wohl sehr respektiert haben, denn Kinder waren viel zu kostbar, als dass man sich über das Gebähren und Stillen hinweggesetzt hätte.

Fazit: ichtendiere dazu, dass es keine oder kaum Vergewaltigungen in dieser Zeit gab, doch meine Hand möcht ich hierfür nun wieder auch nicht in ein Feuer legen, ich könnte sie verkohlt wie bei Lehrer Lempel in Wilhelm Busch vorfinden, auch das ist denkbar.

singh19 
Fragesteller
 14.07.2016, 18:02

wow, das nenne ich mal eine Antwort von einem Experten, danke

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voayager  23.08.2016, 19:49

Danke für den Stern

Den Experten-STatus bekomm ich übrigens nicht, weil ich nämlich nicht artig bin, nicht immer penibel genau die political correctness einhalte und vor allem nicht systemloyal genug bin. Nun denn, verbiegen möcht ich mich nicht!

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Das Wesen von Sex ist Fortpflanzung.
Keine Veranstaltung von freiwillig, sondern von Trieb.
Sinn des Lebens ist überleben, so hat sich Mutter Natur das eingerichtet.

Wäre dem nicht so, wäre die Geburtenrate nicht ausreichend, falls es eine Verstandesleistung wäre.
Die Moral dient nur dazu eine Massengesellschaft zusammenzuhalten.
Des Wesen ändert sich dadurch nicht.

Die Frauen spielten im Stammesleben eine bedeutende Rolle, sie kümmerten sich um Heim und Kinder und versorgten den Mann wenn er erschöpft von der Jagd kam. Ihre Fruchtbarkeit galt als heilig, denn nur so konnte der Stamm überleben und stärker werden. Frauen wurden also nicht als minderwertige Wesen behandelt.

Geschlechtsverkehr diente also in erster Linie der Fortpflanzung und nicht zur Befriedigung der Lust. 

singh19 
Fragesteller
 12.07.2016, 21:01

Aber nehmen wir 4 Männer interessieren sich für eine Frau? Wer durfte diese haben? Es gab doch sicherlich Streit oder? Wie wurde das denn bestimmt? Hat die Frau einfach geguckt, wer gewinnt und nur den genommen, der sich durchgesetzt hat, weil es ein Zeichen für Dominanz ist?  

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DeutschlandLebt  12.07.2016, 21:13
@singh19

Grundsätzlich gab es so etwas wie Liebe schon in der Steinzeit, d.h. dass sich die Menschen schon zu einander gefunden haben. So etwas wie einen Streit um eine Frau gab es sicherlich auch, jedoch nicht überwiegend, da dadurch ja Männer starben, die für das Überleben und die Gemeinschaft wichtig waren. 

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Maarduck  12.07.2016, 21:34
@singh19

Die Einehe ist in Steinzeitkulturen SEHR selten. Normalerweise hätte die Frau sich zunächst jeden der 4 genommen und danach hätte sich das irgendwie eingependelt.

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koten  12.07.2016, 21:17

Bevor die medizinischen Kenntnisse so weit waren, daß zwischen Geschlechtsverkehr und einer Schwangerschaft ein Zusammenhang erkannt war, diente der Beischlaf ausschließlich der Befriedigung der Lust.

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DeutschlandLebt  12.07.2016, 21:38
@koten

Die damaligen Menschen mussten schon gewusst haben, dass aufgrund von Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft entsteht.

Es sollte ja auch Lust bereiten, damit die Fortpflanzung weiter geht.

Sie haben den Sex sicherlich auch dazu benutzt, um vom anstrengenden Leben abzuschalten.

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koten  12.07.2016, 22:56
@DeutschlandLebt

Als Zeitspanne wurde nur Steinzeit angegeben. Ich vermute mal, die soll beginnen dem Übergang vom homo heidelbergensis zum homo sapieln vor ca. 200.000 Jahren und endet mit dem Beginn der Stein-Kupfer-Zeit.

Bist Du wirklich der Ansicht, daß der homo sapiens bereits vor 100.000 bis 200.000 Jahren das gewußt haben? Wieso meinst Du, daß sie es wissen "mußten"?

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DeutschlandLebt  12.07.2016, 23:14
@koten

Naja, der Homo Sapiens hatte damals schon ein Gehirn, ganz zu Beginn der ersten Homos dieser Art wussten sie es vielleicht noch nicht, aber wenn die Frau nach einiger Zeit einen dicken Bauch bekommt und nach Monaten ein Kind gebärt, werden die Menschen das schon irgendwie auf den Sex zurückgeführt haben. Sie haben vielleicht auch beobachtet, dass Frauen, die keinen bzw. längere Zeit keinen Geschlechtsverkehr hatten nicht schwanger wurden.

Unsere Vorfahren konnten schon damals logische Schlussfolgerungen ziehen, unser Gehirn unterscheidet sich auch nach all den Jahrtausenden nicht so übertrieben von dem Hirn des Homo Sapiens.

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Es gibt je nach Zählweise ca. 5 große Menschenaffenarten, nämlich Orang-Utans (Borneo- und Sumatra-), Schimpansen, Flachlandgorillas, Berggorillas und Bonobos. 

In allen Arten - bis auf die Bonobos - haben die Männchen das Recht des Stärkeren auf ihrer Seite und Vergewaltigungen finden häufig statt. 

Es gibt ja heute noch Steinzeitkulturen. Die Untersuchungen ihrer Kultur legen nahe, dass der Mensch eine Art Zwischenstellung bzgl. der männlichen Macht einnimmt. Die Männer haben zwar das Recht des Stärkeren auf ihrer Seite und führen die Gruppe, dies aber nicht unbegrenzt. Wer zu dominant auftritt wird getötet. Vergewaltigungen werden teilweise toleriert. Wer aber als Mann hier über die Stränge schlägt, läuft ebenfalls Gefahr von der Gruppe getötet zu werden. 

singh19 
Fragesteller
 12.07.2016, 21:33

Stimmt es auch, dass Rassismus eigentlich etwas normales ist? Ich habe mal gelesen, der Grund , warum wir Menschen, die anders aussehen nicht mögen ist, weil wir uns nicht mit einer ,,fremden Rasse" vermischen wollen. Ich bin nicht rassistisch, aber stimmt das? Oder ist das nur Gelaber? 

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Maarduck  12.07.2016, 21:42
@singh19

Es gibt deutlich mehr Tierarten die "rassistisch" sind, als "antirassistisch". Die Natur arbeitet immer eng an der Grenze zur Inzucht. Vor allem verteidigen fast alle Arten ihrer Revier gegen Eindringlinge. Meiner Ansicht nach bildet der Mensch da keine Ausnahme. 

Ich persönlich war aber schon mit einer Türkin und mit einer Tamilin zusammen. Wir Menschen gehorchen dem Diktat unserer Gene nur noch selten. Wir haben ja sogar häufig GV ohne Kinder zu machen, aus Sicht der Natur bzw. unserer Gene eine GANZ GROSSE SÜNDE ;-)

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DeutschlandLebt  12.07.2016, 21:56
@singh19

Bei nomadischen Völkerwanderungen kam es aber oft zur Kreuzung der Rassen, als die meisten Völker dann sesshaft wurden nicht mehr.

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DeutschlandLebt  12.07.2016, 21:43

Ich dachte wir würden hier schon von weiter entwickelten Menschen sprechen und nicht von Affen. Klar gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber Affe und Mensch sind sich nicht zu 100% ähnlich (sonst würden die Gorillas ja auch schon so zivilisiert sein wie wir).

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Maarduck  13.07.2016, 00:37
@DeutschlandLebt

Naturwissenschaftlich betrachtet sind sich die großen Menschenaffen und der Mensch SEHR ähnlich. Was die Überlegenheit des Menschen gegenüber z.B. Schimpansen ausmacht, ist immer noch ein großes Forschungsthema der Biologie. Die aktuelle Antwort ist wohl, dass der Mensch im Gegensatz zu Menschenaffen so etwas wie ein "Gefühl" für Physik und Technik hat. Außerdem können Menschen wohl besser durch zusehen lernen und sich besser in andere Lebewesen hineinversetzen.

http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1014009/

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Das ist durchaus zu befürchten ! Triebe und Gewalt betrachten wir heute als die Mechanismen die zu gesellschaftlichen Entwicklungen führten. Anfangs wurden "Gesetze" durch Schamanen (alte Weise, Ältestenrat, später Chlerus) formuliert, durch religiöse Dogmen entwickelten sich dann Moral und später die Ethik.

Es ist aber auch anzunehmen, dass nicht alle männlichen Stammesmitglieder den Gewaltakt zur Fortpflanzung bevorzugten, und auch weise, reifere Frauen die Aufgabe gewisser Sexualriten in einem Stamm inne hatten.

Sobald die Schrift Einzug in ein Volk gehalten hatte, waren gewisse "unzivilisierte" Verhaltensweisen auf dem Index und jeder hatte sich an Riten und Gesetze zu halten. Ergo werden wir Deine Frage wohl nie hinreichend beantworten können.