vater deckt tochter?

8 Antworten

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Um es ganz offen zu beantworten:

Bei seriösen Hundezuchtvereinen ist diese Praxis eine Inzestzuchtverbindung durchzuführen in 1. Generation verboten und führt zum Beispiel zum Ausschluss aus dem VDH/FCI.

In manchen Zuchtvereinen, oft von genetisch "armen" Rassen sind Inzuchtverbindungen in 2. Generation also = Großvater auf Enkelin nur mit dem Nachweis von Gründen auf einen Antrag hin, der gut begründet sein muss - nach Beschluss der Zuchtkommission dann erlaubt....

So weit die Praxis!

Zur Sache warum wird derartiges von Züchtern gemacht: Es dient dazu auf die "blitzschnelle" Art den Typ des Vaters im Aussehen = als Resultat bei allen Nachkommen - wie der Fachjargon der Züchter sagt - "zu festigen"

Aber: Das geht mit einem großen Ahnenverlust einher. In dem Moment wenn ein "Auskreuzen" auf nicht verwandte Tiere der selben Rasse vorgenommen wird = geht der Typ dieses Vaters (und der "Zwingertyp" des Züchters) der durch Inzestpraxis erzielt wurde sofort wieder verloren = die Natur versucht fehlende Gene sofort wieder zu ersetzen. Die Folge: Weiterzucht mit nahen Verwandten um das Aussehen zu erhalten mit all den Folgen für Vitalität und Lebenserwartung sowie Gesundheit.

Aber die Folgen für die Hunde: Inzestzuchtverbindungen in 1. Generation (Vater-Tochter/Mutter-Sohn) und 2. Generation (Grosseltern-Enkel) führen dazu, dass verdeckt erbliche Gene gnadenlos zum Vorschein kommen. Ebenfalls führt es zu Mutationen = d.h. Erberkrankungen kommen als Erkrankungen zum Vorschein - oder sie entstehen erst duch solche Zuchtmethoden.

Deshalb = ein solches Züchten bei seriösen Hundezuchtvereinen verboten! (Übrigens auch nach dem Tierschutzgesetz!)

Übrigens: die meisten Erberkrankungen treten erst klinisch in Erscheinung wenn die Nachkommen dann schon drei oder vier, manchmal sogar sechs Jahre alt sind. (Augenerkrankungen, erbliche Epilepsieformen, Autoimmunerkrankungen usw.)

Das bedeutet - wenn die Nachkommen solcher Zucht erkranken werden ist der Züchter nach dem guten Deutschen Recht schon lange aus der Haftung!!!

Das bedeutet aber auch, dass das Argument mancher Züchter mit solchen Zuchtmethoden könnte man Erberkrankungen "auszüchten" vollkommen veraltet und inhaltslos sind.

Lass die Finger von solchen Welpen. Über 5 Generationen solltest du in der Ahnentafel eines gezüchteten Hundes keinerlei Verpaarungen aus Inzucht in 1. und 2. Generation finden. Ebensowenig Onkels mit Tanten oder Nefen mit Nichten. Nur so hast du annähernd Sicherheit einen hoffentlich gesunden Welpen zu bekommen.

Manchmal glaubt man, dass es manchem Züchter eben einfach nicht gelingen will die eng verwandten Rüden und Hündinnen voneinander fern zu halten - wenn die Hündinnen läufig sind...

...denn die Welpen lassen sich ja verkaufen.

Das wird zwar in der Zucht gelegentlich so gemacht, um bestimmte Erbmerkmale zu festigen, aber gesund ist es generell ganz sicher nicht - und ehrlich gesagt: Ich würde von solch einem Wurf ganz bestimmt die Finger lassen!

Shark hat es beschrieben, welche Gründe hintergründig ursächlich für eine Inzuchtpaarung sein können. Vordergründig wird das natürlich kein Züchter so ausdrücken, - wenn es ein so genannter "seriöser" Züchter ist, wird der ja seitens des Vereins kontrolliert und zumindest bei den Rassen, die ich näher kenne, müssen Inzucht-Pläne IMMER und zwar VOHER mit Begründung (Erklärung des Zuchtzieles) beantragt und bewilligt werden.

Deshalb wird ein Züchter eventuell die Festigung einer Fellfarbe oder die Festigung einer besonders wünschenswerten Charaktereigenschaft als Begründung angeben, obwohl er in Wirklichkeit nur keine Lust und Zeit hat, um 800 km und mehr bis nach Nord-Skandinavien zu fahren oder nicht mehrere 1000 € für einen Flug nach Japan ausgeben kann und will.

Daraus darfst du getrost schließen, dass auch unter den so oft zitierten seriösen Züchtern nicht überall da Seriosität drin steckt, wo es draufsteht.

taigafee  20.01.2012, 05:46

sehr treffend :-)

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YarlungTsangpo  20.01.2012, 11:39

DH doch... es gibt meines Wissens keinen seriösen Zuchtverein in D welcher Inzucht 1. Generation "erlaubt" denn - es wäre ein Verstoß gegen das deutsche TschG...

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Brigitta270755  20.01.2012, 16:39
@YarlungTsangpo

Tschaaa, da hast du mich. So genau weiß ich das garnicht. In den 80ern in der Katzenzucht war es erlaubt. Und das war ein absolut seriöser Verein, der erste für diese Rasse, den es in Europa überhaupt gab. Dem 1. DEKZV ebenso angeschlossen, wie der Amerikanischen CFA. Und da wurden Inzuchtpaarungen auf Antrag erlaubt. Man musste nur begründen, wieso. Und da wurde ganz schön herumgemauschelt, nur um ein "solid blue" oder "solid bluecream" rauszuzüchten. Da die Farbzucht aber zu Lasten der Körpergröße ging, was sehr schnell offensichtlich wurde, hielt man sich damit auch dann rasch wieder zurück.

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Es wird leider öfters gemacht. Du hast aber völlig Recht - es ist Inzucht/Inzest und Du solltest auf jeden Fall von solchen Züchtern die Finger weg lassen. Denn Inzucht führt zu Krankheiten und Krankheiten werden auch verstärkt.

Ein verantwortungsvoller Züchter macht dieses nicht.

Bei manchen Rassen ist es halt problematisch einen Deckrüden aus einer anderen Linie zu bekommen. Dafür müßte man dann z. B. ins Ausland fahren oder einfach weitere Fahrten in Kauf nehmen. Und das wiederrum ist manchen zu teuer u. zu zeitaufwendig. Ein gutem Züchter ist das nicht zu teuer und auch nicht zu zeitaufwendig.

Es gibt leider immer noch Züchter die das machen. Ein aufgeklärter Züchter, dem seine Hunde und auch die Rasse die er züchtet wichtig sind macht das nicht.

Das hier wird dich vielleicht interessieren: http://www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net/hunderassen/inbredthinking%20dts.htm

Nur mal so: Die Art und Weise wie unsere Hunderassen, speziell die in Europa beliebten, über Jahrzehnte bzw. über Hundert jahre lang gezüchtet wurden und die Entwicklung zur verstärkten Selektierung aufgrund äußerer Merkmale, könnte die Vielfalt an Rassen sogar irgendwann zerstören wenn die Züchter nicht umdenken. Das Thema ist also ernster als sich mancher denkt.

YarlungTsangpo  20.01.2012, 11:42

ein dickes DH von mir. Dazu kann jeder die Hintergründe nachlesen:

unter dem Thema Populationsgenetik "Hundezucht2000" Autor: Hellmuth Wachtel

dieses Buch könnten sich auch Züchter kaufen...und lesen + umsetzen, wenn diese es wollten.

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Ich selber züchte Shih Tzu´s und habe selber 3 eigene Deckrüden aus Fremdlinien :-) So das man bestimmt nicht auf den Vater zurückgreifen MUSS und SOLLTE.... das wird bei unserem Verband auch gar nicht gestattet :-)

Klar gibt es auch Halbgeschwister verpaarung...aber man sollte schon viel ahnung von Genetik haben um so eine Linienzucht wie man sowas nennt durch zu führen...auch sollte man von der Linie so viel wie möglich wissen was Erbkrankheiten betrifft und diese sollten schon nachweislich ausgeschlossen sein nicht nur bei den Eltern sondern viele viele Generationen davor....Ich habe z.b Ungarische Amerikanische und Deutsche Linien so das ich wirklich beim Inzuchtfaktor bei fast 100% Null liege ;-)

Meine Meinung dazu kein Seriöser Züchter züchtet mit Vater und Tochter....oder Mutter und Sohn....

liebe Grüße

www.shihtzu-sweet-little-lion.npage.de