Ist Sb eine Sünde im Christentum?

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Formal gelten die jüdischen Schriften (das  Alte Testament, d. h. ohne die Auslegung durch den Talmud) für die Christen unverändert fort, denn Jesus (und später Paulus) erklären selbst, das Alte Testament sei nicht durch die Lehre Christi ab- oder aufgelöst, sondern lediglich durch die Gottes- und Nächstenliebe erfüllt worden ( Mt 5,17–20  EU). [53] Viele jüdische Lehren haben dadurch einen anderen Stellenwert erhalten. Rituelle Waschungen sind im Christentum beispielsweise weitgehend unbekannt.
Jesus spricht sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkt im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Die Kirchen ordnen die Masturbation unterschiedlich ein. Es gibt Bibelstellen, die mit der Masturbation in Zusammenhang gebracht werden. Die Interpretation ist umstritten.
Meist wird die Bibelstelle  Gen 38,8–10  LUT als Lehrmeinung gegen Masturbation zitiert. Allerdings bestraft Gott  Onan (daher der Begriff  Onanie) nicht wegen Masturbation, auch nicht wegen des  Coitus interruptus, sondern wegen des Nichtvollzugs des im  Judentum vorgeschriebenen  Levirats (Heirat der Witwe seines verstorbenen Bruders, um ihr Nachkommen zu gewähren, die sie im Alter versorgen und den Namen des Bruders weiterbestehen lassen).
Andere Bibelstellen befassen sich mit übersteigerten Grundbedürfnissen und kritisieren beispielsweise in  Gal 5,19–26  LUT Sucht und suchtähnliche Gewohnheiten. Hier geht es auch um die Frage, inwiefern die betroffene Person noch über ihre eigenen Gefühle herrscht. Außerdem gibt es teilweise die Auffassung, dass Sexualität generell in die Ehe gehöre.
„Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren.“ ( 1 Kor 7,9  LUT)
Nach rabbinischer Auslegung lag das heiratsfähige Alter bei 12 (Mädchen) beziehungsweise 13 (Jungen) Jahren, was nach Fritz Rienecker auf die frühere Pubertät in südlichen Ländern zurückzuführen sei. [54] Deshalb geht die Bibel nicht auf vorehelichen Geschlechtsverkehr ein und bezeichnet lediglich Untreue beziehungsweise  Ehebruch als Sünde. Weiterhin warnt die Bibel in  Mt 5,27–28  LUT vor sexuellen Fantasien mit einem anderen als dem eigenen Ehepartner. Über innereheliche Selbstbefriedigung dagegen trifft die Bibel keine klare Aussage, jedoch sind die Eheleute nach  1 Kor 7,4–5  LUT aufgefordert, sich einander nicht zu entziehen.
Die christlichen Konfessionen bewerten Masturbation unterschiedlich. Nach Auffassung der  römisch-katholischen Kirche stellt Selbstbefriedigung als „absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen“ ( KKK Nr. 2352), [55] wie auch jeglicher freiwillige, außereheliche „Gebrauch der Geschlechtskraft“ eine „in sich schwere ordnungswidrige Handlung“ dar. [56] Sie gehört neben Pornographie und homosexuellen Praktiken zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen (KKK 2396). [55] Allerdings werden in der Seelsorge Faktoren wie „affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren“ berücksichtigt, „welche die moralische Schuld vermindern oder sogar auf ein Minimum beschränken können“. [55] Die Evangelische Kirche in Deutschland verweist in ihrer von der Meinung der Autoren geprägten Online-Lebensberatung darauf, Glaube lebe aus dem Vertrauen auf Gott, und nicht aus der Einhaltung von Gesetzen. Sexualität sei eine Gabe Gottes, die genutzt werden solle, ohne dass sie jemandem schadet. Dies sei bei Masturbation nicht der Fall, sondern „im Gegenteil: wer sich mit seinem Körper auskennt, der kann auch in einer Partnerschaft offener und selbstbewusster über Sex sprechen – kann sagen was er oder sie möchte und vor allem, was nicht!“ [57] Sie lässt die Frage offen, ob Sexualität grundsätzlich in eine Ehe gehöre.

In der Bibel wird Selbstbefriedigung nicht erwähnt (also weder verboten noch empfohlen).

Generell ist es fragwürdig, Gebote und Regeln zur Bibel hinzufügen zu wollen. Man sollte nichts von der Bibel wegnehmen, aber auch nichts hinzufügen.

Es gibt Register mit sexuellen Sünden in der Bibel, die recht umfassend sind und z. B. Sodomie, Geschlechtsverkehr mit nahen Verwandten usw. verbieten. Aber Selbstbefriedigung wird nicht erwähnt. Ob das nicht auch eine Bedeutung hat?

Onan, von dem das Wort "Onanie" fälschlicherweise abgeleitet wird, wird nicht bestraft, weil er Selbstbefriedigung gemacht hat, sondern weil er seiner Frau einen Erben verweigern wollte. Deshalb hat er einen "coitus interruptus" vollzogen, um ihr willentlich einen Erben vorzuenthalten. Diese Frau war die Witwe seines verstorbenen Bruders. Er musste sie nach dem Gesetz heiraten und ihr einen Erben schenken, damit sie im Alter versorgt ist. Er wollte aber seinen Besitz nicht unter neue Erben aufteilen, sondern seinen anderen Kindern vermachen. Deshalb verweigerte er der Frau die Möglichkeit (so müsste man es besser formulieren) auf einen Erben und deshalb wurde er - wie vom Gesetz gefordert - bestraft (vgl. 1. Mose 38,8-19).

Für Christen ist aber wichtig, dass nichts zur Sucht werden soll und dass sie nüchtern und ohne Zwang leben sollen. Beim Thema Selbstbefriedigung ist die Frage, welche Gedankenwelt damit verbunden ist und "cui bono" ("Wem nützt bzw. dient es?").

Anettanagy  10.04.2022, 12:31

Doch

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chrisbyrd  10.04.2022, 22:26
@Anettanagy

In den Sündenregistern bezüglich sexueller Vergehen werden in der Bibel viele Beispiele aufgeführt von Inzest über Sodomie usw. Die Bibel ist in diesen Dingen sehr genau.

Selbstbefriedigung wird aber nicht aufgeführt.

Ob das nicht Gründe hat? Sollte man wirklich Gesetze zur Bibel hinzufügen?

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Nein, auf keinen Fall. Es tut ja niemandem was schlechtes und behindert auch nicht in der Beziehung mit Gott, außerdem gibt es keine Bibelstelle wo das behauptet wird

Arrinka  29.05.2021, 23:52

Das ist deine Meinung. Klar ist das eine Sünde. Man soll sich möglichst von solchen körperlichen Vergnügen entfernen. Das tut der Seele schlecht. Jeder kann gegen meinen Worten sagen was er will, sie werden aber nicht aus der Sicht des Christentums sprechen.

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Arrinka  29.05.2021, 23:56
@Arrinka

Allein, weil es vieles was gegensätzlich zu dem was das Christentum symbolisiert und Gott will ist, ist es eine Sünde. Gelehrte Christen wissen aber auch, dass auch wenn das Leben des Menschen nur einen Tag betragen würde, es nicht frei von Sünde wäre. Das Leben heute als praktizierender Christ ist deshalb auch nicht gerade leicht. Die meisten Christen kennen ihre eigene Religion nicht.

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mewlone  30.05.2021, 00:01
@Arrinka

Grundlage ist die Bibel, daran arbeuten wenn du sowas ausrufst. Gott hat die Liste genau so als etwas wunderschönes geschaffen wie alles andere was wir genießen können, man soll sich überhaupt nicht davon verhalten sondern es nur nicht übertreiben

Das sieht man auch im Hohelied der liebe das körperliche Vergnügen nichts sind vor dem man sich verstecken muss

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Arrinka  30.05.2021, 00:06
@mewlone

Ojemine, sowas von falsch... Gutefrage ist halt kein Ort um über Religion zu lernen.

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mewlone  30.05.2021, 00:10
@Arrinka

Guck halt Mal ins Hohelied Salomos "Deine Brüste gleichen zwei jungen Gazellen" da geht es um Erotik pur, Mann kann natürlich die Augen davor verschließen und das irwie ganz komisch interpretieren aber mit so nem Stock im Arsch kommst du der Wahrheit auch nicht näher

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jorgwalter57  30.05.2021, 07:31
@Arrinka

"Sünde/sündigen" ist ein künstliches Konstrukt der Religion (en), um die Gläubigen zu kontrollieren/manipulieren und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

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Arrinka  30.05.2021, 09:34
@jorgwalter57

Stimmt nicht. Wenn du über orthodoxe heilige ließt, sie haben sich immer als Große Sündige und klein gesehen. Das ist zentral im Christentum. Jesus ist dafür zu uns gekommen um uns von Sünden zu befreien und wir ein richtigeres Leben mit Gott in uns Leben können.

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jorgwalter57  31.05.2021, 09:14
@Arrinka

Was ist denn ein "richtigeres Leben"? Auch ohne einen imaginären Freund in mir(?) lebe ich gut.

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Wenn ich mal von kleineren christlichen Glaubensgemeinschaften absehe, gehe ich nicht davon aus, dass Selbstbefriedigung in den großen Kirchen noch wirklich als Sünde betrachtet wird.

Schon gar nicht in der Evangelischen Landeskirche. Nach meiner Einschätzung wird die Frage da eher offen gelassen.

Früher hat man das vielleicht noch anders gesehen, aber das sollte in der heutigen Zeit keine Rolle mehr spielen.

Arrinka  30.05.2021, 00:14

Das ist aber die Meinung der heutigen Christen aus diesen Kirchen, die du genannt hast und nicht der von den Gott der Christen, denn Gott ist ewig und Sünden können mit der Zeit nicht einfach keine Sünden mehr sein(richtig werden). Entweder etwas ist falsch oder nicht. Im Christentum ist etwas immer falsch oder richtig. Es gibt immer nur Gottes Wille und das, was gegen sein Wille geht. Manchmal wissen wir Christen aber selber nicht was der Fall ist, dann tun wir weiter was wir als richtig empfinden und beten nach Hilfe und Wache von Gott. Aber gut und schlecht vermischt sich nie. Das ist nun mal die Religion, das Christentum. Heute sind nun mal viele Gläubige aber mental und seelisch sehr korrupt. Religion und Gottes Wille ist ernst zu nehmen. Alles andere ist Nachlässigkeit und Ignoranz.

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SibTiger  30.05.2021, 00:16
@Arrinka

Sollte es einen theistischen Gott geben, was ich natürlich nicht weiß (ich bin da eher ein Deist), kann ich mir durchaus vorstellen, dass auch er mit der Zeit geht und in einigen Dingen seine Ansichten ändert. Möglicherweise hatte er auch noch nie etwas gegen SB.

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Arrinka  30.05.2021, 00:20
@SibTiger

Gott ist EWIG. Wir sind STERBLICH. Wir gehen mit ihn! Nur jemand der über Gott stehen will(was eh nicht geht), kann sowas sagen. Das ist undebattierbar. Ich glaube an den Gott der Christen, den über den man in der Bibel lesen kann und alles was dagegen geht, geht auch gegen mich. Man darf Religion nicht so sehen. Entweder man glaubt oder man glaubt nicht und wenn man glaubt, glaubt man richtig!

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SibTiger  30.05.2021, 00:22
@Arrinka
 Ich glaube an den Gott der Christen, den über den man in der Bibel lesen kann und alles was dagegen geht, geht auch gegen mich.

Klingt für mich sehr nach religiösem Fundamentalismus. Da gehen unsere Ansichten allerdings sehr weit auseinander.

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