Könnte Kausalität als Wissenschaft getarnte Magie sein?
Kausalität bezeichnet im Alltag den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. In der Wissenschaft ist sie ein zentrales Ordnungsprinzip: „Wenn A, dann B – unter bestimmten Bedingungen, regelmäßig, nachprüfbar.“ Aber genau da liegt der Haken: Wie sicher wissen wir, dass A wirklich B verursacht – und nicht nur mit B korreliert? Schon David Hume hat das 18. Jahrhundert damit erschüttert, dass er sagte: Wir beobachten nie „Kausalität“, sondern nur eine regelmäßige Abfolge von Ereignissen – die vermeintliche „Notwendigkeit“ des Zusammenhangs ist ein Produkt unserer psychologischen Gewohnheit. Kausalität sei kein beobachtbares Faktum , sondern ein „Glaubenssatz“, eine Projektion des Geistes. Wenn dem so ist: Wäre Kausalität dann nicht tatsächlich ein metaphysischer Mythos – ähnlich wie Magie, nur mit einem wissenschaftlichen Anstrich? Wenn auch die moderne Wissenschaft verborgene Mechanismen postuliert (Quantenfeldtheorie, Dunkle Materie, emergente Systeme), ohne sie vollständig zu „sehen“ – wie weit ist das von der magischen Weltauffassung entfernt? Könnte man also sagen: Kausalität ist „entzauberte Magie“?
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