Wie findet ihr das Heizungsgesetz?

Gut 55%
Schlecht 36%
Weder noch 9%

22 Stimmen

Schal3564  12.02.2025, 15:57

Welches Gesetz ?

LordAnil 
Beitragsersteller
 12.02.2025, 16:04

Das neue Heizungen nicht mehr mit Öl und Gas betrieben werden

3 Antworten

Weder noch

Das "Heizungsgesetz", welches eben kein Heizungsgesetz ist, sondern das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das GEG, was 2020 als Nachfolger und Zusammenschluss von EnEV, EnEG und EEWärmeG eingeführt wurde, welche wiederum nur Nachfolger waren...

Schon mit der Einführung der EnEV 2001/02 war klar, dass die hier gestellten Anforderungen in regelmäßigen Schritten (alle 2 Jahre) verschärft werden sollten. Dies hat sich dann natürlich auch auf das GEG übertragen.

So, und was ist nun 2022 passiert? --> Nichts.

Die Verschärfung wurde ausgesetzt und sollte 2024 einfach mit abgedeckt werden.

War das ein ungünstiger Zeitpunkt? Wirtschaftlich betrachtet --> Ja.

War das absehbar, dass dies passieren wird? --> Ja.

Wem war das vorher immer Egal, das die Anforderungen stetig gestiegen sind und man 2022 ausfallen lassen hat? --> Der Bevölkerung.

Warum haben sich also plötzlich so viele beschwert? --> Weil jemand im Fernsehen "Wärmepumpengesetz" zum GEG gesagt hat.

Dabei stand selbst in der verschärften Version keine Pflicht zur Wärmepumpe geschrieben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Handwerksmeister + Studium Sanitär/Heizung/Lüftung/Kälte
Gut
Wie findet ihr das Heizungsgesetz?
Das Gesetz ist jetzt 1 Jahr alt. Wie findet ihr es heute?

Das Gesetzt heißt Gebäudeenergiegesetz (GEG) und ist jetzt fast 5 Jahre alt. Es wurde 2020 vom Kabinett Merkel IV entworfen. Mit dem Gesetz wurden auch das Energieeinsparrecht für Gebäude vereinheitlicht, indem das Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz darin aufging. Es ist auch ein zentraler Baustein der deutschen Wärmewende. Durch die aktuelle Regierung wurden folgende Änderungen vorgenommen. Seit dem 1. Januar 2024 müssen Heizungen von Neubauten in Neubaugebieten zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden (ist eine EU-Vorgabe). Die Wärme von Wärmepumpen und Fernwärme gilt dabei bereits jetzt als erneuerbar. Ab 2045 dürfen Heizkessel nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Um wirtschaftliche Verluste zu vermeiden, ist es daher naheliegend, dass bereits mindestens 20 Jahre vorher (Lebensdauer von Heizungsanlagen) Regelungen getroffen werden, um den Neueinbau von fossilen Heizungen zu begrenzen. Das Gesetzt ist zudem in einer Zeit entstanden in der wir eine Gasmangellage hatten. Für den Einbau einer Wärmepumpe gibt es jetzt eine satte Förderung von bis zu 70 %.

Der Gebäudesektor ist neben dem Verkehr ein besonders großer CO2-Emittent der bisher viel zu sehr vernachlässigt wurde und in seinen Zielen zur Reduzierung zurückliegt. Deutschland ist hier Schlusslicht in Europa. Die Wärmepumpenquote lag 2022 in Deutschland bei 6,7, in Finnland bei 69,4 und Norwegen bei 59,9

https://de.wikipedia.org/wiki/Geb%C3%A4udeenergiegesetz

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich seid Jahren mit dem Thema

War ne super Sache. Hat den Verkauf von Öl- und Gasheizungen angekurbelt, während der florierende Umsatz an Wärmepumpen eingebrochen ist.

Grüne Wirtschaftspolitik halt.

Aber man gibt ja jetzt allen anderen die Schuld, man macht selber ja keine Fehler....


Daniel551980  16.02.2025, 10:18

Nein genau das Gegenteil ist der Fall. Aber Zahlen und Fakten sind wohl nicht so deine Sache. Alleine im Jahr 2023 wurden in neu gebauten Häusern zu über 60% Wärmepumpen installiert. Tendenz steigend. Während der Anteil der Ölheizungen stetig zurückgeht.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/380920/umfrage/anzahl-der-oelheizungen-in-deutschland/

Nickes19  16.02.2025, 11:30
@Daniel551980

Doch Zahlen und Fakten sind genau meine Sache und deshalb mag ich sie auch aktuell.

Aber ich erkläre es Dir gerne, ich schrieb von 'florierenden Umsatz'. Das ist das, was Du mit Deinem Link bestätigst.

Jetzt kam aber unser 'extrem kompetenter', grüner Wirtschaftsminister 2023 ums Eck und meinte das Gebäudeenergiegesetz mit verbessern zu müssen.

Das Ergebnis: 2024 ist der Absatz um rund 50% eingebrochen.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/waermepumpe-heizungsgesetz-energie-100.html

Ein Beispiel schönes Beispiel grüner Wirtschaftspolitik.

Daniel551980  16.02.2025, 12:07
@Nickes19

Faszinierend wie man einfachste Zusammenhänge nicht versteht oder nicht verstehen will.

Nochmal zum Mitschreiben das Gesetz stammt von der CDU, die es bereits vorbereitet aber nicht mehr umgesetzt hat. Die Verunsicherung kommt durch die Neuwahlen (weil FDP D-Day und Opposition gespielt hat) und durch die Ansage der CDU, dies wieder rückgängig zu machen, ohne Alternative Lösungen am Start zu haben.

Was haben mit diesen Fakten die Grünen oder Habeck zu tun?

Wenn du so geil drauf bist, kannst du dir weiterhin eine Öl- oder Gasheizung einbauen. Die ist ja noch ausdrücklich erlaubt lt. dem Gesetz.

Vielleicht hoffst du auch noch auf das Comeback der Pferdekutsche und der Hexenverbrennung...

Nickes19  16.02.2025, 12:39
@Daniel551980

Äh, nein. Sorry, aber da hast Du die falschen Fakten. Das Problem entstand schon 2023, lange bevor von Wahlen die Rede war.

Da, als Herr Habeck, gottgleicher Wirtschaftsminister, das Gesetz zum 01.01.2024 reformieren wollte.

Das Ergebnis: Ende 2023 stieg der Verkauf von Öl- und Gasheizungen an, während der Absatz von Wärmepumpen einbrachte.

Das war dass, was Habeck nachträglich als "Test" bezeichnet und wo er selber zugegeben hat, dass das nicht ganz optimal lief.

Das hatte überhaupt nichts mit Wahl, der CDU, oder mit dem was ich will zu tun.

Aber ein schönes Beispiel, nicht nur für grüne Wirtschaftspolitik, sondern auch für grünes Faktenverständnis und Kritikfähigkeit. Im Zweifel sind die anderen schuld, wenn sie Mist bauen.