Wie bewerten Sie den Einsatz von Folter zur Gewinnung von Informationen?
Die Frage „Wie bewerten Sie den Einsatz von Folter zur Gewinnung von Informationen?“ wirft ein ethisch und rechtlich hochgradig sensibles Thema auf. Sie berührt grundlegende Prinzipien der Menschenrechte, moralische Dilemmata und die Wirksamkeit solcher Methoden. Befürworter argumentieren gelegentlich mit der möglichen Rettung von Leben, während Kritiker auf die Unzuverlässigkeit erzwungener Informationen und die Verletzung internationaler Abkommen hinweisen. Die Diskussion zu diesem Thema ist komplex und erfordert eine differenzierte Betrachtung aus rechtlicher, ethischer und praktischer Perspektive.
31 Stimmen
5 Antworten
Es geht gar nicht darum, ob Folter abstoßend ist, es geht einfach darum, dass sie nicht funktioniert. Unter Folter erzählen dir die Menschen doch irgendwas, damit du aufhörst. Du kannst dir nicht sicher sein, ob das die Wahrheit ist.
Folter funktioniert nicht.
Unter Folter sagt jeder alles aus, das ist auch wohl bekannt.
Und doch darf man das nicht als selbstverständlich nehmen. Die Erkenntnis, dass Folter nicht funktioniert, wurde während der Aufklärung hart erkämpft.
Es gibt da eine Geschichte, für die ich leider auf die Schnelle keine Quelle gefunden habe (stand in einem der zahlreichen Bücher die ich über das Thema las), dass ein aufgeklärter Fürst einen Jesuiten von der Unwirksamkeit der Folter überzeugen wollte.
Dafür führte der Fürst den Jesuiten in seinen Folterkeller (!) wo eine völlig unschuldige Frau (!!) die der Jesuit noch nie gesehen hatte (!!!) gefoltert wurde (!!!!).
Und unter der Folter gestand sie, den Jesuiten zu kennen, mit ihm Unzucht getrieben zu haben und dass sie beide gemeinsam den Teufel angebetet hätten.
Der Jesuit (der ein gebildeter Mann gewesen sein muss) sagte daraufhin nicht etwa: "Ja unter der Folter gesteht ja jeder alles."- er war so verblüfft von dieser (wahnsinnig unmenschlichen und unethischen) Demonstration, dass er von da an gegen die Praxis der Folter kämpfte.
Captain Jean-Luc Picard:
Torture has never been a reliable means of extracting information. It is ultimately self-defeating as a means of control. One wonders why it is still practiced.
Wenn man mich ausreichend lange und stark foltert, gestehe ich sogar, Sex mit Son-Goku gehabt zu haben. Nicht, weil es stimmt, sondern weil ich will, dass die Folter aufhört.
Die Kirche hat das lustigerweise schon recht früh erkannt, oder zumindest einige ihrer Vertreter. Sie wunderten sich, warum gefolterte "Hexen" Dinge "gestanden", die nachweislich nicht stimmen konnten. Zum Beispiel wollten sie an einem bestimmten Abend auf dem "Hexensabbat" gewesen sein, wurden zur selben Zeit aber von den Nachbarn im Dorf gesehen.
Deshalb ist Folter Unsinn. Irgendwann wird das Folter-Opfer einfach irgendetwas sagen, von dem es glaubt, dass die Peiniger es hören wollen.
Und angenommen, ich hätte ein Kind entführt und man würde unter Androhung der Folter von mir verlangen, dass ich das Versteck verrate: dann könnte ich einfach irgendwas sagen, damit man mich erstmal in Ruhe lässt, und könnte die Polizei zu einem falschen Fundort führen. Einfach nur, um denen eins auszuwischen. Bis die dann merken, was los ist, wäre das Kind längst tot.
Es gibt also kein einziges Szenario, das Folter rechtfertigt. Auch keine Ausnahmesituation.
Schwierig so pauschal zu sagen.
Ist ja wie arbeiten, folter zur Gewinnung von Geld
Trevor Phillips (gta 5):