Wer trägt die Verantwortung für das Bahn-Debakel?
Die Deutsche Bahn AG gehört zu 100 Prozent der Bundesrepublik Deutschland. Als Eigentümer ist der Bund alleine verantwortlich für die Führung dieses Unternehmens. Anders als viele Menschen glauben, wurde die Deutsche Bahn niemals privatisiert, auch wenn dies einmal geplant war. Diese Pläne wurden 2008 aufgegeben.
Der Bund als Alleineigentümer kann mit der Bahn machen, was er will. Und genau das hat er getan.
Ein trauriges Beispiel, dass der Staat kein guter Unternehmer ist, weil er niemals Pleite gehen kann.
13 Stimmen
DB halt
Was ist deine Nachfrage?
Warum prozessiert dann die Bahn gegen den Bund (oder umgekehrt) wer den Fehlbetrag beim Stuttgart 21-Desaster zu tragen hat?
Die Bahn klagt gegen das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart, den Verband Region Stuttgart und den Flughafen Stuttgart.
5 Antworten
Letztendlich natürlich die Regierungen. Genauer die Verkehrsminister der letzten 40 Jahre zusammen mit den Bahnvorständen. Und natürlich auch die Bevölkerung und Wirtschaft, der die Autos und der Individualverkehr lieber war, als die Bahn. Die Entscheidungen der Minister und Vorstände passierten ja nicht im luftleeren Raum.
Die Bundesrepublik legt zwar grobe strategische Ziele fest, die tägliche Organisation, Planung, Disposition und das operative Geschäft sind jedoch Aufgaben des Unternehmens selbst. Verspätungen, mangelhafte Instandhaltung oder fehlerhafte Personalplanung entstehen in den internen Strukturen und Prozessen der DB. Das gilt insbesondere dann, wenn man sich als Vorstand kontinuierlich extrem hohe Boni auszahlt, obwohl nichts läuft und man dort immer behauptet, die DB hätte kein Geld für Instandhaltung.
Die DB ist als Aktiengesellschaft organisiert, auch wenn der Bund alleiniger Eigentümer ist. Damit soll sie wie ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen arbeiten – und wird auch so geführt.
Der Bund kann mit der Bahn AG machen, was er will. Und genau das hat er getan.
IMHO liegt in Deutschland die Hauptursache der Probleme im Bahnverkehr darin, dass die Schienen nicht komplett in ein eigenständiges Unternehmen abgetrennt wurde, welches nicht in der Hand der DB ist und auch nicht von einem Beförderungsunternehmen übernommen werden kann.
Stattdessen der Schiene einen öffentlich-rechtlichen Status geben, wie es auch bei den Sparkassen der Fall ist. Alternativ könnte man z. B. auch über eine Privatisierung als Genossenschaft nachdenken.
Auch bei den Bahnhöfen fände ich eine eigenständige Ausgliederung sinnvoll.
Ein trauriges Beispiel, dass der Staat kein guter Unternehmer ist, weil er niemals Pleite gehen kann.
Das ist dann mal ziemlicher Quatsch. Bahnprivatisierungen haben das Geschäft noch nie verbessert.
Der Bund als Alleineigentümer kann mit der Bahn machen, was er will. Und genau das hat er getan.
Leider wohl nicht bis zu Ende gedacht, denn so lange wir als Bevölkerung hier vorwiegend Auto-Lobbyisten in den Bundestag wählen, sind dann halt die eigentlich notwendigen Mittel für die Bahn nicht im Haushalt eingestellt.
Ein trauriges Beispiel, dass der Staat kein guter Unternehmer ist, weil er niemals Pleite gehen kann.
Juritisch falsch, auch ein Staatsunternehmen kann in die Pleite gehen (auch schon passiert)
Ansonsten ist es eher traurig, dass der Staat/Kommune sich aus zu vielen Bereichen der menschlichen Grunddaseinsvorsorge (ÖPNV, Krankenhäuser, Energie, Wasser, Müll ...) heraus gezogen hat und dies hier den Profiten der Unternehmer überlässt = wir Bürger dürfen diese Gewinne dann erbringen.
Leider nicht zu Ende gedacht.
Was der Staat leistet, wenn er den ÖPNV selbst in der Hand hat, sieht man ja an der Deutschen Bahn. Toll!
nochmal so lange du & die anderen Wahlberechtigten hier eine Mehrheit von Auto-Lobbyisten in die Regierung/Bundestag wählen, wird leider der ÖPNV nur hinten angehängt und bekommt nicht die notwendigen Mittel. Es sind unsere Wahlentscheidungen, welche das Debakel bei Bahn und anderen Bereichen auslösen.
Die Bundesrepublik Deutschland ist der Staat der Deutschen. Das stimmt.
Das stimmt nicht.
Das Schienennetz in Deutschland ist größtenteils Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, genauer gesagt der Deutschen Bahn AG (DB AG), die zu 100% im Besitz des Bundes ist.