Wer ist eurer Meinung nach das größte Genie der griechischen Antike?

Das ist eine sehr schwierige Frage! Die Griechen haben eine ganze Reihe von Genies hervorgebracht! Leider weiß man von vielen dieser Genies nur sehr wenig, weil ihre Werke nicht oder allenfalls fragmentarisch überliefert sind. Dass sie immer wieder erwähnt und zitiert wurden, auch noch in römischer Zeit, belegt ihre Bedeutung.

Alle Autoren, soweit bekannt, waren philosophisch gebildet und in verschiedenen Wissensbereichen bewandert bzw. aktiv.

Von den genannten Autoren bzw. von denen, deren Werke wenigstens zu größeren Teilen überliefert sind, muss man nennen: Heron, ein bemerkenswerter (technisch-mechanischer) Erfinder; Platon, der neben staatstheoretischen Abhandlungen vorallem menschlich-ethische Fragestellungen in seinen Werken intensiv behandelt hat; dann Aristoteles, der neben bis heute grundlegenden staatstheoretischen Fragestellungen sich besonders auch mit empirischen Naturwissenschaften beschäftigt hat und vorallem bekannt ist für seine Methode des kritischen Hinterfragens.

Es fehlt vielleicht noch Thukydides, der gewissermaßen die kritisch-wissenschaftliche Geschichtsschreibung "erfunden" hat, oder auch ein Herodot, der wohl als erster Europäer überhaupt ein Geschichtswerk verfasst hat. Die Werke beider Autoren waren, ebenso wie Platon und Aristoteles, so wichtig und wegweisend, dass sie (fast) vollständig bis heute vorliegen.

Wenn man fragt, wer die europäische Geisteswelt besonders beeinflusst hat, dann war wohl Aristoteles das größte Genie der Griechen! Sein Werk, seine Art (wissenschaftlich) zu denken hat nicht nur die Antike und das Mittelalter, sondern auch die gesamte Neuzeit bis heute beeinflusst und geprägt.