Wer findet, dass das Schulsystem reformiert werden muss?
Es gibt viele Schüler, denen es psychisch einfach nur schlecht geht, wegen des Schulsystems. Viele Lehrer benoten ungerecht und das ist nicht gerecht.
Auch die Techniken der Lehrer, den Schülern etwas beizubringen, sind nicht bei jedem griffig. Die Noten hängen oft nur davon ab, ob der Lehrer jemanden mag oder nicht. Meistens lernen die Schüler nicht einmal lebenswichtige Dinge.
Klar, sie können dann ausrechnen, dass in diesen Eimer 5 und in den daneben 3 Liter passen, aber das bringt nix, wenn du dann eine Versicherung machen musst.
Übrigens: Diese Umfrage soll niemanden kränken oder verletzen. Ich finde nur, dass das Schulsystem Verbesserungen gebrauchen könnte. Ich respektiere jede Meinung!
16 Stimmen
6 Antworten
Es gibt durchaus Punkte, wo das deutsche Schulsystem dringend umfassende Reformen benötigen würde. Zum Beispiel dabei, dass ein Umzug von einem Bundesland in ein anderes nicht dazu führt, dass manche Themen doppelt und dreifach drankommen, während andere unter den Tisch fallen. Oder überhaupt plötzlich ganz andere Regeln gelten (z. B. eine unterschiedliche Gewichtung mündlicher Noten).
ABER: Ungerechte Benotung habe ich in meinen 13 Schuljahren nur als Ausnahme erlebt. Klar, gab's hier und da, aber keineswegs quer durch alle Fächer und bei allen Lehrkräften. Wenn, dann sollte man hier meiner Ansicht nach eher mal überlegen, ob es wirklich gut für SuS ist, wenn in der Schule da oft doch deutlich mehr Nachsicht bei suboptimalen Ergebnissen, aber zumindest dem Bemühen, waltet. Das ist halt ein extremer Kulturschock, wenn es dann ins Studium oder in den Beruf geht, wo das einfach mal komplett anders ist...
Ebenfalls muss und kann es nicht die Aufgabe der Schule sein, all das nachzuholen, was Eltern versäumen. Lebenspraktische Fähigkeiten von Haushaltsführung bis gesunder Ernährung und Steuererklärung? Ganz klar Elternaufgabe, nicht Aufgabe der Schule!
Da müssen andere Strukturen her, in denen solche elterlichen Versäumnisse im Sinne der Kinder nachgeholt werden, aber es kann nicht immer auf die Schule abgewälzt werden. Dort sollen Kinder eine Grundbildung bekommen - Lesen, Schreiben, Rechnen und die Fähigkeit, sich selbst Wissen anzueignen, was sie dann exemplarisch an bestimmten Themen lernen und üben. Und nein, diese Themen müssen dabei auch keinen direkten, praktischen Nutzwert im Alltagsleben haben.
Allgemein sind Verbesserungen an dem System sinnvoll. Es gibt zwar viel Kritik, aber das Schulsystem hat gleichzeitig auch seine positiven Aspekte.
Ich finde, es fehlen zwei Fächer:
- Medienkompetenz (Datenschutz, Cybermobbing, Fake-News, KI und Social Media), denn in Informatik geht man darauf gar nicht ein
- Sporttheorie (richtiges Aufwärmen, Fußball-Taktik, Vermeidung von Verletzungen etc.) hatten wir überhaupt nicht
Ergänzen sollte man:
- mehr zur Ökologie in Biologie (dafür etwas weniger medizinische Themen)
- Kaufmännisches Wissen in Mathematik (z.B. Börse; Preiskalkulation von Produkten), Zehntklässler brauchen in Mathe dafür keine e-Funktion zu lernen.
Abgesehen davon muss das Schulsystem vereinheitlicht werden. Es kann nicht sein, dass bestimmte Abschlüsse oder Fortbildungen in anderen Bundesländern nicht anerkannt werden oder dass beim Abitur in Bayern ganz andere Inhalte für die Prüfung relevant sind als in Hamburg.
"Reformt" = stimmt.
Das Bildungssystem ist offensichtlich ungenügend.
Ich frage mich, ob eine Reform des Schulsystems die kritischen Punkte wirklich eliminieren kann, oder ob es einfach zu anderen Problemen führt.
Aber in einem Punkt bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung. Für das Beibringen "lebenswichtiger Dinge" wie Versicherungen sind nach wie vor die Eltern zuständig. Die können nicht alle Verantwortung an "Fachpersonen" abgeben.