Welche Sportart anfangen?
Hi ich bin 14 und spiele schon seit langen Fußball. Ich will aber dieses Jahr noch eine andere Sportart anfangen. Ich habe mir ein paar überlegt aber wollte mal fragen was ihr meint oder macht?
27 Stimmen
8 Antworten
Erst mal musst du natürlich wissen, was dir Spaß macht. Es nützt ja jetzt nichts, wenn jeder jetzt hier seinen Lieblingssport reinkippt und am Ende ist das gar nicht deines - aber wenn jeder seinen Lieblingssport hier rein kippt und du denkst bei einem "genau das ist es" hilft es ja schon.
Dann wäre natürlich auch die Frage, wenn dir Fußball Spaß macht und du nur was zweites machen willst, wovon könntest du in irgendeiner Lage oder eben im Fußball profitieren.
Will heißen:
- Wenn du das erhöhte Bedürfnis nach Selbstverteidigung verspürst, könntest du von einem Kampfsystem profitieren. Gehe aber in ein modernes, vielseitiges System, das verschiedene Aspekte abdeckt, z.B. MMA, Krav Maga oder Systema, oder wenn du es mit etwas traditionellem japanischen Flair kombinieren willst, Aikido, Jiu Jitsu oder Bujinkan (das traditionelle steht einem manchmal ein wenig im Weg, hebt aber je nach Vorliebe den Spaß).
- Fußball ist ein Laufsport. Hast du Ausdauer-Defizite, würde schnödes Joggen oder in etwas spannender und lustiger Parkour/Freerunning naheliegen. Hier musst du aber differenzieren: Nützt es dir was weil du deine Ausdauer verbessern musst und kannst oder würdest du im Ausdauer-Bereich eher ins Übertraining kommen, was deine Leistung schmälert?
- Oder du gehst in die Richtung "irgendwas mit Kraft". Dafür spricht, dass du als reiner Ausdauersportler auch immer etwas Kraft machen musst, damit du deine äußere, weiße Muskulatur nicht verlierst (die tiefliegende rote Muskulatur ist top trainiert - aber für Stabilität im Körper sorgt die weiße). Das heißt, wenn du es richtig machst, könntest du im Fußball von mehr Stabilität, Geschmeidigkeit und Körperbeherrschung profitieren und dein Verletzungsrisiko senken. Dagegen spricht wiederum, wenn du es übertreibst mit Muskelaufbau, wirst du auf dem Fußballplatz auch schlechter, weil du mehr Energie verbrauchst (Muskeln brauchen durch bloße Anwesenheit Energie) und die weiße Muskulatur zwar stärker, aber halt eben auch langsamer ist. Was wäre ein Kraftaufbau, von dem du profitieren könntest? Körpergewichtsübungen, üblicherweise heutzutage mit dem Modebegriff Calisthenics bezeichnet, Klettern/Bouldern oder Ninja Warrior. In solchen Disziplinen baust du nicht so voluminöse, dafür aber sehr starke und gut funktional koordinierte Muskulatur auf, die dir so tatsächlich auch auf dem Fußballplatz helfen kann. In Kletter- und Boulderhallen (Bouldern ist eine Form von Klettern, wo du nicht so hoch gehst und keine Seilsicherung hast, dafür aber eine schön dicke Fallschutzmatte) findest du auch fast immer einen Calisthenics-Bereich und/oder ein paar Ninja Warrior Elemente, sodass du dort alles trainieren kannst (und willst mit der Zeit vermutlich auch) dort alles in einem Besuch trainieren. Aber: Würdest du jetzt einfach ins Gym rennen, dich an die Maschinen setzen und "weil jeder das so macht" deine 3x12 Wiederholungen ins Muskelversagen machen, dann wärst du zwar vermutlich der krasseste, muskulöseste Spieler auf dem Platz - aber nicht mehr der beste, weil dich die dicken Muskeln eher behindern.
Thaiboxen wär vielleicht auch gut, weil du vom Fußball gut mit Beinkoordination und schnelll bist und Kraft in deinen Beinen hast und deinem Gegner hart in den Bauch treten kannst.
Generell sind so Sachen vom Fußball wie schnelles Auge, Koordination, Ausdauer gut.
Beim Thaiboxen hast du im Vergleich zum Boxen noch Tritte, Knie, Ellenbogen, Clinchen und Würfe.
MMA macht dir vielleicht auch Spaß, das ist besonders gut für deine Muskeln, weil am Boden ringen ist viel Kraft gegen Kraft und ein super Muskeltraining.
Manche Vereine bieten auch Thaiboxen und MMA an und man kann es gut kombinieren.
Mach am besten überall mal Probetrainings, dann kannst du dir das beste für dich raussuchen.
Gibt welche die haben Vorurteile gegen Vollkontaktkampfsport wegen Hirnschäden. Aber das gibt es meistens bei Profiboxern, weil die oft kämpfen und gegen andere Profis und deshalb besonders harte Schläge zum Kopf abkriegen.
Im Thaiboxen kämpfst du bei Jugendkämpfen sowieso mit dickem Helm und kassierst mehr Tritte und Knie in den Bauch oder Low Kicks zum Oberschenkel, aber dafür wirst du im Training abgehärtet. Wenn deine Bauchmuskeln krass trainiert sind, kannst du hauptsächlich dein Kopf decken und kriegst dafür dein Sixpack mehr bearbeitet. Also im Thaiboxen kriegst du weniger Schläge zum Kopf, weil es sich mehr auf den Körper verteilt.
Im MMA kämpfst du zwar mit den dünnen MMA Handschuhen und kriegst härtere Bauchschläge, dafür sind im Wettkampf bei Jugendlichen Schläge zum Kopf meistens verboten.
Im MMA und im Thaiboxen gibt es Wettkämpfe mit unterschiedlichen Regeln und man kann sich aussuchen, nach welchen Regeln man kämpfen will.
Gerne. Schau halt mal was es bei dir in der Nähe gibt und mach Probetrainings. Fußballer sind als Anfänger echt im Vorteil beim Thaiboxen.
Boxen ist doch ein geiler Sport. Ich mache selbst keinen Sport aber wenn dann würde ich nur Boxen machen.
Fußball ist ja schon ein sehr "aktiver" Sport mit Ausdauer usw.
Ich hab letztens mit nem Kumpel ein Probetraining im Bogenschießen gemacht, das trainiert u.A. die Ruhe und Konzentration - wird nach ner Zeit natürlich trotzdem anstrengend. Vielleicht wäre das was, weil es was komplett anderes ist?
Mach das was dir am meisten Spaß macht.. Ich mache zur Zeit keinen Sport, außer Schach. Der ist aber relativ bewegungsarm:)
Danke klingt schon cool 👍