Was ist ein Jude?
33 Stimmen
7 Antworten
Im Kern ein Volk, das sich für angeblich "auserwählt" hält. Daher haben die Juden auch nach einem Nationalstaat gestrebt und diesen 1948 auch erhalten. Einen Staat der Katholiken oder Hindus usw. gibt es hingegen nicht. Somit sind die Juden ein Volk und der Jahweismus, also die Anbetung des Wesens "Jahwe" deren Religion.
Eine "Rasse" sind die Juden nicht, auch wenn es eine genetische Tendenz geben mag. Sarrazin hat das in seinem ungeschickten Spruch einmal ausdrücken wollen.
Jude war ursprünglich der genannt, der von dem Stamm Juda abstammte.
Später hat sich das erweitert und man nannte alle, die von Jakob (auch: Israel genannt) abstammten, Juden. Das wurde anhand von Abstammungslisten geprüft.
Bei Mischehen Juden mit Nicht-Juden gab die Mutter den Ausschlag, ob ein Kind sich als Jude bezeichnen konnte.
Und religiös betrachtet: Juden haben - wenn sie praktizieren - eine eigene Religion, die jüdische Religion.
Keine Deiner vorgegebenen Antworten ist korrekt.
Ein "Jude" ist ein Angehöriger der Religion des "Judaismus". Man könnte diesen auch als Mensch jüdischen Glaubens bezeichnen, um das Ganze vertsändlich zu machen. Sprich: Ein "Jude" ist ein Mensch - nichts weiter.
"Menschen jüdischen Glaubens" existieren nicht. Es gibt nur Juden und Nichtjuden, ganz egal woran ein Jude glaubt und was nicht. Ich, geborener Jude, war rund 50 Jahre lang Agnostiker.
Eine Behauptung Juden seien automatisch alle religiös, entzieht damit geborenen Juden die Option, sich frei entscheiden zu können und damit ohne Willen zu sein, auf der biologischen Stufe einer Amöbe.
Keines von den Auswahlabtworten passt.
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Halachischbasierende Erklärung:
(Halacha=jüdisches Gesetzbuch, von vielen Staaten anerkannt)
Jude beschreibt zu allererst die Zugehörigkeit des jüdischen Volkes, Nachkommen vom Stammvater Juda, dessen Vater Israel war.
Man wird entweder als Jude geboren, weil die Mutter Jüdin ist, oder man konvertiert ordentlich innerhalb der jüdischen Orthodoxie ins Judentum hinein. Bei liberal Konvertierten besteht meist keine internationale Anerkennung.
Eine ordentliche Konvertierung mit internationalen Anerkennung dauert mindestens 4 Jahre. Der von mir beobachtete Höchstzeit betrug 15 Jahre. Eine ältere Frau, die unter schlimmer Prüfungsangst litt, brauchte so lange.
Ist man Konvertiert, muß man ein Jahr warten, bis man seine jüdischen Dokumente bekommt. Um Aliyah zu machen, muß ein Konvertierter bis zu 5 Jahren warten, um dann ein oder kein OK zur Einwanderung zu bekommen.
Unterschied zwischen geborenen Juden und Konvertierten: Ein Konvertierter ist lebenslang mit seinem schriftlichen Einverständnis verpflichtet, die 613 BasisGesetze zu befolgen. Tut er das nicht, gibt's Probleme, wenn dieser zB versucht in Israel einzuwandern.
Eigentlich sind alle Juden verpflichtet die 613 zu befolgen, egal ob Juden der Bibel glauben oder nicht. Aber den meisten Juden sind die Gesetze egal.
Man bleibt debnoch sein Leben lang Jude, ohne eine Chance das irgendwie weg zu waschen.
Jeder Jude hat die gleiche Freiheit wie alle Nicht-Juden, zu entscheiden, was er woran glaubt und was nicht. Es gibt daher auch atheistische Juden, muslimische Juden, buddhistische Juden bzw jüdische Buddhisten.
Auch gibt's Juden die die 613 halten, aber glauben, G'tt sei nicht allmächtig und alles was existiert, sei durch Evolution entstanden. Interessant dabei ist, es beißt sich nicht. Wenn ein Jude die 613 ein hält, ist er damit fürs ewige Leben gerettet, ganz egal was er glaubt.
Wer meint, Judentum sei nur eine Religion, entrechtet damit Juden, sich frei entscheiden zu können.
Ein Jude außerhalb Israels lebend, ist zu keiner Zeit automatisch Israeli. Es gibt sogar ein Gesetz was aussagt, welcher Jude Aliyah (nach Israel umsiedeln) machen darf und welche Juden nicht. Z.B. Juden, die eine Gefahr für Israelis werden könnten, bekommen meist kein OK vom israelischen Innenminnisterium. Auch konvertierte Juden, die Christen wurden, bekommen kein OK.
Israeli ist, wer im Besitz eines israelischen Passes ist.
Das gesamte Judentum ist inhaltlich einmalig auf der Welt, gibt's kein zweites Mal.
Wer ist Jude? Nach der Halacha ist die Antwort eindeutig. Das Religionsgesetz gibt vor, dass jüdisch ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder »Giur« gemacht hat, also vor einem Beit Din, einem Rabbinatsgericht, konvertiert ist.
Im Judentum gilt das matrilineare Prinzip: Kinder, die einen jüdischen Vater, aber keine jüdische Mutter haben, werden religionsgesetzlich nicht als jüdisch anerkannt. Nach gängiger Meinung hat der biblische Priester Esra (5. Jahrhundert v.d.Z.) die Matrilinearität eingeführt. Andere argumentieren, sie basiere auf einer Vorgabe, die auf die Mischna (Kidduschin 3,12) zurückgeht.
Quelle: https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/wer-gehoert-dazu/