Versagen Schulen bei Vorbereitung auf's Berufsleben?
Viele Eltern fordern eine bessere Berufsvorbereitung und kritisieren die Lehrer.
Nur ein Viertel der Eltern in Deutschland sieht die Kinder gut auf die Zukunft vorbereitet.
Das Bildungssystem verliert dramatisch an Vertrauen. In Deutschland glaubt nur noch ein Viertel aller Eltern, dass die Schule die Kinder gut auf das Berufsleben vorbereitet, wie eine repräsentative Umfrage zeigt.
Was bringt es, wenn Kinder Gedichte analysieren können, aber nicht auf die Herausforderungen im Beruf vorbereitet sind? Laut der Umfrage wünschen sich viele eine Neuausrichtung im Schulplan mit mehr Fächern.
Bei einer Strassenumfrage von 20 Minuten sagt eine Mutter, sie habe ihren Sohn in Extrakurse schicken müssen, weil sich die Lehrpersonen keine Zeit genommen hätten.
Erst ein Jahr in einer Schule im Ausland habe ihm wieder Freude am Lernen gebracht. «Dort gab es viel mehr individuelles Coaching.Wenn man sich nur auf die Schule verlässt, sind Kinder in der Schweiz ungenügend vorbereitet», sagt sie.
Eine weitere Mutter ist ebenfalls
enttäuscht vom Lehrer ihres Kindes. «Für ihn war es nur eine Zwischenstation. Er arbeitete zuvor bei der Bahn und plante für eine Weltreise, aber um die Kinder kümmerte er sich nicht»,sagt sie.
Ausserdem sei es nicht nur Aufgabe der Schule, die Kinder auf das Berufsleben vorzubereiten, sondern auch zu einem grossen Teil vom Elternhaus. «Ich kommuniziere beispielsweise am Elternabend klar, was ich als meine Aufgabe sehe und was ich nicht leisten kann», sagt sie.
Beim Arbeitgeberverband heisst es auf Anfrage, dass eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Berufswahl wichtig sei. Immerhin habe sich seit dem Lehrplan 21 einiges verbessert. «Die berufliche Orientierung beginnt im 7. Schuljahr, aber es könnte noch mehr sein», sagt Nicole Meier, die Bildungsleiterin des Verbands.
10 Stimmen
3 Antworten
Die Schulen können die Versäumnisse der Eltern nicht kompensieren.
Schaue ich mir meine Kindheit an. Da waren Klassen mit 30 Schülern keine Seltenheit.
Heute sind die Klassen deutlich kleiner und die Leistungen sind trotzdem schwächer.
Wir können vom Staat nicht erwarten, jeden individuell bis zum Studium zu pampern.
Die Lehrer scheitern an allem. An Bildung, an selbst überhaupt mal anwesend sein, an vielen anderrn Kompetenzen und auch an der Vorbereitung auf das Berufsleben
Nein, nicht die Lehrer scheitern, sondern die Schüler. Insbesondere weil sie vielfach erwarten, dass ihnen alles hinterhergetragen wird.
Nur, so funktioniert das Leben nicht.
Denn tatsächlich sollen Schulen nur eines: Wissen vermitteln!
Die Berufsschulen und Berufsfachschulen sollen auf das Berufsleben vorbereiten - aber nicht die allgemeinen Schulen. Hierzu war das Schulsystem, welches von Reichskanzler Bismarck eingeführt wurde, nicht vorgesehen - und ist es heute immer noch nicht.
Wenn wir es nicht endlich schaffen, das Schulsystem so umzustellen, dass die Menschen, welche die Schulen abschliessen, alleine Lebensfähig sind, und beispielsweise wissen, wie man eine Einkommenssteuererklärung ausfüllt, wird das ganze System vollständig zusammenbrechen.