Studis, ist der fit zu leger ("asozial") für die Uni?

Das ist viel zu Assi für die Universität 33%
Die Standards sind so gesunken, dass das normal ist. 20%
Mir ist die Kleidung anderer echt egal, sie beeinflusst mich ■ 20%
Grenzwertig, ich würde sagen Tendenz zu "ist okay" 13%
Ist okay. 13%
Das ist etwas zu leger, aber * (> Beschreibung) 0%
Grenzwertig, ich würde sagen Tendenz zu "zu leger" 0%
Mich interessiert nur der Style meiner Uni-Freunde, aber nicht # 0%

15 Stimmen

5 Antworten

Ich kann mit der Auswahl nichts anfangen, denn wenn man abstimmt, dann stimmt man für Falschaussagen. Erstes kleidet man sich doch in der Uni genauso wie anderswo in der Öffentlichkeit. Zweitens hat "asozial" eine ganz andere Bedeutung, nämlich schlechtes Sozialverhalten, z.B. Schädigung oder Belästigung anderer. Vordrängeln, herumbrüllen, nächtlicher Lärm, stinken usw. ist asozial. Jogginghosen können nicht asozial sein. Gemeint ist offenbar stattdessen: proletenhaft. Man outet sich als Ossi, wenn man die Bedeutung beider Begriffe verwechselt, denn in der DDR galt Prolet fälschlich als Synonym für Proletarier und war gemäß Karl Marx ein Heiligtum, deshalb durfte es nicht als Schimpfwort benutzt werden. Auch "Assi" hat eine ganz andere Bedeutung, das ist die Kurzform für "Assistent", also an der Uni ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehraufgaben.

So, und jetzt meine Meinung zu diesem Outfit. Könnt Ihr Euch noch an die Manta-Witze erinnern? Es gab da den kürzesten Manta-Witz. Den änder ich jetzt mal um. Das Foto verdeutlicht den kürzesten Talahon-Witz: Läuft ein Talahon durch die Universität...


Inkognito-Nutzer   03.12.2024, 10:04

Danke für Ihren Beitrag!

Erstes kleidet man sich doch in der Uni genauso wie anderswo in der Öffentlichkeit. 

Nicht notwendigerweise. Die Uni hat auch keinen Dresscode wie manche (Neben-) Jobs etwa. Außerdem ist Uni Alltag und kein besonderer Anlass, je nach Anlass variiert man den Stil. So würde man ich auch nicht zur Familienfeier gehen oder auf ein Date oder bei in einem Café arbeiten.

Zweitens hat "asozial" eine ganz andere Bedeutung, nämlich schlechtes Sozialverhalten, z.B. Schädigung oder Belästigung anderer. Vordrängeln, herumbrüllen, nächtlicher Lärm, stinken usw. ist asozial. Jogginghosen können nicht asozial sein. Gemeint ist offenbar stattdessen: proletenhaft. Man outet sich als Ossi, wenn man die Bedeutung beider Begriffe verwechselt, denn in der DDR galt Prolet fälschlich als Synonym für Proletarier und war gemäß Karl Marx ein Heiligtum, deshalb durfte es nicht als Schimpfwort benutzt werden. Auch "Assi" hat eine ganz andere Bedeutung, das ist die Kurzform für "Assistent", also an der Uni ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehraufgaben.

Ja, aber mit der Zeit konnotieren https://www.duden.de/rechtschreibung/Konnotation; assoziative, emotionale, stilistische, wertende [Neben]bedeutung, Begleitvorstellung) wir genau dieses asoziale Verhalten mit der Kleidung, die die Leute tragen. Und oft sind das eben

Sie haben also recht und gleichzeitig auch nicht. Ja, die Denotation (der Begriffsinhalt, https://www.duden.de/rechtschreibung/Denotation) von "Jogginghose" beinhaltet nicht asoziales Verhalten.

ABER die Konnotation (https://www.duden.de/suchen/dudenonline/Konnotation) zu diesem Verhalten ist unbestreitbar vorhanden.

Und ja, bei Assi habe ich ein s zu viel gesetzt, entschuldigen Sie das bitte. Gemeint war "asi" als Kurzform von "asozial"

So, und jetzt meine Meinung zu diesem Outfit. Könnt Ihr Euch noch an die Manta-Witze erinnern? Es gab da den kürzesten Manta-Witz. Den änder ich jetzt mal um. Das Foto verdeutlicht den kürzesten Talahon-Witz: Läuft ein Talahon durch die Universität...

Danke für die ehrliche Meinung, das tat ein bisschen weh, denn ich habe wirklich nichts mit Talahons am Hut. Weder mit der Musik, noch ihrer Mode (zum Beispiel die gucci ganzen Gucci knockoffs finde ich scheußlich). Eigentlich distanziere ich mich ausdrücklich von allem, was sie ausmacht.

Mein Stil entspricht eher dem moderner Metalszenen (denken Sie sich da normalerweise die Jogginghose weg und eine dunkle Jeans hinzu, die ordentlich anliegt und nicht weit geschnitten ist).

Ich muss aber respektvoll sagen: Kennen Sie wirklich den Stil von Talahons?

Die tragen ganz andere Jacken (das sind oft diese dunklen, glänzenen Jacken mit diesen Wurstringen, die ziemlich kurz sind, also meistens nichtmal über den Po gehen) , andere Caps (gucci und louis V Fakes), als Oberteil meistens Jogginganzug oder Fußballtrickot (natürlich knockoff) und das charakteristische Umhängetäschchen.

Bei mir sind halt Jogginghose und Nikes die einzigen Punkte, die die Talahon-Checkliste erfüllen. Und Nikes trägt heutzutage eh fast jeder junge Mensch. Falls Sie das selbst vergleichen wollen recherchieren Sie Begriffe wie "Talahon Starterpack" oder ähnliches. Man sieht, da passt viel nicht.

Bitte meine Antwort nicht falsch auffassen, ich fand sie aufschlussreich, musste aber manche Dinge korrigieren, zumal Ihre Demographie ja gar nicht mit der Frage angesprochen war. Deswegen habe ich auch bewusst das Sie verwendet, obwohl man im Internet eigentlich jeden duzt.

Trotzdem danke für Ihre Sichtweise. Die Jogginghose war heute ein Provisorium wie gesagt. Die kommt wieder weg.

Inkognito-Nutzer   03.12.2024, 10:48
@hamberlona

Oh, sorry, das wusste ich nicht. Nächstes mal beachte ich das.

Ist ein wenig wie in Norwegen...

Ist okay.

Das sieht doch völlig normal aus. So läuft gefühlt die Hälfte der Studis rum. Ich sehe da gar kein Problem.

Die Standards sind so gesunken, dass das normal ist.

Ich finde Jogginghosen an einem Ort, wo man keinen Sport treibt, immer fehl am Platz. Auch die Basecap würde ich beim Betreten eines Gebäudes ablegen. Was bleibt dann noch von deinem Dress? Nicht viel.


Inkognito-Nutzer   03.12.2024, 22:07

Das mit der Jogginghose, das ist ja auch meine eigentliche Meinung, wie gesagt, das ist heute ein Provisorium, morgen werde ich schon wieder anständige, komplett intakte und normal enge Jeans tragen in neutralen Farben.

Also die Cap würde ich bei Vorlesungen und Veranstaltungen ablegen, aber beim reinen Rumlaufen im Unigebäude noch nicht. Ich sehe etwa nicht ein, warum ich sie abnehmen sollte, wenn ich gerade alleine in der Bibliothek sitze oder einem Lernraum.

Die Konvention, dass das Tragen von Kopfbedeckungen unhöflich ist, ist ja auch historischen Umständen geschuldet, die gar nicht mehr aktuell sind. Damit ist es sozusagen ein Höflichkeitsstandard, der keine richtige Grundlage mehr hat, außer, dass es immer so war und man es halt tut, weil man es tut.

Was bleibt dann noch von deinem Dress? Nicht viel.

Das klingt ja eigentlich sogar gut, denn wenn nicht viel von meinem Dress bleibt, dann bleibt auch nicht viel, an dem sich andere stören können. Da negatives Feedback grundsätzlich stärker wirkt als positives, wäre das eigentlich etwas positives, insgesamt ein Dress zu haben, das generell weniger Feedback bekommt :D

Gehe zwar nicht auf ne Uni aber das ist doch nicht schlimm? Halt einfach mal ein anderer Style.


Inkognito-Nutzer   03.12.2024, 09:26

Ja, also normalerweise trage ich eben nicht die Jogginghose und fühle mich auch mehr den Rocksubkulturen verbunden und möchte das auch mit meinem Style ausdrücken.

Du solltest Dich mal mit der Begriffsgechichte des Worts "asozial", insbesondere im Verbindung mit dem Natioalsozialismus, auseinandersetzen. Und allgemein mit Klassismus.