Stimmt das wirklich, dass alle Video-Aufnahmen von vor 1986 im April 1986 weltweit kontaminiert wurde?!
6 Stimmen
3 Antworten
Radioaktive Strahlung kann analoge Filme, wie sie damals üblich waren, schädigen; aber das betrifft nur unbelichtete Filme. Radioaktivität wurde übrigens genau durch diesen Effekt entdeckt: Henri Becquerel hatte damals zufällig einen unentwickelten Film nage einem Stück Uranerz liegen und wunderte sich darüber, wie der Film nach der Entwicklung aussah.
Aber bei der Entwicklung wird das Bild ja fixiert und ist danach nicht mehr lichtempfindlich. Folglich kann ihm radioaktive Strahlung nicht mehr viel anhaben.
Videos wurden damals auch auf Magnetband gespeichert. Diese Bänder sind moderat empfindlich auf hochenergetische Strahlung und altern daher, wenn man sie in einem strahlenbelasteten Umfeld lagert. Strahlung gibt es übrigens überall, weil die Natur damit voll ist; auch Du strahlst, weil Du kleine Mengen radioaktiven Kaliums in Deinem Körper hast (es ist ca. zu einem Hunderstelprozent in jedem Kalium enthalten). Damit es da zu einem merklichen Effekt kommt, müßte die Strahlenbelastung durch den Reaktorunfall wesentlich höher sein als die natürliche Radioaktivität, die im Bereich weniger Millisievert pro Jahr liegt (mit großen Unterschieden je nach Ort).
Die externe Strahlenbelastung nach dem Reaktorunfall war erstaunlich klein; selbst Menschen in der 30-km-Zone um den Reaktor bekamen im Durchschnitt nur ≈10 mSv ab, das ist zwar mehr als eine normale Jahresdosis, aber nicht viel mehr (natürlich gab es dabei große Schwankungen, mit Rekordwerten um die 400 mSv bei den evakuierten Zivilisten und noch mehr bei den Liquidatoren, die bis zu 16 Sv abbekamen und das im allgemeinen nicht lange überlebten.
Die wirkliche und langfristige Gefahr kam aber von den beiden Isotopen ¹³⁷Cs und ⁹⁰Sr, weil die von lebenden Organismen aufgenommen und dort gespeichert werden. Diese Atome sind dann lange im Körper vorhanden, und wenn sie in diesem Zeitraum zerfallen, dann verstrahlen sie den Organismus von innen. Das Problem war also Inkorporation und Speicherung, nicht die Strahlung von außen aus der Luft.
Magnetbänder haben aber keine Atmung und keinen Metabolismus; daher können sie nur von außen verstrahlt werden, und wir haben gesehen, daß selbst in der Nähe des Reaktors die externe Strahlung nicht besonders hoch war. Es wäre vielleicht denkbar, daß im evakuierten Chernobyl massiv radioaktiv belasteter Staub auf ein Magnetband fällt, dort jahrelang verbleibt und es schädigt. Im Rest der Welt kann das aber keinen signifikanten Beitrag zur Gesamtstrahlenbelastung liefern, daher ist die aufgestellte These Bullşıt.
Es gibt Aufnahmen direkt vom Reaktor, bei denen man "lediglich" weißes Krieseln sieht. Wie soll das dann am anderen Ende der Welt kontaminieren?
Vielleicht nicht grad "am anderen Ende der Welt". Aber angeblich durch Gammastrahlung, welche auch Beton durchdringt.
Wieso fragst du den Experten nicht direkt in Bezug auf seine Antwort selbst?
Klingt mir aber eher missverständlich. Die Aufnahmen direkt sind von der Strahlung beeinflusst, aber nicht überall auf der Welt und alle, die vor 1986 aufgenommen wurden.
wenn ich seine Expertise bezweifele, macht das nicht viel sinn, oder?!
Experten können sich auch gern mal erklären, wenn sie ihren Senf dazu geben.
das muss da ja auch nicht stehen. Wenn jemand sowas sagt und es sich beim Video um eins aus Amerika handelt, dann ist ja klar dass er dann weltweit meinen muss, sonst hätte es ja keine Auswirkung darauf gehabt
Das hättet du aber in einem Kommentar auf die Antwort klären können - bzw kannst du noch machen. So hast du jetzt hier zu unnötiger Verwirrung geführt.
Ne, ich glaube nur die Materialien in der Nähe.
frag das mal den Experten der in meiner anderen Frage das vorhin geschrieben hat!!!!!!!!!!