Sollte ich nicht in der Apotheke bei der Abgabe arbeiten, wenn ich die ganze Zeit Angst habe jemanden aus Versehen umzubringen?
Auch nach der Arbeit denke ich nach, ob ich jemanden vielleicht umgebracht habe.
8 Stimmen
3 Antworten
Der Patient wird wohl wissen, was er haben will.
Ältere Menschen wissen teilweise nicht, was sie haben wollen.
Apotheke ist Anlaufstelle für alle Art von Beschwerden, weil die Leute nicht zuerst zum Arzt gehen wollen.
Und ich habe Angst falsche Sachen abzugeben.
Dann denke lieber daran, wie vielen Menschen die von Dir herausgegebenen Arzneimittel bereits geholfen haben.
Und solltest Du wirklich mal danebengreifen - jeder macht Fehler - muss es ja nicht gleich tödlich sein. Derjenige, der die Arzneimittel einnimmt, wird sich auch nochmal anschauen, was er da zu sich nimmt.
Diese quälenden Gewaltdrohungen sind typische Zwangsgedanken (Harm-Obsessionen) – aufdringliche, ego-dystonische Vorstellungen ohne realen Handlungsimpuls, die nicht bedeuten, dass Du wirklich jemanden verletzen kannst oder bereits verletzt hast.
Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP), oft ergänzt durch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), ist die effektivste Therapie, um solche Ängste stark zu reduzieren.
Ein Jobstopp in der Apotheke ist nicht zwingend; suche umgehend psychotherapeutische Unterstützung, kläre mögliche berufliche Entlastungen (z.B. Pausen, flexible Abläufe) und setze die Behandlung fort, statt den Arbeitsplatz eigenmächtig aufzugeben.