Soll ich in eine Wohngruppe gehen?

Ja 75%
Nein 25%

4 Stimmen

3 Antworten

Ja

Das, was du beschreibst, klingt sehr belastend – und vor allem: ungesund für dich.

Wenn es immer wieder zu Beleidigungen, Geschrei und sogar Gewalt kommt, dann ist das kein normales Streiten mehr, sondern ein Zeichen dafür, dass die Beziehung zwischen dir und deiner Mutter gerade extrem zerstörerisch ist. Dass sie dir am nächsten Tag etwas kauft, ändert an dem eigentlichen Problem nichts. Das ist oft ein typisches Muster: Erst eskaliert es, dann wird es mit Geschenken „wieder gutgemacht“. Aber echte Sicherheit, echte Liebe, echte Verlässlichkeit entstehen so nicht.

Die Frage ist also nicht nur: „Soll ich gehen?“

Die eigentliche Frage ist:

„Kann ich hier wirklich zur Ruhe kommen? Kann ich hier gesund sein, mich entwickeln, sicher fühlen?“

Eine Wohngruppe ist kein böser Ort und auch kein Zeichen von „Versagen“. Im Gegenteil: Es kann ein Raum sein, in dem du endlich ohne Angst leben kannst, wo es klare Regeln gibt, wo dir jemand zuhört, wo nicht alles von den Launen eines Elternteils abhängt.

Dass du überhaupt diese Frage stellst, zeigt, dass du sehr reflektiert bist und spürst, dass das so, wie es jetzt ist, nicht gut für dich ist.

Mein Rat:

Such dir auf jeden Fall Unterstützung von außen. Sprich mit einem Lehrer, einer Schulsozialarbeiterin, einem Jugendamt oder einer Vertrauensperson. Die können dich beraten, ob eine Wohngruppe für dich gerade der richtige Weg wäre.

Manchmal braucht es einfach Abstand, um heilen zu können. Und das ist nicht „Weglaufen“ – das ist Selbstschutz und Selbstachtung.

Du hast das Recht auf ein Leben ohne Angst, ohne Beleidigung, ohne Gewalt. Und wenn deine Mutter das gerade nicht leisten kann, dann darfst du für dich sorgen.

Hi, es tut mir sehr leid, dass deine Mutter dich so schlecht behandelt. Was bablbrabl123 schreibt, finde ich sehr durchdacht!

Bitte bedenke, hier sind nur Laien, und einige schreiben seltsame, und manchmal wirklich auch bösartige Sachen. Wende dich an Fachleute, und ans Jugendamt. Ich kopiere Dir eine Liste mit Anlaufstellen hier rein, damit Du Profis fragen kannst.

Vielleicht möchtest Du mit Fachleuten chatten? www.onlinesocialworker.de

Hier ist eine Übersicht über Hilfsangebote:

Kontakte für Hilfe im gesamten deutschsprachigen Raum www.krisenchat.de

24 Std über WhatsApp und SMS erreichbar. Psychologen für alle unter 24, international erreichbar.

Du kannst den Vertrauenslehrer und oder den Schulsozialarbeiter um Hilfe bitten!

Eine größere Auswahl nach Ländern für D, Ch und Österr. im nächsten Abschnitt

Es gibt an vielen Orten Krisendienste, die stehen im Internet. Kontakt per Telefon, E-Mail oder auch direkt in einer Beratung.

Die örtliche Caritas bietet fortlaufende Gespräche und oder Emailberatung an. Hier gibt es feste Ansprechpartner, dauerhaft. Such danach im Internet.

Angebote ungestört kontaktieren

   • Per Chat oder Mail, man kann bei z.B. der Seelsorge Termine vereinbaren zum Chat. Jugendnotmail bietet sich auch an

   • Nachts oder generell, wenn man allein im Zimmer ist.

   • Wenn die Eltern arbeiten sind, einkaufen fahren, oder spazieren gehen.

   • Wenn man einen Spaziergang macht, z.B. im Park oder einfach auf der Straße.

Wichtiger Hinweis: Probleme mit dem Jugendamt? Es gibt Ombudsstellen, die vermitteln zwischen Dir und dem Amt.

D E U T S C H L A N D

Hier ist eine kleine Auswahl, im Familienportal gibt es eine große Überischt

Bei Gewalt: www.hilftelefon.de

S C H W E I Z

Hier eine weitere Übersicht: www.psyche-schweiz.chUnd: https://beratungsstellen.147.ch/

Ö S T E R R E I C H

Weitere Hilfsangebote

I N T E R N A T I O N A L Allgemeine Hinweise

Auch Sozialarbeiter und Psychologen sind Menschen, manchmal passt es nicht. Dann versuch es später noch mal wenn jemand anderes da ist oder wähle ein anderes Angebot. Lass dich nicht entmutigen von „doofen Reaktionen“

   • Bei akuter Gewalt: Polizei anrufen! Falls das nicht geht, blaue Flecken, Schwellungen, Verletzungen von einem Arzt oder im Krankenhaus dokumentieren lassen, die archivieren das, auch wenn man erst später eine Anzeige macht, sind das Beweise. ... Sprich mit dem Vertrauenslehrer, um ins Krankenhaus zu dürfen während der Schulzeit, falls Du sonst keine Chance hast, zur Klinik zu gehen!

   • Ausserhalb der Öffnungszeiten des Jugendamtes kannst Du zum Kinder- und Jugendnotdienst, auch am Wochenende! Vorher anrufen dort und alles besprechen. Bitte fahr dorthin, die holen dich nicht ab. Wenn es zu Hause eskaliert, fährt dich die Polizei! Du kannst dich auch hierhin wenden: https://sofahopper.de/

   • Du kannst auch den Kinderschutzbund https://www.dksb.de/de/artikel/detail/anlaufstellen-fuer-eltern-kinder-und-jugendliche-in-konflikt-und-krisensituationen/ ) anrufen oder anschreiben, anonym, die helfen auch weiter! Gilt für Kinder, Jugendliche und Eltern.

   • Bei Gewalt (Schläge, Schubsen, Kneifen), chaotischen und toxischen Familienverhältnissen kann man das Jugendamt anrufen oder anschreiben per E-Mail, auch anonym. Da kannst Du dich erkundigen, was die anbieten, beispielsweise betreute Wohngruppen, Familientherapie. Bei Kontakt mit dem Amt ist gut Unterstützung zu haben mit Menschen, die sich auskennen. Z.B. Kinderschutzbund, Vertrauenslehrer.

Hallo Rokis817,

diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, das musst du selbst wissen. Allerdings ist das nicht, was du denkst, du kannst nicht einfach so in eine Wohngruppe ziehen. Du musst dich erst beraten lassen, zum Beispiel beim Jugendamt.

LG Gloriosaa


Rokis817 
Beitragsersteller
 26.04.2025, 23:09

Hey gloriosaa ich bin mit dem Jugendamt im Kontakt und die haben es mir es vorgeschlagen deswegen frage ich euch ja wie ihr dazu steht weil ich es selber nicht entscheiden kann 🙃

Gloriosaa  26.04.2025, 23:11
@Rokis817

Nein, du kannst diese Entscheidung nicht von anderen abhängig machen- vor allem von fremden.

bablbrabl123  26.04.2025, 23:13
@Gloriosaa

Ich verstehe, was du meinst – natürlich kann die Entscheidung am Ende niemand für ihn treffen. Aber wenn man in so einer belastenden Situation steckt, wie Rokis sie beschreibt, ist es völlig normal und sogar gesund, sich Rückhalt, Meinungen und Einschätzungen von außen zu holen, um klarer zu sehen.

Gerade wenn man so jung ist und die eigene Familie einen emotional unter Druck setzt, ist es oft schwer, die eigene Stimme von den Stimmen der Angst oder Schuldgefühle zu unterscheiden. Da hilft es, andere Perspektiven zu hören.