Soll das Ausbildungssystem weniger auf Verbeamtung und vielmehr auf Fachkräfte ausgelegt werden?
Die Wirtschaft sucht Fachkräfte. Scheint es in Deutschland offenbar wenig zu geben. Soll das deutsche Schul- und Ausbildungssystem weniger auf Verbeamtung setzen und dafür richtige Fachkräfte ausbilden?
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2 Antworten
Das Schul- und Ausbildungssystem setzt nicht auf Verbeamtung. Verbeamtungen sind die Ausnahme und nur für bestimmte Berufsgruppen überhaupt vorgesehen.
Außerdem ist ein Beamter ebenfalls eine Fachkraft. Lehrermangel z.B. existiert nicht wegen sondern trotz der Vorzüge des Beamtenstatus.
Das Problem ist nicht die Verbeamtung! Das Problem ist: Wir haben zu wenig Azubis und viel zu viele Studenten. Letztere studieren oft Jahre, bevor sie merken, dass sie‘s nicht können oder müssen nach ihrem Abschluss von den Firmen mühsam weitergebildet werden, damit sie praxis-tauglich werden.
Wenn ich es zu sagen hätte, dann würde ich den Uni-Zugang durch Eingangsprüfungen radikal beschränken, die Fachhochschulen ausbauen und die Azubis mindestens genauso fördern, wie jetzt die Studenten.
Im Gegensatz zu den Unis haben die FH‘s einen hohen Praxisanteil - die Absolventen lassen sich viel leichter und ohne Mehraufwand in die Wirtschaft integrieren.
Mag sein, aber der Ausbau von FH's wird auch an der Kommunalpolitik scheitern. Die örtlichen Politiker hier arbeiten auch darauf hin, die Fachhochschule mittelfristig zu einer Uni hochzustufen, denn "Universitätsstadt" sieht auf dem Ortsschild halt besser aus als "Hochschulstadt".
Das ist so ähnlich wie die Mode, dass in letzter Zeit jedes 20.000 Einwohner-Nest einen "Hauptbahnhof" braucht.
ich hab nur geschrieben, was ich machen würde. Natürlich weiß ich, dass die besten Entscheidungen an kleinlichen Entscheidern scheitern können
Das widerspricht sich doch, einerseits das Studieren zu reglementieren und auf der anderen Seite soll es ausgebaut werden. Ob man nun an einer Uni oder FH studiert, spielt kaum noch eine Rolle, der Abschluss auf dem Papier ist der selbe.