Ohne umfangreiche Vorkehrungen wäre das Leben auf der Erde sehr gefährlich. Ergibt sich folglich nicht eine paranoide Grundhaltung beim Menschen?
... ein Grundgefühl, dass das Leben sehr feindlich ist, ständig müssen Gefahren abgewehrt werden, um zu überleben ...
7 Stimmen
8 Antworten
Prinzipiell ja, aber gleichzeitig müssen wir um zu überleben auch offen dafür sein, mit anderen zusammenzuarbeiten, und man muss offen dafür sein nützliche Dinge zu finden. Wer immer nur paranoid ist, wird langfristig genauso schlecht dran sein wie jemand der komplett sorglos ist.
Das ist eine Erklärung für sehr viele unserer Verhaltensweisen.
So funktionieren Religionen, so funktionieren Verschwörungstheorien.
Wenn einer unserer Vorfahren durch das Dickicht lief und hörte ein Rascheln und sich sagte: "Das war bestimmt nur der Wind." Wurde der früher oder später von einem Raubtier gefressen.
Überlebt und Kinder gekriegt hat derjenige, der sich vorbereitet hat. War es neun Mal der Wind? Kostet nichts. Beim zehnten Mal war es das Raubtier!
Deshalb sehen wir hinter allem die Handlungen eigenständiger Akteure: Götter oder Gott haben alles in der Hand. Die Weltwirtschaft muss von finsteren Kabalen gelenkt sein. Und dass ich nie einen Parkplatz finde wenn ich ihn am nötigsten brauche, ist die Schuld des Raubtiers das da Raschelt.
Unsere Hardware, unser Gehirn. Unser Betriebssystem ist immer noch in der Steinzeit. Und das erklärt sehr viele unserer Verhaltensweisen und unserer Gesellschaft.
Das Gefahren in unserem Gehirn - und der von Tieren Priorität haben ist sinnvoll.
Doch so viele Gefahren gibt es nicht und das Gehirn das mit Gefahren umgeht (Reptilienhirn) kennt nun mal nur körperliche Lösungen (Wegrennen, Draufhauen...). Das ist für 99 % in unserem Leben, keine oder eine schlechte Lösung.
Daher ab in die neueren Gehirnareale (Säugetierhirn) mit Kooperation und Friedfertigkeit unter einander. Bzw. den Verstand, der die Problematik logisch versteht. Vertrauen, statt Angst. Beziehung statt Isolation.
Durch Atmung ist es möglich dem Gehirn zu signalieren raus aus dem Reptilienhirn und die Energie / Blut von den Muskeln wieder in höhere Gehirnregionen. Wer lächelt arbeitet sogar effektiver im geistigen Bereich.
Grüß Dich EVYTNG
Das Leben ist immer lebensgefährlich. Das Restrisko lässt sich nicht bannen. Aber man kann soweit wie möglich vorausschauend leben und oft können auch andere Menschen einem dabei helfen.
Deshalb ist der Glaube an den Menschen, trotz aller Gemeinheiten, Brutalität und Hinterhältigkeit berechtigt.
Er ist zerstörend! Aber auch das Heil und die Erlösung.
Letzteres ist der Trost für das Vorangehende. Ohne diesen Glauben können wir nicht überleben.
Philosoph
kommt drauf an
gewisse Vorkehrungen sind schon nicht verkehrt, die Welt ist kein freundlicher Platz
Davon aber auszugehen überall lauert böses ist paranoid ja